Die REWE Group will Abfälle nach Möglichkeit werkstofflich verwerten, um Ressourcen zu schonen. Das Unternehmen
sieht dabei die ordnungsgemäße Verwertung der nicht vermeidbaren
Abfälle durch ein umfassendes Abfall- und Recyclingmanagement als ein wichtiges
Anliegen.
verfolgt beim Umgang mit Abfällen und Wertstoffen unter anderem
gemeinsam mit seinen Entsorgungspartnern konsequent den Anspruch des Recyclings.
In der Säule Energie, Klima und Umwelt der unternehmensweiten
Nachhaltigkeitsstrategie wurden drei Handlungsfelder definiert: Klimarelevante Emissionen, Energieeffizienz und
Ressourcenschonung. Letzterem sind die Aktivitäten mit Blick auf das Abfallmanagement zuzuordnen.
Der REWE Group ist bewusst, dass ihre Geschäftsaktivitäten vor allem im Bereich Handel Abfall verursachen. Dabei
kann insbesondere durch Produktverpackungen oder bei der Produktion von Waren (siehe Verpackungen und Kreislaufwirtschaft) in den vor- und nachgelagerten
Wertschöpfungsstufen Abfall anfallen. Aber auch auf betrieblicher Ebene kommt es zu Abfällen, etwa bei der Logistik
– Papier, Pappe und Kartonagen machen dabei den größten Anteil aus. Für die Herstellung solcher Verpackungen müssen
häufig Ressourcen verbraucht werden, deren Abbau zulasten von Ökosystemen wie Wäldern gehen und sich damit negativ
auf den Klimawandel und die Artenvielfalt auswirken kann. Bei der Entsorgung können Wertstoffe verloren gehen, wenn
sie nicht dem richtigen Entsorgungssystem zugeführt werden. Des Weiteren sind Lebensmittelabfälle ein Thema: Mit
jedem Lebensmittel, das weggeworfen wird, werden wertvolle Ressourcen verschwendet (siehe Lebensmittelverschwendung).
Dabei kann insbesondere durch Produktverpackungen oder bei der Produktion von Waren in den vor- und nachgelagerten
Wertschöpfungsstufen Abfall anfallen. Aber auch auf betrieblicher Ebene kommt es zu Abfällen, etwa bei der
Logistik – Papier, Pappe und Kartonagen machen dabei den größten Anteil aus.
Grundsätze
In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group zu einer effizienten
Nutzung der natürlichen Ressourcen Boden, Luft und Wasser sowie von Rohstoffen, Kraft- und Brennstoffen. Dabei ist
die ordnungsgemäße Verwertung der nicht vermeidbaren Abfälle durch ein umfassendes Abfall- und Recyclingmanagement
ein wichtiges Anliegen des Handelsunternehmens, um wertvolle Ressourcen zu schonen.
In Bezug auf Abfälle auf Ebene der Produkte hat das Unternehmen Ziele und Maßnahmen in seiner Leitlinie für umweltfreundlichere Verpackungen definiert, um bei den Verkaufs- und
Serviceverpackungen seiner Eigenmarken Kreislaufwirtschaft zu fördern. Zudem bietet die Leitlinie Kreislaufwirtschaft die Basis, um Kreislaufwirtschaft schrittweise in der
Wertschöpfungskette der Produkte zu verankern (siehe auch Kreislaufwirtschaft).
Außerdem will das Unternehmen die Verlustquoten von Lebensmitteln auf ein Minimum reduzieren (siehe Lebensmittelverschwendung).
Ziele
Beim Umgang mit Abfällen verfolgt die REWE Group gemeinsam mit ihren Entsorgungspartnern konsequent den Anspruch
des Recyclings. Das Unternehmen strebt darüber hinaus an, das Abfallaufkommen zu reduzieren – beispielsweise durch
den Einsatz von Mehrweg.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Das Thema Abfall wird von der Arbeitsgruppe Energie, Klima und Umwelt verantwortet. Die Arbeitsgruppe steht unter
der Leitung von Telerik Schischmanow (Mitglied des Vorstands – Finanzen). Die operative Umsetzung in den Regionen
und strategischen Geschäftseinheiten wird durch dezidierte Fachbereiche bearbeitet und vorangetrieben.
Umsetzung
Insbesondere die Wertstoffe, die bei der REWE Group in der Logistik anfallen, werden weitgehend sortenrein erfasst
und können so optimal der werkstofflichen Verwertung zugeführt werden. Das zeigt sich vor allem bei den nicht
gefährlichen Abfällen. Diese werden nicht nur insgesamt zu einem hohen Anteil verwertet, sondern im Wesentlichen
sogar werkstofflich. Im Berichtsjahr lag diese Quote wie bereits 2021 bei 95 Prozent. Fast vollständig werkstofflich
verwertet wird die Fraktion Papier, Pappe und Kartonagen (PPK), die mit rund 40 Prozent den größten Anteil des
gesamten Abfallaufkommens ausmacht. PPK ist ein wichtiger Rohstoff für die Papierindustrie, da aus den recycelten
Fasern wieder Papier und Pappe hergestellt werden können. Aber auch bei Kunststoffen, Metallen, Glas und Abfällen
aus den Märkten wird der größte Teil verwertet. Die in den Lebensmittelmärkten anfallenden organischen Abfälle
werden geeigneten Biogasanlagen zugeführt und in Strom und Wärme umgewandelt.
Fast vollständig werkstofflich verwertet wird die Fraktion Papier, Pappe und Kartonagen (PPK), die mit knapp 40
Prozent den größten Anteil des gesamten Abfallaufkommens ausmacht.
Stakeholdereinbindung
Das Thema Abfallmanagement ist dem Handlungsfeld Ressourcenschonung zuzuordnen, welches von den Stakeholdern in der
Wesentlichkeitsanalyse als relevant für das Unternehmen
bewertet wurde. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den
Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog)
unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen.
Kund:innen, Lieferanten, Mitarbeitende sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema
einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe
Abschnitt
Compliance.
GRI 306-3: Angefallener Abfall
Abfallaufkommen
Die Menge nicht gefährlicher Abfälle innerhalb der Unternehmensgruppe in Deutschland und Österreich betrug 2022 rund
825.000 Tonnen. Sie sank damit gegenüber dem Vorjahr deutlich um 5,4 Prozent. Dies ist vor allem auf die
pandemiebedingten Einschränkungen zurückzuführen.
Die gefährlichen Abfälle – hierzu gehören vor allem bestimmte Elektroaltgeräte, Öle, Fahrzeugbatterien sowie
Leuchtstoffröhren – machten in den Vorjahren mit deutlich weniger als einem Prozent nur einen sehr geringen Teil des
gesamten Abfalls aus. Eine deutliche Steigerung des Aufkommens gefährlicher Abfälle ist nicht zu erwarten. Aufgrund
des hohen Erfassungsaufwands werden sie daher im Nachhaltigkeitsbericht nicht mehr separat ausgewiesen.
Nicht gefährliche Abfälle – absolutes Aufkommen (t)
20201
2021
2022
Absolutes Aufkommen (t)1
751.994
871.799
825.106
Nicht gefährliche Abfälle – prozentuales Aufkommen nach Abfallart
Abfall zur Verwertung
Organik
PPK (Papier/Pappe/Kartonagen)
Kunststoffe
Restmüll
Sonstige (u.a. Holz, Metalle, Bauabfälle)
12 %
25,5 %
40,2 %
12 %
5,8 %
4,6 %
Geltungsbereich: Unternehmen der REWE Group in Deutschland (mit selbstständigen Kaufleuten) und Österreich (ohne
selbstständige Kaufleute). Nicht berücksichtigt wurde bei der Erfassung der Abfallanfall der Einheiten, die im
Berichtszeitraum bezogen auf den Geltungsbereich aus der REWE Group ausgeschieden sind.
1 GRI 2-4: Bei den Daten für 2020 kommt es im Vergleich zu den Vorjahresberichten
zu Abweichungen. Hier wurden die Daten der erstmalig in der Erhebung hinzugekommenen Vertriebslinie Lekkerland
sowie der selbstständigen Kaufleute mit einberechnet.
Maßnahmen und Projekte
Die REWE Group setzt in ihren eigenen Geschäftsprozessen Maßnahmen und Projekte im Bereich Abfallmanagement um. Sie werden im Folgenden für den Berichtszeitraum vorgestellt.
Mehrweglösungen zur Abfallreduktion an den Standorten
Seit September 2022 hat PENNY in Deutschland bundesweit als bisher einziger Lebensmittelhändler von Einweg-Bananenkisten auf Mehrweg-Steigen des global führenden Mehrweglösungen-Anbieters IFCO bei den BioHelden Bananen umgestellt. Andere Bananenkategorien sollen folgen. Die Steigen sind zehn Jahre lang im Einsatz; haben sie ausgedient, werden sie zu 100 Prozent wiederverwertet, um neue Steigen zu produzieren. So sollen 500.000 Einweg-Bananenkartons eingespart werden.
Im Oktober 2022 gab PENNY in Deutschland zudem die Einführung einheitlicher IFCO-Mehrwegeimer für sein Schnittblumen-Sortiment ab 2023 bekannt. Bisher wurden rund eine Million Einwegeimer pro Jahr verwendet. Mit der Umstellung lassen sich pro Jahr bis zu 140 Tonnen Kunststoff einsparen. Begonnen wird mit den gängigen 8- und 10-Liter-Eimern, die rund 75 Prozent ausmachen. Die übrigen Sondergrößen sollen schrittweise durch den einheitlichen IFCO-Mehrwegeimer ersetzt werden. Die bruchsicheren Eimer können von Einzelhändlern in einem Pooling-System gemeinsam genutzt und damit in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder verwendet werden. Die Eimer von IFCO wurden in Deutschland mit dem „Mehrweg Innovationspreis 2022“ der Deutschen Umwelthilfe e. V. und der Stiftung Initiative Mehrweg ausgezeichnet.
Für den Pflanzentransport von Gärtnereien über Läger und Märkte bis zu den Kund:innen werden bei toom Baumarkt jährlich mehrere Millionen Einweg-Pflanzenpaletten genutzt. Um Kunststoffabfall zu reduzieren, setzt toom seit 2022 60.000 Mehrwegpaletten für den Pflanzentransport ein, die jeweils mehrfach unterjährig genutzt werden können. Die Zahl an Mehrwegpaletten soll weiter gesteigert werden.