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GRI FP2

PRO PLANET

Kurzer Überblick:

Die REWE Group will Produkte nachhaltiger gestalten und nachhaltigen Konsum bei einer breiten Verbrauchergruppe fördern. Das Unternehmen

  • kennzeichnet bei REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland Eigenmarkenprodukte, die sozial und ökologisch nachhaltiger produziert sind oder höhere Tierwohlstandards erfüllen, mit dem PRO PLANET-Label.
  • lässt den gesamten PRO PLANET-Prozess vom Fachbeirat Nachhaltigkeit als externes Expertengremium begleiten.

Als Handels- und Touristikkonzern sieht die REWE Group ihre zentrale Aufgabe darin, Kund:innen mit hochwertigen Produkten und Dienstleistungen zu versorgen. Die Unternehmensgruppe arbeitet dazu kontinuierlich an der nachhaltigeren Gestaltung ihrer Sortimente. Das PRO PLANET-Label wurde als Orientierungshilfe für Verbraucher:innen entwickelt, um nachhaltigere Produkte und solche mit höherem Tierwohlstandard zu identifizieren. Es macht die Verbesserungen in den Lieferketten der Produkte sichtbar und kennzeichnet diese für Verbraucher:innen am Produkt mit dem jeweiligen Nachhaltigkeitsbeitrag.

GRI FP2: Anteil des Einkaufsvolumens, welches nach anerkannten Standards zertifiziert ist

Managementansatz

Auswirkung

Der REWE Group ist bewusst, dass bei der Herstellung ihrer Waren für den Lebensmitteleinzelhandel negative Auswirkungen auftreten können. Dabei stehen insbesondere die Rohstoffgewinnung und die Verarbeitung der Produkte in den vorgelagerten Lieferketten im Fokus sowie deren Verpackungen. Um komplexen Herausforderungen wie menschenrechtlichen Risiken, dem nicht nachhaltigen Einsatz von Pestiziden oder den Folgen einer intensiven Nutztierhaltung zu begegnen, ist es dem Unternehmen ein Anliegen, dass die wachsenden Sortimente der Eigenmarkenprodukte sozial und ökologisch nachhaltiger produziert sind oder höhere Tierwohlstandards erfüllen. Gerade in den Lieferketten der Eigenmarken kann die REWE Group großen Einfluss nehmen, negative Auswirkungen zu vermeiden und zu reduzieren. Dies ist auch eine Chance für das Unternehmen: Mit der nachhaltigeren Gestaltung konventioneller Produkte kommt es den Verbraucher:innen entgegen, denen diese Aspekte immer wichtiger werden. Um ihnen eine Orientierung beim Einkaufen zu bieten, hat die REWE Group für REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland das PRO PLANET-Label für die nachhaltigeren Eigenmarkenprodukte entwickelt, das damit gleichzeitig auch einen bewussteren Konsum fördert.

Gerade in den Lieferketten der Eigenmarken kann die REWE Group großen Einfluss nehmen, negative Auswirkungen zu vermeiden und zu reduzieren. Dies ist auch eine Chance für das Unternehmen: Mit der nachhaltigeren Gestaltung konventioneller Produkte kommt es den Verbraucher:innen entgegen, denen diese Aspekte immer wichtiger werden.

Grundsätze

Das PRO PLANET-Label ist grundsätzlich für alle Eigenmarkenprodukte der REWE Group in Deutschland anwendbar. Anlässlich des zehnjährigen Jubiläums 2020 hat die REWE Group das Label neu gestaltet und den Vergabeprozess weiterentwickelt.

REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland kennzeichnen mit dem PRO PLANET-Label Eigenmarkenprodukte, die sozial und ökologisch nachhaltiger produziert sind oder höhere Tierwohlstandards erfüllen. Damit dient das PRO PLANET-Label als Wegweiser für mehr Nachhaltigkeit beim Einkauf.

Strategischer Ansatz

Das PRO PLANET-Engagement folgt einem ganzheitlichen Ansatz zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in der Lieferkette der REWE Group-Eigenmarkenprodukte. Dabei wurde für die Eigenmarken bei REWE und PENNY sowie toom Baumarkt in Deutschland mit einem sogenannten Due-Diligence-Ansatz gearbeitet. Dieser Managementansatz orientiert sich an einem Leitfaden der OECD, der entwickelt wurde, damit Unternehmen verantwortungsvolle landwirtschaftliche Lieferketten aufbauen (siehe Managementansatz Grüne Produkte). Dabei wurden im Rahmen einer Risikoanalyse Schwerpunkte sowie Ziele abgeleitet. Die so gewonnenen Nachhaltigkeitsaspekte werden in die Einkaufsprozesse integriert, es wird mit Lieferanten systematisch zusammengearbeitet sowie ein kontinuierlicher Austausch mit relevanten Stakeholdern geführt. Dieses vielfältige und strategische Nachhaltigkeitsengagement der REWE Group bildet die Basis für PRO PLANET, die Vergabe des Labels (siehe Vergabeprozess) und die Zusammenarbeit mit dem Fachbeirat Nachhaltigkeit.

Ziel

Bis Ende 2025 sollen 25 Prozent der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland die PRO PLANET-Anforderungen erfüllen.

Verantwortlichkeit und Ressourcen

Der Fachbeirat Nachhaltigkeit begleitet als Stakeholdergremium den gesamten PRO PLANET-Prozess: Unabhängige Expert:innen und Vertreter:innen von Nichtregierungsorganisationen definieren Maßnahmen und Standards zur Verbesserung der Nachhaltigkeit eines Produktes. Auf dieser Basis wird die Freigabe zur Verwendung des PRO PLANET-Labels erteilt. Jedem Beiratsmitglied wurde die Verantwortlichkeit für ein spezifisches Thema zugewiesen (siehe Stakeholderdialog). Darüber hinaus bindet die REWE Group während des Vergabeprozesses bei Bedarf externe Partner mit der jeweils projektspezifisch benötigten Expertise ein. Seitens der REWE Group sind die Nachhaltigkeitsverantwortlichen der Abteilung Nachhaltigkeit Ware, der Abteilung Corporate Responsibility und toom Baumarkt sowie der Einkauf von REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland am Prozess beteiligt (siehe Abschnitt Vergabeprozess).

Der Fachbeirat Nachhaltigkeit begleitet als Stakeholdergremium den gesamten PRO PLANET-Prozess: Unabhängige Expert:innen und Vertreter:innen von Nichtregierungsorganisationen bringen ihr Wissen ein und erteilen die Freigabe zur Verwendung des PRO PLANET-Labels.

Umsetzung

Der Fachbeirat Nachhaltigkeit erteilt die Freigabe zur Verwendung des PRO PLANET-Labels. Dabei erfolgt der Vergabeprozess in drei Schritten:

1. Analyse- und Strategiecheck:

Der verantwortliche Bereich Nachhaltigkeit der REWE Group und der Fachbeirat Nachhaltigkeit recherchieren und analysieren Herausforderungen in unterschiedlichen Warengruppen und deren Lieferketten. Anschließend werden die Analysen zusammengefasst und aufbereitet. Die Ergebnisse diskutieren die zuständigen Verantwortlichen der REWE Group in einem internen Workshop und leiten daraus Maßnahmen ab. Diese werden dem Beirat vorgestellt. Gemeinsam wird eine Shortlist mit Maßnahmen abgestimmt.

2. Konkretisierung von Maßnahmen und PRO PLANET-Anforderungen:

Die im ersten Schritt erarbeiteten Maßnahmen werden durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit, die Nachhaltigkeitsverantwortlichen der jeweiligen Sortimente und den Einkauf der entsprechenden Vertriebslinie konkretisiert. Je nach Herausforderung in der Lieferkette können sie unterschiedliche Aktivitäten umfassen – vom Einkauf zertifizierter Rohware über die Erstellung von (Rohstoff-) Leitlinien und die Definition von Zielen bis zur Umsetzung eigener Projekte (z. B. ein Biodiversitätsprojekt beim heimischen Obst- und Gemüseanbau oder Schulungsprogramme für Kleinbauernkooperativen in Brasilien).

Beim Einkauf zertifizierter Rohware prüft der Fachbeirat Nachhaltigkeit detailliert, ob die Kriterien des jeweiligen Standards (z. B. Rainforest Alliance, Fairtrade, Naturland oder EU-Bio) die wesentlichen ökologischen und sozialen Probleme adressieren. Zudem wird ein Vorschlag für Maßnahmen oder Ziele zur Umsetzung durch die REWE Group erarbeitet, damit Warengruppen oder Produkte mit dem PRO PLANET-Label ausgezeichnet werden dürfen. Die Ergebnisse werden dem Fachbeirat Nachhaltigkeit vorgestellt, um die Maßnahmen oder Ziele anschließend in einem Strategie- und Budgetprozess der REWE Group zu verabschieden.

3. Umsetzung von Maßnahmen und Freigabe durch den Fachbeirat Nachhaltigkeit:

Die zuständigen Nachhaltigkeitsverantwortlichen der REWE Group erstellen zu den abgestimmten Maßnahmen und Anforderungen einen verbindlichen Projektplan einschließlich Meilensteinen und Zielsetzung. Auf dieser Basis entscheidet der Fachbeirat Nachhaltigkeit final, ob die abgestimmten Maßnahmen und Anforderungen ausreichen, damit Warengruppen oder Produkte ein PRO PLANET-Label erhalten dürfen. Warengruppen oder Produkte, die die final abgestimmten Anforderungen erfüllen, dürfen das PRO PLANET-Label befristet tragen.

Warengruppen oder Produkte, die die final abgestimmten Anforderungen erfüllen, dürfen das PRO PLANET-Label befristet tragen.

Der Beirat arbeitet mit der REWE Group auch an der Entwicklung, Bewertung und Umsetzung vieler nachhaltigkeitsrelevanter Maßnahmen für die Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland. Dies umfasst neben der Arbeit im Rahmen des PRO PLANET-Prozesses auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Nachhaltigkeitsstrategie , etwa durch die Einbindung in die Erstellung und Aktualisierung der Leitlinien.

Das PRO PLANET-Label stellt auch visuell die Erde in den Mittelpunkt. Häufig werden durch die Maßnahmen Herausforderungen aus mehreren Themenkomplexen bearbeitet – je nachdem, welche Problemstellungen sich für Mensch, Tier und Umwelt bei der Herstellung der Eigenmarkenprodukte ergeben. Der Nachhaltigkeitsbeitrag unterhalb der Weltkugel beschreibt immer den wichtigsten Beitrag für das jeweilige Produkt bzw. die jeweilige Warengruppe. Auf der Website pro-planet.info können weitere Informationen abgerufen werden. Aktuell befinden sich neben Produkten mit dem neu entworfenen Label noch vereinzelt Produkte mit dem alten Label im Umlauf.

Stakeholdereinbindung

PRO PLANET steht für das Ziel, das Produktsortiment nachhaltiger zu gestalten und den nachhaltigen Konsum bei einer breiten Verbrauchergruppe zu fördern – Themen, die auch von den Stakeholdern bei der Wesentlichkeitsanalyse als relevant eingestuft wurden. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen.

Kund:innen sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu PRO PLANET-Produkten einreichen. Dafür wurden Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.

Entwicklung der PRO PLANET-Produkte

Die PRO PLANET-Produkte haben sich in den einzelnen Warengruppen insgesamt weiter positiv entwickelt. Es ist ein Anstieg der gesamten PRO PLANET-Produkte in Deutschland zu verzeichnen. Nachdem im Vorjahr durch die Corona-Pandemie der Anteil der PRO PLANET-Produkte an der Bezugsmenge der Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland gleichgeblieben war, konnte im Berichtsjahr ein Anstieg auf 12 Prozent erzielt werden. Dieser ist zum Teil auf Nachpflege zurückzuführen, aber auch auf einen Anstieg von PRO PLANET-Produkten.

Bei toom Baumarkt reduzierten sich im Berichtsjahr die Anzahl wie auch der Anteil von PRO PLANET-Produkten an der Bezugsmenge der Eigenmarkenprodukte um 22 Produkte bzw. 2 Prozent. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich die Menge an Eigenmarkenprodukten im Berichtsjahr deutlich erhöht hat, wodurch der Anteil an PRO PLANET-Produkten gesunken ist.

PRO PLANET-Produkte Deutschland

2020 2021 2022
Anzahl PRO PLANET-Produkte bei REWE und PENNY in Deutschland 1.266 1.373 1.585
Anteil der PRO PLANET-Produkte an der Bezugsmenge der Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland1 9 % 9 % 12 %
Anzahl PRO PLANET-Produkte bei toom Baumarkt in Deutschland2 844 884 862
Anteil der PRO PLANET-Produkte an der Bezugsmenge der Eigenmarkenprodukte bei toom Baumarkt in Deutschland1, 2 5 % 6 % 4 %
1
Die Bezugsmenge steht für die Anzahl der Verkaufseinheiten der bezogenen Eigenmarkenprodukte.
2
Bei den Kennzahlen kommt es im Vergleich zum Nachhaltigkeitsbericht 2020 zu Abweichungen aufgrund einer rückwirkend angepassten Erhebungsmethode.