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GRI 306

Abfall

Kurzer Überblick:

Die REWE Group will Abfälle nach Möglichkeit werkstofflich verwerten, um Ressourcen zu schonen. Das Unternehmen

  • sieht dabei die ordnungsgemäße Verwertung der nicht vermeidbaren Abfälle durch ein umfassendes Abfall- und Recyclingmanagement als ein wichtiges Anliegen.
  • verfolgt beim Umgang mit Abfällen und Wertstoffen unter anderem gemeinsam mit seinen Entsorgungspartnern konsequent den Anspruch des Recyclings.

In der Säule Energie, Klima und Umwelt der unternehmensweiten Nachhaltigkeitsstrategie wurden drei Handlungsfelder definiert: Klimarelevante Emissionen, Energieeffizienz und Ressourcenschonung. Letzterem sind die Aktivitäten mit Blick auf das Abfallmanagement zuzuordnen.

GRI 306-1: Anfallender Abfall und erhebliche abfallbezogene Auswirkungen
GRI 306-2: Management erheblicher abfallbezogener Auswirkungen

Managementansatz

Auswirkung

Der REWE Group ist bewusst, dass ihre Geschäftsaktivitäten vor allem im Bereich Handel Abfall verursachen. Dabei kann insbesondere durch Produktverpackungen oder bei der Produktion von Waren (siehe Verpackungen und Kreislaufwirtschaft) in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen Abfall anfallen. Aber auch auf betrieblicher Ebene kommt es zu Abfällen, etwa bei der Logistik – Papier, Pappe und Kartonagen machen dabei den größten Anteil aus. Für die Herstellung solcher Verpackungen müssen häufig Ressourcen verbraucht werden, deren Abbau zulasten von Ökosystemen wie Wäldern gehen und sich damit negativ auf den Klimawandel und die Artenvielfalt auswirken kann. Bei der Entsorgung können Wertstoffe verloren gehen, wenn sie nicht dem richtigen Entsorgungssystem zugeführt werden. Des Weiteren sind Lebensmittelabfälle ein Thema: Mit jedem Lebensmittel, das weggeworfen wird, werden wertvolle Ressourcen verschwendet (siehe Lebensmittelverschwendung).

Dabei kann insbesondere durch Produktverpackungen oder bei der Produktion von Waren in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen Abfall anfallen. Aber auch auf betrieblicher Ebene kommt es zu Abfällen, etwa bei der Logistik – Papier, Pappe und Kartonagen machen dabei den größten Anteil aus.

Grundsätze

In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group zu einer effizienten Nutzung der natürlichen Ressourcen Boden, Luft und Wasser sowie von Rohstoffen, Kraft- und Brennstoffen. Dabei ist die ordnungsgemäße Verwertung der nicht vermeidbaren Abfälle durch ein umfassendes Abfall- und Recyclingmanagement ein wichtiges Anliegen des Handelsunternehmens, um wertvolle Ressourcen zu schonen.

In Bezug auf Abfälle auf Ebene der Produkte hat das Unternehmen Ziele und Maßnahmen in seiner Leitlinie für umweltfreundlichere Verpackungen definiert, um bei den Verkaufs- und Serviceverpackungen seiner Eigenmarken Kreislaufwirtschaft zu fördern. Zudem bietet die Leitlinie Kreislaufwirtschaft die Basis, um Kreislaufwirtschaft schrittweise in der Wertschöpfungskette der Produkte zu verankern (siehe auch Kreislaufwirtschaft). Außerdem will das Unternehmen die Verlustquoten von Lebensmitteln auf ein Minimum reduzieren (siehe Lebensmittelverschwendung).

Ziele

Beim Umgang mit Abfällen verfolgt die REWE Group gemeinsam mit ihren Entsorgungspartnern konsequent den Anspruch des Recyclings. Das Unternehmen strebt darüber hinaus an, das Abfallaufkommen zu reduzieren – beispielsweise durch den Einsatz von Mehrweg.

Verantwortlichkeit und Ressourcen

Das Thema Abfall wird von der Arbeitsgruppe Energie, Klima und Umwelt verantwortet. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Telerik Schischmanow (Mitglied des Vorstands – Finanzen). Die operative Umsetzung in den Regionen und strategischen Geschäftseinheiten wird durch dezidierte Fachbereiche bearbeitet und vorangetrieben.

Umsetzung

Insbesondere die Wertstoffe, die bei der REWE Group in der Logistik anfallen, werden weitgehend sortenrein erfasst und können so optimal der werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Das zeigt sich vor allem bei den nicht gefährlichen Abfällen. Diese werden nicht nur insgesamt zu einem hohen Anteil verwertet, sondern im Wesentlichen sogar werkstofflich. Im Berichtsjahr lag diese Quote wie bereits 2021 bei 95 Prozent. Fast vollständig werkstofflich verwertet wird die Fraktion Papier, Pappe und Kartonagen (PPK), die mit rund 40 Prozent den größten Anteil des gesamten Abfallaufkommens ausmacht. PPK ist ein wichtiger Rohstoff für die Papierindustrie, da aus den recycelten Fasern wieder Papier und Pappe hergestellt werden können. Aber auch bei Kunststoffen, Metallen, Glas und Abfällen aus den Märkten wird der größte Teil verwertet. Die in den Lebensmittelmärkten anfallenden organischen Abfälle werden geeigneten Biogasanlagen zugeführt und in Strom und Wärme umgewandelt.

Fast vollständig werkstofflich verwertet wird die Fraktion Papier, Pappe und Kartonagen (PPK), die mit knapp 40 Prozent den größten Anteil des gesamten Abfallaufkommens ausmacht.

Stakeholdereinbindung

Das Thema Abfallmanagement ist dem Handlungsfeld Ressourcenschonung zuzuordnen, welches von den Stakeholdern in der Wesentlichkeitsanalyse als relevant für das Unternehmen bewertet wurde. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen.

Kund:innen, Lieferanten, Mitarbeitende sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.

GRI 306-3: Angefallener Abfall

Abfallaufkommen

Die Menge nicht gefährlicher Abfälle innerhalb der Unternehmensgruppe in Deutschland und Österreich betrug 2022 rund 825.000 Tonnen. Sie sank damit gegenüber dem Vorjahr deutlich um 5,4 Prozent. Dies ist vor allem auf die pandemiebedingten Einschränkungen zurückzuführen.

Die gefährlichen Abfälle – hierzu gehören vor allem bestimmte Elektroaltgeräte, Öle, Fahrzeugbatterien sowie Leuchtstoffröhren – machten in den Vorjahren mit deutlich weniger als einem Prozent nur einen sehr geringen Teil des gesamten Abfalls aus. Eine deutliche Steigerung des Aufkommens gefährlicher Abfälle ist nicht zu erwarten. Aufgrund des hohen Erfassungsaufwands werden sie daher im Nachhaltigkeitsbericht nicht mehr separat ausgewiesen.

Nicht gefährliche Abfälle – absolutes Aufkommen (t)

Nicht gefährliche Abfälle – prozentuales Aufkommen nach Abfallart

Geltungsbereich: Unternehmen der REWE Group in Deutschland (mit selbstständigen Kaufleuten) und Österreich (ohne selbstständige Kaufleute). Nicht berücksichtigt wurde bei der Erfassung der Abfallanfall der Einheiten, die im Berichtszeitraum bezogen auf den Geltungsbereich aus der REWE Group ausgeschieden sind.

1 GRI 2-4: Bei den Daten für 2020 kommt es im Vergleich zu den Vorjahresberichten zu Abweichungen. Hier wurden die Daten der erstmalig in der Erhebung hinzugekommenen Vertriebslinie Lekkerland sowie der selbstständigen Kaufleute mit einberechnet.

Maßnahmen und Projekte

Die REWE Group setzt in ihren eigenen Geschäftsprozessen Maßnahmen und Projekte im Bereich Abfallmanagement um. Sie werden im Folgenden für den Berichtszeitraum vorgestellt.

Mehrweglösungen zur Abfallreduktion an den Standorten

Seit September 2022 hat PENNY in Deutschland bundesweit als bisher einziger Lebensmittelhändler von Einweg-Bananenkisten auf Mehrweg-Steigen des global führenden Mehrweglösungen-Anbieters IFCO bei den BioHelden Bananen umgestellt. Andere Bananenkategorien sollen folgen. Die Steigen sind zehn Jahre lang im Einsatz; haben sie ausgedient, werden sie zu 100 Prozent wiederverwertet, um neue Steigen zu produzieren. So sollen 500.000 Einweg-Bananenkartons eingespart werden.

Im Oktober 2022 gab PENNY in Deutschland zudem die Einführung einheitlicher IFCO-Mehrwegeimer für sein Schnittblumen-Sortiment ab 2023 bekannt. Bisher wurden rund eine Million Einwegeimer pro Jahr verwendet. Mit der Umstellung lassen sich pro Jahr bis zu 140 Tonnen Kunststoff einsparen. Begonnen wird mit den gängigen 8- und 10-Liter-Eimern, die rund 75 Prozent ausmachen. Die übrigen Sondergrößen sollen schrittweise durch den einheitlichen IFCO-Mehrwegeimer ersetzt werden. Die bruchsicheren Eimer können von Einzelhändlern in einem Pooling-System gemeinsam genutzt und damit in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder verwendet werden. Die Eimer von IFCO wurden in Deutschland mit dem „Mehrweg Innovationspreis 2022“ der Deutschen Umwelthilfe e. V. und der Stiftung Initiative Mehrweg ausgezeichnet.

Für den Pflanzentransport von Gärtnereien über Läger und Märkte bis zu den Kund:innen werden bei toom Baumarkt jährlich mehrere Millionen Einweg-Pflanzenpaletten genutzt. Um Kunststoffabfall zu reduzieren, setzt toom seit 2022 60.000 Mehrwegpaletten für den Pflanzentransport ein, die jeweils mehrfach unterjährig genutzt werden können. Die Zahl an Mehrwegpaletten soll weiter gesteigert werden.