Kreislaufwirtschaft ist im Handlungsfeld Umwelt innerhalb der Säule Grüne Produkte ein Fokusthema. Das Thema Verpackungen ist ein Unterthema der Kreislaufwirtschaft und wird im Kapitel Verpackungen genauer beschrieben.
GRI 301: Materialien
GRI 306: Abwasser und Abfall
Managementansatz
Auswirkung
In einer linearen Wirtschaft werden Rohstoffe, die zur Herstellung eines Produkts verwendet werden, nach dessen Gebrauchsdauer nicht mehr in den Kreislauf zurückgeführt. Sie werden also am Ende entsorgt, meistens verbrannt, und können somit nicht wiederverwendet werden. Dies führt zu einem steigenden Ressourcenverbrauch, der Auswirkungen auf Klima und Umwelt hat. Auch die Entstehung von Abfällen – etwa durch Verpackungen – inklusive Lebensmittelabfällen stellt ein ungelöstes Problem im Umgang mit Rohstoffen dar. Die REWE Group ist sich bewusst, dass die Prozesse entlang der Lieferkette ihrer Produkte zu Auswirkungen auf Klima und Umwelt beitragen. Deren Herstellung inklusive Transport bedeutet Abbau und Verbrauch natürlicher Ressourcen. Bei der Gewinnung und Verarbeitung dieser Ressourcen entstehen negative Effekte wie Treibhausgasemissionen, Biodiversitätsverlust oder Wasserstress. Am Ende des Konsums von Produkten entsteht aktuell ein stetig steigendes Abfallaufkommen, mit zu geringen Rückführungsquoten der Rohstoffe in den Kreislauf. Die REWE Group will mit ihrem Ansatz und dessen Umsetzung diesen Herausforderungen in ihren eigenen Wertschöpfungsketten begegnen. Denn in der Kreislaufwirtschaft liegen auch Chancen für das Unternehmen, unter anderem in der Senkung von Beschaffungsrisiken knapper Rohstoffe, in der Stärkung von Partnerschaften entlang der Lieferketten sowie in der Konformität mit regulatorischen Anforderungen.
Die REWE Group ist sich bewusst, dass die Prozesse entlang der Lieferkette ihrer Produkte zu Auswirkungen auf Klima und Umwelt beitragen.
Grundsätze
In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group zu einer effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen Boden, Luft und Wasser sowie von Rohstoffen, Kraft- und Brennstoffen. Dafür optimiert die REWE Group relevante Ressourcenverbräuche in ihren Geschäftsprozessen und setzt produkt- oder rohstoffbezogene Maßnahmen um, die in vor- und nachgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette ansetzen.
Die REWE Group hat 2021 eine Strategie für Kreislaufwirtschaft in den Lieferketten der Eigenmarken verabschiedet, die bei REWE und PENNY in Deutschland und toom Baumarkt vertrieben werden. Die Strategie wurde in der Leitlinie Kreislaufwirtschaft dokumentiert und soll die Basis bieten, um Kreislaufwirtschaft schrittweise in der Wertschöpfungskette der Produkte zu verankern. Sie ergänzt damit die strategischen Grundsätze zur Kreislaufwirtschaft für den Bereich Verpackungen aus der Anfang 2023 aktualisierten Leitlinie für umweltfreundlichere Verpackungen um einen ganzheitlichen Ansatz für Produkte und ihre Wertschöpfungsketten. So können bestehende Aktivitäten und weitere potenzielle Kreislaufprojekte in einem strukturierten Rahmen zusammengefasst und kommuniziert werden.
Die REWE Group hat 2021 eine Strategie für Kreislaufwirtschaft in den Lieferketten der Eigenmarken verabschiedet, die bei REWE und PENNY in Deutschland und toom Baumarkt vertrieben werden.
Bei der Erreichung ihrer Ziele hat die REWE Group unter anderem festgestellt, dass die Verfügbarkeit von geeigneten Rezyklaten für Verpackungen und Produkte eine zentrale Herausforderung darstellt. Hier wurde der Aufbau geschlossener Materialkreisläufe aus unternehmenseigenen Wertstoffen im Rahmen der Kreislaufwirtschaftsstrategie als relevanter Lösungsansatz identifiziert. Die REWE Group hat zudem 2022 begonnen, gemeinsam mit Partnern Ansätze und verschiedene Modelle der Zusammenarbeit für geschlossene Kreisläufe entlang der Lieferkette zu entwickeln. Diese sollen in den kommenden Jahren einen Beitrag zur Sicherung relevanter Rohstoffe leisten.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen zum Thema Kreislaufwirtschaft wird in den jeweiligen Vertriebslinien durch dezidierte Teams und Abteilungen verantwortet. Für mehr Informationen siehe Managementansatz Grüne Produkte.
Umsetzung
Um die Kreislaufwirtschaftsstrategie zu realisieren, setzt die REWE Group auf drei Prinzipien: „Reduce, Reuse, Recycle – Vermeiden, Wiederverwenden und Wiederverwerten“. Durch die Anwendung dieser Prinzipien entlang des Lebenszyklus der Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland sowie toomtrong> soll Verschwendung vermieden und dafür gesorgt werden, dass Ressourcen so lange und so häufig wie möglich genutzt werden – von der Rohstoffgewinnung bis zum Konsum.
- Reduce – Vermeiden: Die REWE Group ist bestrebt, bei der Herstellung von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern, wo möglich, den Ressourcenbedarf zu verringern und Produktionsabfälle zu minimieren, beispielsweise durch reduzierten Materialeinsatz. Dafür werden Prozesse weiterentwickelt und Produktinnovationen geschaffen. Zudem soll gemeinsam mit den Lieferanten die Entstehung von Abfall in der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln vermieden werden, sowohl im Anbau also auch in der Produktion (siehe Lebensmittelverschwendung).
- Reuse – Wiederverwenden: Bei den Gebrauchsgütern werden Qualität und Langlebigkeit weiterentwickelt, um Produkte mit langer Nutzungsdauer anzubieten. Bei Verbrauchsgütern wie etwa Einweg-Haushaltsartikeln sollen darüber hinaus nachhaltigere Mehrwegalternativen geprüft werden. Die Unternehmensgruppe untersucht weiterhin Möglichkeiten, um Kund:innen Produkte in Miet- oder Sharingmodellen anzubieten.
- Recycle – Wiederverwerten: Für die Herstellung von Produkten wird, wo möglich, auf Sekundärrohstoffe gesetzt, etwa auf recycelte Kunststoffe oder Recyclingpapier. Die Unternehmensgruppe prüft zudem kontinuierlich Recyclingpotenziale in ihren eigenen Stoffströmen, um auf diese Weise neue Materialkreisläufe zu identifizieren und zu schließen. Reststoffe werden getrennt und einem hochwertigen Recycling zugeführt.
Die REWE Group prüft kontinuierlich Potenziale zur Weiterentwicklung von Kreislaufwirtschaft in der Unternehmensgruppe. Hierbei werden der Ressourceneinsatz und das Abfallaufkommen in Schlüssellieferketten untersucht, um darauf aufbauend weitere strategische Maßnahmen und Ziele zu entwickeln.
Auch in Bezug auf unternehmenseigene Stoffströme entwickelt das Unternehmen Ansätze, um Wertstoffe entlang der Wertschöpfungskette wieder in Materialkreisläufe zurückzuführen und den Bedarf an Primärressourcen zu verringern.
In den Sortimenten der Eigenmarken soll verstärkt auf Produkte gesetzt werden, die nach den Prinzipien „Reduce, Reuse, Recycle“ einen positiven Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten.
Schließlich sollen diese Prinzipien auch in Einkaufsprozesse integriert werden und künftig eine noch größere Rolle in bestehenden Umweltprogrammen spielen.
Stakeholdereinbindung
Das Thema Kreislaufwirtschaft wurde von den Stakeholdern der REWE Group in der Wesentlichkeitsanalyse als relevant für das Unternehmen eingestuft. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen.
Kund:innen, Lieferanten, Kaufleute sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.
Zur Erreichung ihrer Ziele implementiert die REWE Group aktuell Pilotprojekte für den Berichtszeitraum 2023. Bereits umgesetzte Maßnahmen und Projekte mit dem Fokus auf Verpackungen sind unter Verpackungen zu finden.