Kurzer Überblick:
Die REWE Group will ökonomisch langfristig erfolgreich sein und ihre Geschäftstätigkeiten umwelt- und sozialverträglich gestalten. Das Unternehmen
- wirtschaftet nachhaltiger, denn es sieht Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsstrategie.
- investiert gezielt in die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit seiner Geschäftsfelder.
- hat sich 2021 erstmals für eine Kreditlinie mit Fokus auf nachhaltige Kriterien entschieden.
Der langfristige Unternehmenserfolg basiert auf der genossenschaftlichen Struktur, die durch Werte wie Solidarität, Zusammenhalt und Nachhaltigkeit geprägt ist. Aufsichtsrat, Anteilseigner:innen, Kaufleute und der Vorstand der REWE Group bekennen sich daher zu der als dauerhaft angelegten genossenschaftlichen Struktur als Garant für Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
GRI 201: Wirtschaftliche Leistungen
Managementansatz
Auswirkungen
Der REWE Group ist bewusst, dass sie mit ihrer wirtschaftlichen Leistung als internationales Handels- und Touristikunternehmen Auswirkungen zahlreiche Stakeholder hat. Als Lebensmittelversorger ist das Unternehmen etwa Teil der sogenannten „kritischen Infrastrukturen“. Zudem ist die REWE Group Arbeitgeber für viele Mitarbeitende in verschiedenen Bereichen. Als Mittler zwischen Herstellern, Dienstleistern und Konsument:innen sowie mithilfe ihrer wirtschaftlichen Größe kann die REWE Group auf wichtige gesellschaftliche Werte wie Nachhaltigkeit Einfluss nehmen – und sich zudem aktiv für die Gesellschaft engagieren. Im Sinne der langfristigen, generationenübergreifenden Ausrichtung, die auf der genossenschaftlichen Struktur basiert, übernimmt das Unternehmen Verantwortung für die Zukunft: Zum einen will es mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie negative Auswirkungen seiner Produkte und Dienstleistungen auf Mensch, Tier und Umwelt begrenzen, zum anderen Nachhaltigkeit vorantreiben und in der Mitte der Gesellschaft verankern.
Grundsätze
Die REWE Group will ökonomisch langfristig erfolgreich sein und ihre Geschäftstätigkeiten umwelt- und sozialverträglich gestalten. Dieser Grundsatz ist in der Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften verankert, die für alle Mitarbeitenden und die Vertragspartner der REWE Group maßgeblich ist. In der Leitlinie bekennt sich das Unternehmen unter anderem zur Reduzierung der durch die Geschäftsprozesse entstehenden Treibhausgasemissionen, zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen, zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen und zur Achtung von Menschenrechten im eigenen Geschäftsbereich und in der Lieferkette.
Umsetzung
Die REWE Group will stetig nachhaltiger wirtschaften, denn sie sieht Nachhaltigkeit als Teil der Geschäftsstrategie. Daher entwickeln die verschiedenen Vertriebslinien sozial- und umweltverträglichere Eigenmarkenprodukte sowie Dienstleistungen und erweitern ihre nachhaltigeren Sortimente. Die Sicherung des wirtschaftlichen Erfolgs ist dabei unabdingbare Voraussetzung. Dazu verfolgt die REWE Group ihre strategischen Ziele konsequent. Das Unternehmen investiert dabei gezielt in die Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit seiner Geschäftsfelder.
So hat die REWE Group 2021 erstmals ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf den Finanzsektor ausgeweitet und sich für eine Kreditlinie entschieden, die an Nachhaltigkeitsfaktoren wie Arbeitsstandards, Klimaschutz sowie ökologisch und sozial vorteilhafte Produkte geknüpft ist. Die Kreditlinie, die sich an dem ESG-Rating der Ratingagentur ISS ESG orientiert, umfasst ein Volumen von 750 Millionen Euro und läuft für 18 Monate mit einer Verlängerungsoption um 12 Monate. Die REWE Group wurde durch ISS ESG mit „C+“ bewertet. Das entspricht dem Level „Prime“. Das Transparenzniveau des Unternehmens bekommt dabei den Status „very high“. Das ESG-Rating wird über die Laufzeit der Kreditlinie jährlich von ISS ESG überprüft.
Um ihr Engagement in Sachen Nachhaltigkeit im Finanzsektor zu unterstreichen, ist die REWE Group durch ihre:n Leiter:in Finanzen im Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung in der 20. Legislaturperiode vertreten, wie auch bereits im Beirat der 19. Legislaturperiode mitgewirkt. Der Sustainable-Finance-Beirat setzt sich aus Vertreter:innen aus Finanz- und Realwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft zusammen und berät die Bundesregierung bei der Ausarbeitung und Umsetzung ihrer Sustainable-Finance-Strategie.
2021 hat die REWE Group erstmals ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf den Finanzsektor ausgeweitet und sich für eine Kreditlinie entschieden, die an Nachhaltigkeitsfaktoren wie Arbeitsstandards, Klimaschutz sowie ökologisch und sozial vorteilhafte Produkte geknüpft ist.
Stakeholdereinbindung
Das Thema Wirtschaftliche Leistung wurde von den Stakeholdern in der Wesentlichkeitsanalyse als besonders relevant bewertet. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe
Stakeholderdialog) unterrichtet. Dazu gehört beispielsweise die Generalversammlung der REWE -Zentralfinanz AG, die im Juni 2022 stattfand. Dabei wurden der Jahresabschluss 2021 genehmigt sowie Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens einstimmig entlastet.
GRI 201-1: Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
Umsatz
Der Umsatz der REWE Group stieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 von 76,8 Milliarden Euro um 10,4 Prozent auf 84,8 Milliarden Euro. Der Umsatz des REWE-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel und At-Equity-Gesellschaften – aus fortzuführendem Geschäft stieg im vergangenen Jahr um 11,3 Prozent von 69,4 Milliarden Euro auf 77,2 Milliarden Euro (für weitere Angaben siehe auch den
Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 ab Seite 16).
Nach den coronabedingten Reisebeschränkungen kam es insbesondere im Geschäftsfeld Touristik weiterhin zu einer Markterholung und einem deutlichen Umsatzanstieg von 2,0 Milliarden Euro 2021 auf 4,9 Milliarden Euro 2022. Somit lag der Umsatz nahezu auf dem Niveau von vor der Pandemie. Der Anstieg um knapp 142 Prozent ist vor allem mit dem Wegfall der meisten Reiseeinschränkungen im Berichtsjahr zu begründen sowie einer hohen Kundennachfrage nach höherpreisigen Angeboten und Fernreisen.
Umsatzentwicklung
Ergebniskennzahlen
GRI 201-3: Verbindlichkeiten für leistungsorientierte Pensionspläne und sonstige Vorsorgepläne
Betriebliche Altersvorsorge
REWE Group-Pensionskasse
Angesichts der demografischen Entwicklung gewinnt eine zusätzliche Vorsorge für das Alter zunehmend an Bedeutung. Dessen ist sich auch die REWE Group bewusst und bietet den Mitarbeitenden aller REWE Group-Gesellschaften in Deutschland mit der REWE Group-Pensionskasse eine betriebliche Altersversorgung, die sich speziell an den Bedürfnissen von Beschäftigten im Handel orientiert.
Die REWE Group-Pensionskasse sieht neben der Altersvorsorge Leistungen im Falle von Invalidität und Tod vor und kann auch bei einem Wechsel des Arbeitgebers weitergeführt werden. Darüber hinaus haftet die REWE Group für die Sicherheit der eingezahlten Beiträge und unterstützt die Mitarbeitenden mit einem arbeitgeberfinanzierten Beitrag von bis zu 300 Euro im Jahr. Eigene Beiträge aus der Bruttoentgeltumwandlung der Beschäftigten fördert das Unternehmen mit einem Zuschuss von bis zu 15 Prozent. In Österreich bietet die REWE International AG ein vergleichbares Modell an.
REWE Group-Höherversorgung
Die Leistungen der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung sind bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze limitiert. Für Beschäftigte mit Einkommen oberhalb dieser Grenze ist der Handlungsbedarf für eine zusätzliche Altersvorsorge daher größer, weil der Abstand zwischen dem letzten Gehalt und dem höchstmöglichen gesetzlichen Rentenanspruch sehr groß werden kann. Um auch den Interessen dieser Zielgruppe gerecht zu werden, bietet die REWE Group mit der REWE Group-Höherversorgung in Deutschland sowie vergleichbaren Modellen in den weiteren Ländern, in denen das Unternehmen vertreten ist, ein eigenes Altersversorgungsmodell an. Seit Beginn 2022 gibt es auch für Beschäftigte mit einem Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze die Möglichkeit zur Teilnahme an der REWE Group- Höherversorgung. Voraussetzung ist, dass diese den steuer- und sozialversicherungsfreien Maximalbeitrag bereits in die REWE Group-Pensionskasse einbringen und darüber hinaus noch weitere Beiträge steuer- und sozialversicherungsfrei in die betriebliche Altersversorgung einbringen wollen.
Historische Altersversorgungsmodelle
Neben den oben angeführten aktiven Altersversorgungsmodellen werden sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen der Beschäftigten von in der Vergangenheit zugekauften Unternehmen fortgeführt. Diese spiegeln sich gegebenenfalls in den Pensionsrückstellungen des Geschäftsberichts wider.
2022 entsprach der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, kurz DBO) 933,2 Millionen Euro (zuzüglich 197,4 Millionen Euro pensionsähnlicher Verpflichtungen; 2021: 1.240,2 Millionen Euro bzw. 235,6 Millionen Euro). Weitere Angaben finden sich im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2022 ab Seite 152.
Weitere Leistungen
Weitere Leistungen für Arbeitnehmer betreffen die unten dargestellten freiwilligen übertariflichen Sonderzahlungen und freiwillige Sozialleistungen wie Hinterbliebenenbezüge und Ruhestandsbeihilfen, deren Volumen als Bestandteil der sogenannten „pensionsähnlichen Verpflichtungen“ sichtbar wird.
Freiwillige übertarifliche Sonderzahlungen nach Vertriebslinie, in Euro
Betriebliche Altersvorsorge nach Vertriebslinie, in Euro