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GRI FP1

Fokusrohstoffe – Food

Kurzer Überblick:

Die REWE Group will ihre Lieferketten sozial und ökologisch verträglicher gestalten. Daher werden/wird

  • zu ökologischen wie sozialen Themen Anforderungen in den Leitlinien und im PRO PLANET-Prozess formuliert und klare Ziele definiert.
  • verstärkt mit Lieferanten zusammengearbeitet, um den ökologischen und menschenrechtlichen Risiken in den Lieferketten zu begegnen, die insbesondere im Rohstoffanbau und der Verarbeitung zu finden sind.
  • bei den einzelnen Fokusrohstoffen im Bereich Food auf externe Audits und international anerkannte Zertifizierungsstandards gesetzt.

Die kritischen Rohstoffe im Food-Bereich sind für REWE und PENNY in Deutschland den drei Handlungsfeldern Mensch, Tier und Umwelt innerhalb der Strategie Grüne Produkte 2030 zugeordnet. Im Rahmen dieser Handlungsfelder wurden wirksame Maßnahmen entwickelt, um die ökologischen und sozialen Auswirkungen zu reduzieren und zu verbessern.

GRI FP1: Anteil des Einkaufsvolumens, das in Übereinstimmung mit den Leitlinien des Unternehmens beschafft wurde

Managementansatz

Auswirkung

Der REWE Group ist bewusst, dass ihre Geschäftstätigkeiten als international führendes Handels- und Touristikunternehmen vielfältige Auswirkungen auf Mensch, Tier und Umwelt haben können. In den Lieferkettenstufen des Rohstoffanbaus und der Verarbeitung für die Eigenmarkenprodukte des Unternehmens sind die ökologischen Herausforderungen besonders hoch – ebenso wie das Risiko der Missachtung von Arbeits- und Sozialstandards. Um diesen zu begegnen, arbeitet die REWE Group verstärkt mit ihren Lieferanten zusammen.

Grundsätze

Mit ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften hat die REWE Group die Grundsätze ihrer Geschäftsbeziehungen formuliert. Im Bereich Ökologie gehören dazu der schonende Umgang mit Ressourcen wie Boden, Luft, Wasser und natürlichen Rohstoffen, der Schutz und Erhalt von natürlichen Ökosystemen und der biologischen Vielfalt (Biodiversität) sowie die Vermeidung und Reduktion von Umweltrisiken.

Des Weiteren orientiert sich die Leitlinie an der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen, den Konventionen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) und dem UN Global Compact. Sie umfasst unter anderem das Verbot von Zwangsarbeit oder ausbeuterischer Kinderarbeit. Im Falle vorsätzlicher grober Missachtung der in der Leitlinie beschriebenen Werte behält sich die REWE Group Sanktionen vor. Für verschiedene Vertriebslinien formuliert das Unternehmen zu ökologischen wie sozialen Themen Anforderungen in seinen Leitlinien sowie im PRO PLANET-Prozess.

Im Oktober 2022 hat die REWE Group zudem ihren Supplier Code of Conduct (Supplier CoC) zur Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht in der Lieferkette aktualisiert. Er gilt ab 01.01.2023 und beschreibt die Mindeststandards, die Lieferanten bei Geschäftsvorgängen mit Unternehmen der REWE Group zu achten und einzuhalten haben. Demnach müssen Lieferanten etwa in der Lage sein, die Herkunft der eingesetzten Rohstoffe bis zum Ursprung zu belegen. Der Supplier CoC trägt auch den Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG, seit 01.01.2023 in Kraft) Rechnung. Im Rahmen des Gesetzes hat die REWE Group zudem im Berichtszeitraum die erforderliche Grundsatzerklärung erarbeitet, die ihre Strategie zur Achtung von Menschenrechten und Umweltbelangen aufzeigt. Die Risiken, die mit Blick auf die Handlungsfelder Mensch und Umwelt in der Lieferkette auftreten, geht die REWE Group gezielt durch ein systematisches Lieferkettenmanagement an. Dieses ist von einer engen Zusammenarbeit mit den Lieferanten sowie dem Engagement auf Ebene der Produktionsstätten und der Rohstofferzeugung, besonders durch ihre lokalen Einkaufsgesellschaften, geprägt. Bereits bei der Auswahl der Lieferanten werden menschenrechts- und umweltbezogene Risiken berücksichtigt, indem die REWE Group unter anderem auf den Einkauf zertifizierter Produkte Wert legt.

Verantwortlichkeit und Ressourcen

Für die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen zu den einzelnen Fokusrohstoffen ist bei REWE und PENNY in Deutschland der Bereich Nachhaltigkeit Ware gemeinsam mit dem Einkauf und dem Category-Management verantwortlich. Bei toom Baumarkt steuert dies eine Fachabteilung im Einkaufsbereich mit toom Einkauf und ebenfalls dem Category-Management. Bei der REWE Group in Österreich sind es die Bereiche Category-Management Einkauf, Eigenmarken sowie Nachhaltigkeit, bei Lekkerland die Abteilung Quality-Management und Corporate Responsibility. Innerhalb dieser Bereiche werden die Themen durch ausgewählte Teams bzw. Spezialist:innen bearbeitet und vorangetrieben. Für mehr Informationen siehe Managementansatz Grüne Produkte.

Umsetzung

Im Rahmen einer produktbezogenen Risikoanalyse für die Lieferketten der Eigenmarkenprodukte, die in Deutschland bei REWE und PENNY vertrieben werden, ermittelte die REWE Group folgende kritische Rohstoffe im Food-Bereich: Obst und Gemüse, darunter Risikokulturen wie beispielsweise Bananen, Fleisch und Milchprodukte einschließlich der Futtermittel für Tiere sowie Kaffee, Kakao, Säfte (ehemals Orangensaft), Tee, Palmöl und Fisch (mehr Informationen zu ausgewählten Lieferketten einzelner Fokusrohstoffe siehe Lieferkette).

Die REWE Group arbeitet kontinuierlich daran, in ihren Lieferketten soziale und ökologische Faktoren sowie Aspekte des Tierwohls zu berücksichtigen. Dabei setzen die Unternehmensbereiche unter anderem auf international anerkannte Zertifizierungsstandards, arbeiten gemeinsam mit Brancheninitiativen und führen eigene Projekte durch (mehr zum Engagement der REWE Group in Organisationen und Initiativen siehe Abschnitt Initiativen und Mitgliedschaften).

Die REWE Group arbeitet kontinuierlich daran, in ihren Lieferketten soziale und ökologische Faktoren sowie Aspekte des Tierwohls zu berücksichtigen. Dabei setzen die Unternehmensbereiche unter anderem auf international anerkannte Zertifizierungsstandards.

Im Folgenden werden die Ansätze für die einzelnen kritischen Rohstoffe vorgestellt:

Obst und Gemüse

Generell gilt für die Einkaufspolitik der REWE Group im Bereich Obst und Gemüse, dass eine regionale Beschaffung aus heimischer Landwirtschaft immer Priorität hat. Teile des Obsts und Gemüses kommen zudem aus Spanien, Italien oder den Niederlanden, Spezialitäten und Exoten beispielsweise werden auch aus Süd- und Mittelamerika importiert. Bei der Produktion von Obst und Gemüse kann es in den Lieferketten zu menschenrechtlichen Risiken kommen. REWE und PENNY in Deutschland sowie die REWE Group in Österreich verlangen daher seit 2013 in ihrem Rahmenvertrag, dass sich Lieferanten landwirtschaftlicher Primärprodukte im Obst- und Gemüsebereich zur Einhaltung der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) verpflichten – im Rahmen der jeweils geltenden nationalen Gesetzgebung. Dazu gehört auch die rechtmäßige Zahlung von mindestens dem geltenden gesetzlichen, tariflichen oder vertraglich vereinbarten Lohn. Beide Anforderungen müssen von den Lieferanten belegt werden können. Sie stehen zudem in der Verantwortung, diese Anforderungen auch für ihre Zulieferer sicherzustellen. Alle Erzeuger von Obst- und Gemüseprodukten müssen die Einhaltung entsprechend den oben genannten Anforderungen in Form von externen Audits (zum Beispiel GLOBALG.A.P. Risk Assessment on Social Practice (GRASP), SA8000, Rainforest Alliance oder amfori BSCI) belegen. Dies wird im Rahmen des Social-Compliance-Monitorings risikobasiert überprüft.

Bei der Produktion von Obst und Gemüse können zudem ein erhöhter Wassereinsatz oder eine Wasserverschmutzung auftreten mit Auswirkungen auf die Biodiversität. Neben den sozialen Aspekten in der Obst- und Gemüseproduktion engagiert sich die REWE Group für REWE und PENNY in Deutschland deshalb für die Minderung der ökologischen Auswirkungen. Dazu zählen die Förderung der Biodiversität durch spezifische Projekte, beispielsweise im Obst- und Gemüseanbau in Deutschland, Vorgaben zum Einsatz von Pestiziden und die enge Zusammenarbeit mit Standards wie GLOBALG.A.P., Rainforest Alliance oder Fairtrade. Der Fokus liegt vor allem auf kritischen Rohstoffen wie Bananen und Ananas. Bei der REWE Group in Österreich unterliegen alle Obst- und Gemüseprodukte seit 2003 den strengen Kriterien des Pestizidreduktionsprogramms (PRP) der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000.

Anteile der konventionellen Bananen und Ananas aus Rainforest Alliance-zertifiziertem Anbau

2020 2021 2022 Status
Bananen 100 % 100 % 100 %
Ananas 100 % 100 % 100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht

Geltungsbereich: REWE und PENNY in Deutschland

Für weitere Informationen, insbesondere zu den Herausforderungen und dem Engagement der REWE Group zum Rohstoff Banane, siehe Rohstofflieferkette Banane.

Nachhaltigere Lieferketten bei Bananen und Ananas Highlight

Beim Anbau von Bananen und Ananas können negative soziale und ökologische Auswirkungen in den Produktionsländern auftreten. Dazu zählen schlechte Arbeitsbedingungen auf den Obstplantagen, ein hoher Pestizideinsatz und die Schädigung von Ökosystemen.

Aus diesem Grund engagiert sich die REWE Group seit 2008 für eine Verbesserung der ökologischen und sozialen Bedingungen im Bananen- und Ananas-Anbau in Mittelamerika. Über den REWE Group-Mittelamerikafonds – in der Vergangenheit auch Bananenfonds genannt – wurde von 2013 bis 2022 ein Projektvolumen von über 5 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Der Fonds, der 2023 ausläuft, richtet sich an lokale Organisationen, die sich mit ihren Projektideen im Rahmen von Ausschreibungen für eine Förderung bewerben können. Er dient dazu, die Lebensbedingungen der Arbeiter:innen und ihrer Familien sowie die ökologische Situation der Bananen- und Ananasplantagen zu verbessern. Gleichzeitig sollen lokale Organisationen und Gemeinden in der Planung und Umsetzung von Projekten gestärkt werden. Die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist für die Koordination der Projektanträge verantwortlich und kontrolliert die Umsetzung der Projekte vor Ort.

Zudem setzt sich die REWE Group im Rahmen einer Arbeitsgruppe unter dem Dach der Initiative für nachhaltige Agrarlieferketten für existenzsichernde Löhne und Einkommen im Bananensektor ein (siehe Existenzsichernde Löhne und Einkommen).

Ergänzt wird das Engagement durch strenge Anforderungen an den Anbau. So müssen alle Erzeugerbetriebe für Bananen und Ananas, die in den Vertriebslinien der REWE Group in Deutschland angeboten werden, Bio-Standards erfüllen oder nach Rainforest Alliance zertifiziert sein. Zusätzlich tragen die Bananen und Ananas der Eigenmarke REWE Beste Wahl, die Ananas bei PENNY sowie die Chiquita-Bananen das PRO PLANET-Label. PENNY verkauft zudem Fairtrade-Bio-Bananen.

Mithilfe eines QR-Codes können die Kund:innen den Großteil der Eigenmarken- Bananen und -Ananas bei REWE und PENNY in Deutschland bis zum Erzeugerbetrieb zurückverfolgen(siehe Nachhaltigen Konsum fördern).

Palmöl

Zunehmender Palmölanbau führt zu einem Verlust von Torf- und Regenwäldern. Dadurch wird der lokalen Bevölkerung häufig die Lebensgrundlage entzogen und Lebensräume für wertvolle Tier- und Pflanzenarten gehen verloren. Zudem werden durch die Rodung der Regenwälder große Mengen CO2 freigesetzt. Vor diesem Hintergrund wurde im Juli 2021 mit der aktualisierten Leitlinie für Palmöl- und Palmkernölerzeugnisse das Ziel formuliert, für sämtliche palm(kern)ölhaltigen Eigenmarken, die in Deutschland und Österreich vertrieben werden, ausschließlich Palmöl aus nachhaltigerer Produktion zu verwenden. Hierzu wurden konkrete Anforderungen zum Einkauf zertifizierter Palmölerzeugnisse nach den verschiedenen Lieferkettenmodellen formuliert. Um dies gewährleisten zu können, setzt das Unternehmen vornehmlich auf den Zertifizierungsstandard des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO), bei dem es seit 2011 Mitglied ist. REWE und PENNY in Deutschland setzen bereits seit rund einem Jahrzehnt zu 100 Prozent zertifiziertes Palmöl ein. Die REWE Group in Österreich bezieht seit 2014 ebenfalls ausschließlich zertifiziertes Palmöl und verzichtet zudem bei der Marke Ja! Natürlich seit 2018 gänzlich auf Palmöl. Die Vertriebslinie Lekkerland verwendet seit dem Zusammenschluss mit der REWE Group 2020 ausschließlich zertifiziertes Palmöl in ihren Eigenmarken.

Anteile der Eigenmarkenprodukte mit zertifizierten Palm(kern)ölerzeugnissen

2020 2021 2022 Status
RSPO-zertifiziertes Palm(kern)öl in Eigenmarkenprodukten bei REWE und PENNY in Deutschland 100 % 100 % 100 %
RSPO-zertifiziertes Palm(kern)öl in Eigenmarkenprodukten (Österreich) 100 % 100 % 100 %
RSPO-zertifiziertes Palm(kern)öl in Eigenmarkenprodukten (Lekkerland) 100 % 100 % 100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Eigenmarkenprodukte der jeweiligen Vertriebslinien

Mitgliedschaft beim Forum Nachhaltiges Palmöl

Die Ziele der Leitlinie sind auch Teil einer Selbstverpflichtung, die das Unternehmen als Mitglied des Forums Nachhaltiges Palmöl (FONAP) 2015 unterzeichnet hat: ausschließlich nachhaltig zertifiziertes Palmöl, Palmkernöl sowie deren Derivate und Fraktionen in seinen bei REWE und PENNY in Deutschland vertriebenen Eigenmarkenprodukten zu verwenden. Mit diesen ambitionierten Zielen der Selbstverpflichtung soll die Rückverfolgbarkeit des verwendeten Palmöls unter der Einhaltung definierter Zusatzkriterien langfristig sichergestellt werden. Dazu gehört auch, Palmkernöl und Palmöl unter anderem über das anspruchsvolle Handelsmodell Segregation zu beziehen, bei dem RSPO-zertifizierte Ware entlang der gesamten Lieferkette durchgängig von nicht zertifizierter Ware getrennt wird. Unter Berücksichtigung der individuellen Zielsetzung je Palm(kern)ölerzeugnis erzielten REWE und PENNY in Deutschland 2022 mit allen Eigenmarkenprodukten einen Gesamterfüllungsgrad von 99 Prozent (2021: 99 Prozent). Die beiden Vertriebslinien arbeiten gemeinsam mit ihren Lieferanten daran, das letzte Prozent zur Vervollständigung der ambitionierten Ziele der Selbstverpflichtung zu erreichen. Die Anforderungen sind insbesondere für kleinere Lieferanten mit komplexen Lieferkettenstrukturen eine Herausforderung. Einzelne Lieferanten konnten zum Beispiel die Umstellung auf das Handelsmodell Segregation erst sukzessive umsetzen, da die Etablierung separater Warenströme sehr aufwendig ist. Dies gilt insbesondere, wenn ein Lieferant nur eine kleine Menge seiner Gesamtproduktion umstellt.

Auch bei der REWE Group in Österreich ist jegliches in den Eigenmarkenprodukten verwendete Palmöl und Palmkernöl RSPO-zertifiziert und wird bis auf wenige Ausnahmen über das Handelsmodell Segregation eingekauft.

Kakao

Ein Großteil der weltweiten Rohkakaoproduktion stammt aus Westafrika und findet in erster Linie in kleinbäuerlichen Familienbetrieben statt. Die Kakaobäuer:innen haben dort mit schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen zu kämpfen und leben mit ihren Familien oft unterhalb der Armutsgrenze. In der Folge fehlen notwendige Investitionsmittel, zudem herrschen häufig schlechte Arbeitsbedingungen vor. Dies führt bis hin zu ausbeuterischen Formen der Kinderarbeit (für mehr Informationen siehe Abschnitt Kinder- und Zwangsarbeit sowie Kinderschutz).

In ihrer Leitlinie für Kakaoerzeugnisse hat die REWE Group das Ziel formuliert, bis Ende 2015 sämtliche Rohkakaomengen für ihre Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland aus nachhaltigeren Erzeugerstrukturen zu beziehen – sichergestellt durch die Verwendung der Standards Fairtrade, Fairtrade Sourcing Program, Rainforest Alliance, Naturland und EU-Bio. Bis zum Ende des Berichtsjahres 2022 wurden für die Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland 99 Prozent (2021: 99) zertifizierter Rohkakao verwendet. Bei dem fehlenden Prozent handelt es sich größtenteils um Lieferanten, die Kleinstmengen von Kakao verarbeiten, da diese häufig Schwierigkeiten haben, zertifizierten Kakao zu beziehen. Damit konnte die REWE Group ihr ergänzendes Ziel, die Lücke zum 100-Prozent-Ziel bis Ende 2020 bei den REWE- und PENNY-Eigenmarken in Deutschland zu schließen, vorerst nicht erreichen. Die REWE Group arbeitet weiter daran. Bei der REWE Group in Österreich war 2021 die gesamte Rohkakaomenge für die Eigenmarken zertifiziert. Auch Lekkerland nutzt in seinen Eigenmarkenprodukten nur zertifizierten Kakao gemäß den Anforderungen von Rainforest Alliance und Fairtrade.

Um im Kakaosektor dauerhaft zu einer Verbesserung der lokalen Lebensbedingungen beizutragen, hat die REWE Group mit Ende 2020 bei Schokoladenartikeln sowie Instantkakao, Nuss-Nougat-Brotaufstrichen und Süßgebäck der Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland vollständig auf Fairtrade bzw. das Fairtrade-Kakaoprogramm umgestellt. Gleiches gilt für alle Bio-Eigenmarken mit Kakaobestandteilen bei REWE und PENNY in Deutschland. Diese wurden zusätzlich nach einem Sozialstandard2 zertifiziert.

Anteile des zertifizierten Kakaos in Eigenmarkenprodukten

2020 2021 2022 Status
Zertifizierte kakaohaltige Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland nach Fairtrade, Fairtrade Sourcing Program, Rainforest Alliance, Naturland und EU-Bio 98 % 99 % 99 %
Zertifizierte kakaohaltige Eigenmarkenprodukte in Österreich nach Fairtrade, Fairtrade Sourcing Program und Rainforest Alliance 100 % 100 % 100 %
Fairtrade-zertifizierte Schokoladenartikel und Süßgebäck1 bei den Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland 100 % 100 % 100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Eigenmarkenprodukte der jeweiligen Vertriebslinien
1
Diese Artikel umfassen die Warengruppen Schokoladentafeln, Schokoriegel, Pralinen, Oster- und Weihnachtssüßwaren. Nuss-Nougat-Brotaufstriche und Instantkakao können nicht automatisiert im Rahmen dieser Erhebung ermittelt werden, weshalb diese Artikel nicht in den Reporting-Geltungsbereich fallen.
2
Als Sozialstandard gelten die Zertifizierungen nach Rainforest Alliance/UTZ, Fairtrade bzw. Fairtrade-Kakaoprogramm und Naturland oder EU-Bio.

Für weitere Informationen, insbesondere zu den Herausforderungen und dem Engagement der REWE Group zum Rohstoff Kakao, siehe Rohstofflieferkette Kakao.

Very Fair-Tafelschokoladen für existenzsichernde Einkommen

In Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie Fairtrade startete die REWE Group ein Projekt für existenzsichernde Einkommen im Kakaosektor: Die Fairtrade-Tafelschokoladen aus diesem Projekt wurden bei REWE und PENNY in Deutschland ab Mitte 2021 verkauft. Die Kakaobohnen für die Kakaomasse, aus denen diese Schokoladen hergestellt sind, lassen sich komplett physisch zurückverfolgen (für mehr Informationen siehe Abschnitt Existenzsichernde Löhne und Einkommen).

Lebensbedingungen an der Côte d’Ivoire verbessern Highlight

Die REWE Group unterstützt als Gründungsmitglied der Multi-Stakeholder-Initiative Forum Nachhaltiger Kakao seit 2012 gemeinsam mit anderen Unternehmen das Projekt PRO-PLANTEURS, das in Kooperation mit der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit durchgeführt wird. Es will unter anderem durch Schulungen zum Betriebsmanagement oder Pflanzenschutz sowie die Förderung des Austauschs untereinander die Lebensbedingungen von 30.000 Kakaobauernfamilien in der Republik Côte d’Ivoire verbessern, insbesondere die der Frauen und Kinder. In der ersten Phase des Projekts von 2015 bis 2020 konnten unter anderem 18.000 Kakaobäuer:innen in guter landwirtschaftlicher Praxis geschult werden. Die Folgephase läuft noch bis 2025.

Säfte

Viele der in Säften verarbeiteten Früchte und Saftprodukte (Mischsäfte und Nektare) stammen aus den tropischen und subtropischen Regionen. Dort, aber auch in Europa beeinträchtigen der Anbau in Monokulturen, Rodungen für die Plantagen sowie ein hoher Einsatz von Energie, Pestiziden und Düngemitteln Umwelt und Biodiversität. Vor allem in den tropischen und subtropischen Ländern sind die Lebens- und Arbeitsbedingungen für Kleinbauernfamilien oder Pflücker:innen häufig prekär oder sogar gefährlich. Es kommt zu Menschenrechtsverletzungen – darunter Kinder- und Zwangsarbeit, nicht existenzsichernde Einkommen oder mangelnder Arbeits- und Gesundheitsschutz. Auch in Europa kann es zu solchen Verstößen kommen.

In ihrer 2022 erneuerten Leitlinie für Säfte hat die REWE Group das Ziel formuliert, 50 Prozent aller Eigenmarken-Säfte, -Nektare und -Fruchtsaftgetränke bei REWE und PENNY Deutschland (ohne Aktions-, Saisonal- und Regionalartikel) bis Ende 2025 nach Rainforest Alliance, Fairtrade, Naturland, Bio, SAI FSA Bronze/Silber/ Gold, GLOBALG.A.P. zu zertifizieren. Das Ziel, bis 2025 den Orangen-Direktsaft und Orangensaft auf Rainforest Alliance oder Bio umzustellen, hat die REWE Group bereits 2020 erreicht. Auch Ananassaft gibt es bei REWE und PENNY seit Ende 2018 nur noch zertifiziert zu kaufen.

Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft Highlight

2020 hat die REWE Group die Partnerschaft für Nachhaltigen Orangensaft (PANAO) mitbegründet. Diese wird durch das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert. Die Organisation liegt bei der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Mitglieder sind aktuell unter anderen beckers bester, die Christliche Initiative Romero, Fairtrade Deutschland, Kaufland, Rainforest Alliance, das Sustainable Agriculture Network, das internationale Bildungswerk TIE oder ver.di. Als Mitglied im Steuerungskreis verpflichtet sich die REWE Group dazu, soziale Gerechtigkeit und Arbeitsrechte sowie Umweltschutz in der Orangensaft-Lieferkette aktiv zu fördern.

Nachhaltigerer Anbau in den definierten Risikoländern

Durch die Zusammenarbeit mit Standardorganisationen und Zertifizierungssystemen sorgt die REWE Group dafür, dass in den definierten Risikoländern Ressourcen nachhaltiger angebaut werden.

m größten europäischen Apfelanbaugebiet in Polen etwa sorgt das Unternehmen mit dem PRO PLANET-Apfelprojekt unter anderem mit dem Anlegen von Blühstreifen oder dem Aufstellen von Insektenhotels für mehr Biodiversität (siehe Biodiversität).

Auch engagiert sich die REWE Group mit ihrem Projektpartner Fairtrade unter anderem zu diesem Thema im brasilianischen Zitrusgürtel. 403 Bäuer:innen, Arbeiter:innen oder technische Berater:innen, die in vier Fairtrade-Kooperativen beschäftigt sind, erhalten Schulungen vor Ort zu nachhaltigeren Anbaupraktiken, zur Verbesserung von Sicherheits- und Gesundheitsbedingungen und zur Stärkung der Organisationsstrukturen für mehr Selbstbestimmung. Weitere Teile des Projekts sind eine integrierte Schädlingsbekämpfung, das Krankheitsmanagement der Bäume und Bodenschutz. Im Rahmen des Projekts wurden in den Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland Produkte für die Eigenmarken Paradiso und REWE Beste Wahl entwickelt, durch die dieses Engagement vom Ursprung bis in das Regal rückverfolgbar wird.

Existenzsichernde Löhne fördern mit der Sustainable Juice Platform

Seit 2016 engagiert sich die REWE Group als Mitglied der europäischen Sustainable Juice Platform für soziale und ökologische Verbesserungen in den Lieferketten der Fruchtsaftindustrie. Als Mitglied der Arbeitsgruppe für existenzsichernde Einkommen und Löhne im Orangensaft-Sektor in Brasilien arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit anderen Händlern und weiteren Lieferkettenakteuren aktuell aktiv daran, die Lohnsituation vor Ort zu verbessern.

Zertifizierter Orangensaft für Hotels bei der DER Touristik

In den eigenen Hotelmarken der DER Touristik werden in den europäischen Zielgebieten zu einem Anteil von 90 Prozent ausschließlich Fruchtsäfte (Orangensäfte) angeboten, die nach Rainforest Alliance oder Fairtrade zertifiziert sind.

Kaffee

Der Anbau von Kaffee als weltweit gehandeltes Gut ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in vielen Ländern Lateinamerikas, Asiens und Afrikas. Die Erträge der meist kleinbäuerlichen Betriebe sind jedoch oft zu niedrig, um den Kaffeebäuer:innen und ihren Familien ein ausreichendes Einkommen zu sichern. Hinzu kommen gesundheitliche und ökologische Risiken durch den unsachgemäßen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Um die Lage der Kaffeebäuer:innen zu verbessern, wurde in der Leitlinie für Kaffee das Ziel formuliert, bis 2020 alle Kaffeeprodukte der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland auf 100 Prozent nach Rainforest Alliance, Bio oder Fairtrade zertifizierten Kaffee umzustellen. Dieses Ziel wurde 2020 erreicht.

Auch Lekkerland trägt mit seiner Kaffee-Eigenmarke zu einem nachhaltigen Anbau bei: Die Kaffeebohnen der Eigenmarke Coffee Bean Company sind Rainforest Alliance-zertifiziert und stehen so für eine umweltschonende Landnutzung und sozial verantwortungsvolles Wirtschaften.

Anteile des zertifizierten Eigenmarken-Kaffees

2020 2021 2022 Status
Zertifizierte Kaffeeprodukte nach Rainforest Alliance, Bio oder Fairtrade 100 % 100 % 100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland

Kooperativen: Unterstützung von Kaffeebäuer:innen in Peru Highlight

Seit 2009 verbindet REWE eine besondere Partnerschaft mit den Menschen der Fairtrade-Kaffeekooperative Valle de Incahuasi in Peru, der sie eine gesicherte Abnahme des Kaffees garantiert. Die Kooperative produziert den REWE Feine Welt Kaffee, der Fairtrade- und Bio-zertifiziert ist. Für eine geringere Belastung des sensiblen Ökosystems werden die Pflanzen kontrolliert biologisch angebaut. Nach der Ernte werden die Bohnen in der Kooperative verkostet und nach den entsprechenden Kontrollen mit Kleintransportern in die nächstgrößere Stadt Andahuaylas gebracht. Von dort werden sie weiter nach Lima transportiert und verschifft, um schließlich im Ruhrgebiet geröstet zu werden.

Gemeinsam mit der Kooperative führte REWE von 2018 bis 2021 erfolgreich ein Projekt durch, um dem Klimawandel zu begegnen und das Einkommen der Bäuer:innen zu erhöhen. Die Zusammenarbeit bleibt bestehen. Die Kooperative wird auch in den nächsten Jahren von den Maßnahmen und Aktivitäten in diesem Projekt profitieren, beispielsweise von dem verbesserten Düngemanagement, den Pflanzungen von Schattenbäumen oder der Zucht eines Pilzes zur biologischen Schädlingsbekämpfung.

Das Engagement in Peru wurde Anfang 2021 zudem auf die Kooperative Valle de Ubiriki ausgeweitet – für mehr wirtschaftliche Teilhabe und Unabhängigkeit für Kaffeebäuer:innen. Mit den REWE Bio Caffè Crema Pads bietet die Vertriebslinie REWE in Deutschland erstmals Kaffee an, der ausschließlich von Frauen angebaut wird: Die Arabica-Bohnen, Fairtrade-zertifiziert und aus Bio-Anbau, stammen aus Kaffeegärten der Region Chanchamayo, die von 120 Frauen bewirtschaftet werden und diesen auch gehören. Ihnen garantiert die Vertriebslinie die komplette Abnahme ihrer Jahresproduktion zum Fairtrade-Mindestpreis. Das zusätzlich ins Leben gerufene Projekt „Café Mujer“ soll die Frauen ganzheitlich unterstützen. Dabei werden Anlagen zur Herstellung von organischen Düngemitteln gebaut und einheimische Bäume in den Kaffeegärten gepflanzt – ihr Schatten hemmt das Unkrautwachstum, erhöht die Bodenfruchtbarkeit, erhält die biologische Vielfalt auf den Flächen und die Erträge der Bäume schaffen weitere Einkommensquellen. Außerdem werden Workshops, etwa zur Nacherntebehandlung der Kaffeebohnen und zu anderen betrieblichen Praktiken sowie zur Förderung der Bäuerinnen in Qualifikationen wie Teamführung, Selbstvertrauen oder Kommunikation, organisiert.

Tee

Der konventionelle Anbau von Teepflanzen erfolgt häufig in Monokulturen und unter einem hohen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Das gefährdet die Artenvielfalt und die Trinkwasserversorgung der Menschen in den Anbaugebieten. Die Arbeiter:innen vor Ort sind zudem mit Herausforderungen wie zu geringen Löhnen, unzureichendem Gesundheitsschutz und mangelnder Arbeitssicherheit konfrontiert. Vor diesem Hintergrund fördern REWE und PENNY in Deutschland eine nachhaltigere Landwirtschaft in der Teeproduktion und beziehen zertifizierte Ware, die vor allem das Siegel Rainforest Alliance, aber auch Fairtrade und das EU-Bio-Logo trägt.

Die REWE Group hat ihr gesetztes Ziel, dass alle Schwarz- und Grünteeartikel der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland zu 100 Prozent zertifizierte Rohware enthalten sollen, 2018 erreicht. Darüber hinaus sollen alle Kräuter- und Früchteteeartikel (inkl. Rooibostee) der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland bis Ende 2025 zertifiziert sein und mindestens 30 Prozent zertifizierte Rohware enthalten. Es wird angestrebt, den zertifizierten Rohwarenanteil je Artikel kontinuierlich zu erhöhen. Diese Ziele sowie Herausforderungen und Maßnahmen werden in der Leitlinie für Teeerzeugnisse zusammengefasst.

Anteile zertifizierter Teeprodukte/Rohware bei den Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland

2020 2021 2022 Status
Zertifizierter Schwarz- und Grüntee nach Rainforest Alliance, Bio oder Fairtrade 100 % 100 % 100 %
Zertifizierte Kräuter- und Früchteteeartikel nach Rainforest Alliance, Fairtrade oder Bio 93 % 93 % 96 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht

Geltungsbereich: Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland

Fisch

Der globale Konsum von Fisch steigt stetig, Fischerei und Aquakulturen bieten Millionen von Menschen eine Existenzgrundlage. Die Kehrseite: Die Fischbestände leiden unter Überfischung, manche Arten sind sogar vom Aussterben bedroht. Unerwünschter Beifang kann zu dem Verlust von Biodiversität und einer veränderten Zusammensetzung mariner Ökosysteme führen. Auch Aquakulturen haben mit ökologischen Problemen zu kämpfen.

Die REWE Group will aktiv zur Verringerung und Beseitigung ökologischer, sozialer und ökonomischer Auswirkungen in der Lieferkette von Fisch und Meeresfrüchten beitragen. Dafür hat das Unternehmen in seiner 2022 aktualisierten Leitlinie für Fisch und Meeresfrüchte für die Eigenmarkenartikel von REWE und PENNY in Deutschland folgende Ziele formuliert: 100 Prozent der Eigenmarken-Fischprodukte in den Bereichen Tiefkühlung, Convenience, Frische und Konserve in Deutschland nach Marine Stewardship Council (MSC), GLOBALG.A.P., Aquaculture Stewardship Council (ASC) oder Bio-Zertifizierung, sofern verfügbar, zu zertifizieren. Insbesondere beim Einkauf nach MSC zertifizierter Ware ist die REWE Group abhängig von den Einigungen der Anrainerstaaten bezüglich der Fangquoten. So kann es bei einzelnen Fischarten wiederholt zum Entzug der Zertifizierung kommen. Dies war im Berichtsjahr der Fall: 2022 kam es zu einer Reduzierung des Zielerreichungsgrades durch fehlende zertifizierte Ware oder den Verlust von Zertifizierungen. Die REWE Group setzt sich aus diesem Grund für politische Einigungen ein.

Des Weiteren ist es das Ziel, dass alle Fisch-Monoartikel der Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland, also Fischartikel, die nur eine Fischart enthalten, langfristig über Tracking-Codes auf den Verpackungen verfügen, durch die Kund:innen detaillierte Informationen zur Herkunft und Weiterverarbeitung des Fisches erhalten. Dies gilt nicht für die Bereiche Convenience, Snacks und Fertiggerichte. Nach einem niedrigeren Wert 2021, resultierend aus einem Fehler, aufgrund dessen der Tracking-Code 2020 nicht auf allen dafür vorgesehenen Produkten abgebildet wurde, konnte die entstandene Lücke 2022 aufgeholt und verbessert werden.

Das Sortiment der REWE Group in Österreich umfasst bei Eigen- und Industriemarken 271 MSC- und 71 ASC-zertifizierte Fischprodukte.

Anteile nachhaltigerer Eigenmarken-Fischprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland

2020 2021 2022 Status
Fischprodukte mit Zertifizierung nach MSC, GLOBALG.A.P., ASC oder Bio-Zertifizierung 70 % 88 % 86 %
Anteil der Fischprodukte mit Tracking-Code1 63 % 84 % 96 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
1
Fischartikel, die nur eine Fischart enthalten, und ohne die Bereiche Convenience, Snacks und Fertiggerichte.

Fleisch

Fleisch ist ein fester Bestandteil heutiger Ernährungsgewohnheiten. Damit stellt die Erzeugung tierischer Produkte einen wesentlichen Zweig der landwirtschaftlichen Produktion dar. Die Nutztierhaltung in Deutschland ist häufig von einem hohen Effizienzgrad sowie wirtschaftlichem Denken geprägt und stellt die maximale Leistung der Tiere in den Vordergrund. Dies kann negative Auswirkungen auf die Tiere mit sich bringen. Demgegenüber stehen das gesellschaftliche Bewusstsein für die Lebensumstände von Tieren in der Nutztierhaltung und der Wunsch der Verbraucher:innen nach mehr Tierwohl. Die REWE Group will dies in Einklang bringen und setzt sich für eine tiergerechte Haltung ein. Dafür arbeitet das Unternehmen zusammen mit Geschäftspartnern und Lieferanten an der Implementierung verbindlicher Standards und fördert den Dialog zwischen allen Partnern. Als zusätzlichen Ansatz bieten REWE und PENNY in Deutschland sowie die Vertriebslinien in Österreich zudem etwa vegane Eigenmarken an, um den dynamischen Trend veganer Ernährung zu begleiten. In der 2022 aktualisierten Leitlinie für Tierwohl schreibt das Unternehmen konkrete Maßnahmen und Ziele für Produkte tierischen Ursprungs der REWE Group-Eigenmarken fest, die bei REWE und PENNY in Deutschland vertrieben werden. Weitere Informationen und umfassende Einblicke zur strategischen Herangehensweise sowie den konkreten Zielen und Maßnahmen siehe Tierwohl.

Soja als Futtermittel

In der konventionellen Nutztierhaltung wird für eine ausreichende Eiweißversorgung der Tiere in vielen Fällen auf Sojaschrot zurückgegriffen, das aus Übersee importiert ist. Da der flächenintensive Soja-Anbau insbesondere in Südamerika drastische Folgen für die Umwelt hat, analysieren REWE und PENNY in Deutschland kontinuierlich alle Lieferketten mit hohem Soja-Einsatz. Ziel ist eine sukzessive Reduktion von aus Übersee importiertem Sojaschrot und – wo nicht substituierbar – eine Umstellung auf zertifiziert entwaldungsfreies Soja. Dies wurde bereits 2013 in der Leitlinie für Soja als Futtermittel für Eigenmarkenprodukte tierischen Ursprungs festgelegt, die bei REWE und PENNY in Deutschland vertrieben werden.

Seit Ende 2019 sind die Soja-Futtermittel für das gesamte deutschlandweite REWE- und PENNY-Eigenmarkensortiment für Frischeier, Trinkmilch und frisches Geflügelfleisch zertifiziert entwaldungsfrei und zu großen Teilen auch physisch entwaldungsfrei. Seit Ende 2021 sind auch die Soja-Futtermittel für das Eigenmarkensortiment für frisches Schweine- und Rindfleisch zertifiziert entwaldungsfrei. Zudem hat sich das Unternehmen 2021 für diese Eigenmarken ein neues Ziel gesetzt: 100 Prozent zertifiziert entwaldungsfreie Soja-Futtermittel für Milcherzeugnisse und verarbeitete Fleischwaren mit einem Fleischanteil über 50 Prozent bis Ende 2025. Dabei wird auf den Verzicht von Soja, heimische Leguminosen, europäisches Soja, risikoarme Herkunftsländer und Zertifizierungen durch die anerkannten Standards Pro Terra, ISCC+, Donau Soja/Europe Soya und RTRS gesetzt.

Entwaldungsfreies Soja mit dem Verein Donau

Als Gründungsmitglied des Vereins Donau Soja konnte die REWE Group seit 2015 in Kooperation mit über 250 Landwirt:innen den Anbau von über 93.000 Tonnen zertifiziert entwaldungsfreiem Soja in Kroatien und Serbien fördern.

Das aus Übersee importierte Sojaschrot stammt häufig von gentechnisch veränderten Sorten. In der Leitlinie für Soja als Futtermittel wurde deshalb die Gentechnikfreiheit von Soja als Anforderung für die Erzeuger von Eigenmarkenprodukten, die bei REWE und PENNY in Deutschland vertrieben werden, festgelegt. Die Umsetzung dieser Anforderung erfolgt individuell für jede Nutztierspezies.

Für den Nachweis der gentechnikfreien Fütterung setzt die REWE Group in Deutschland unter anderem auf das Siegel des Verbands für Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. (VLOG). Der VLOG-Standard wird durch die entsprechenden Zertifikate der Lieferanten nachgewiesen.

Wie bereits 2020 und 2021 lag der Anteil der Eigenmarkenprodukte von REWE und PENNY in Deutschland mit VLOG-Siegel bei frischem Geflügelfleisch, dem Frischei-Sortiment sowie der Frisch- und H-Milch 2022 bei 100 Prozent. Zudem ist eine Fütterung mit Futtermitteln ohne Gentechnik bei allen Fleischartikeln der Haltungsformstufen 3 und 4 sichergestellt. Ebenso werden bei Bio-Produkten tierischen Ursprungs keine durch Gentechnik veränderten Futtermittel eingesetzt.

Bei den Vertriebslinien der REWE Group International in Österreich stammt das gesamte Frischei- und Frischmilchsortiment aus gentechnikfreier Fütterung.

Anteile der Produkte mit Siegel des Verbands für Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. (VLOG) oder Bio-Zertifizierung

2020 2021 2022 Status
Frischmilch und H-Milch 100 % 100 % 100 %
Frischei-Sortiment 100 % 100 % 100 %
Geflügel-Frischfleisch 100 % 100 % 100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland

Für weitere Informationen, insbesondere zu den Herausforderungen und dem Engagement der REWE Group zum Rohstoff Soja als Futtermittel, siehe Rohstofflieferkette Soja.