# Artboard 1
Zurück zur Übersicht

GRI 3-1, 3-2

Wesentlichkeitsanalyse

Kurzer Überblick:

Bei der Maßnahmenentwicklung will die REWE Group die richtigen Schwerpunkte setzen. Das Unternehmen

  • führt dazu regelmäßig eine Wesentlichkeitsanalyse durch, bei der auch seine Stakeholder miteinbezogen werden.
  • konnte so in der letzten Analyse die Themen Tierwohl, umweltfreundlichere Verpackungen, Klimaschutz, Faire Arbeitsbedingungen in den eigenen Betrieben und Ökologische Aspekte in der Lieferkette als besonders relevant identifizieren.

Vom Lebensmitteleinzelhandel über Baumärkte bis zur Touristik – die REWE Group ist mit ihren Geschäfts- und Tätigkeitsfeldern breit aufgestellt. Ebenso vielfältig sind auch die potenziell wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekte, die das Unternehmen betreffen können. Neben Instrumenten wie beispielsweise produktbezogenen Risikoanalysen ist die Wesentlichkeitsanalyse eine Methode, mit der die REWE Group wesentliche Themen identifiziert und Schwerpunkte bei der Maßnahmenentwicklung setzt. Dabei spielen insbesondere die Einschätzung der internen und externen Stakeholder sowie die Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit auf Mensch, Tier und Umwelt eine bedeutende Rolle.

GRI 3-1: Verfahren zur Bestimmung wesentlicher Themen

Die zentralen Nachhaltigkeitsaspekte der REWE Group

Im Berichtsjahr hat der Bereich Nachhaltigkeit die wesentlichen Themen der REWE Group gesichtet und weiterhin in ihrer Gültigkeit bestätigt. Um sich veränderten Gegebenheiten anzupassen, hatte das Unternehmen seine Wesentlichkeitsanalyse zuletzt 2020 aktualisiert – auf Basis der Ergebnisse von 2018. Der Bereich Corporate Responsibility prüfte dabei die ursprünglichen Nachhaltigkeitsthemen auf Aktualität, Relevanz und fehlende Schwerpunkte. Anschließend wurden sie in einer onlinebasierten Befragung mit den Konsument:innen, Mitarbeitenden sowie weiteren Fachstakeholdern gespiegelt. 6.150 Teilnehmende in Deutschland und Österreich1 schätzten die insgesamt 19 Themen nach ihrer Relevanz ein. Im Ergebnis bewerteten die Befragten die folgenden Themen als besonders relevant für die REWE Group:

  • Tierwohl
  • Umweltfreundlichere Verpackung
  • Klimaschutz
  • Faire Arbeitsbedingungen in den eigenen Betrieben
  • Ökologische Aspekte in der Lieferkette

Zusätzlich zur Priorisierung der 19 Themen hatten die Befragten die Möglichkeit, ihre konkreten Erwartungen zu ihrem „Top-Thema“ zu äußern. Zentrale Erwartungen an das hochrelevante Thema Tierwohl waren die größere Auswahl an tierischen Produkten mit sehr guten Haltungsbedingungen und die Auslistung derer mit schlechter Tierhaltung.

Das Thema Klimaschutz sah die Mehrheit der Befragten als Querschnittsthema. Sie erwarten von der REWE Group, dass Klimaschutz eine Grundlage bei allen Entscheidungen darstellt.

Für umweltfreundlichere Verpackungen nannte ein Großteil der Befragten die Vermeidung von Plastik, die Reduktion der Verpackungsmengen, die Ausweitung von Mehrweglösungen und die Verbesserungen von Verpackungen unter ökologischen Gesichtspunkten als Aufgabe für die REWE Group.

Das Thema Klimaschutz sah die Mehrheit der Befragten als Querschnittsthema. Sie erwarten von der REWE Group, dass Klimaschutz eine Grundlage bei allen Entscheidungen darstellt.

Ergänzend dazu wurden die Teilnehmenden gebeten, die Leistung der REWE Group bei ihrem „Top-Thema“ zu bewerten. Ergebnisse:

  • Insgesamt bewertete mindestens die Hälfte der Befragten die Leistung der REWE Group hinsichtlich jedes der 19 Themen mit „befriedigend“ (Schulnote 3) oder besser.
  • Die höchste Zufriedenheit äußerten die Befragten beim Thema Aus- und Weiterbildung: 77 Prozent gaben hier die Schulnote 3 oder besser.
  • Platz zwei und drei der Leistungsbewertung belegten die Ausweitung des Angebots nachhaltiger Produkte und die Arbeitssicherheit und Gesundheit.
  • Die Leistung der REWE Group hinsichtlich der Themen Nachhaltigere Logistik, Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie Tierwohl wurde hingegen am wenigsten positiv bewertet.

Abschließend wurden dem Top-Management in verschiedenen Gremien und Arbeitsgruppen die Ergebnisse der Wesentlichkeitsanalyse vorgestellt. Sie fließen neben anderen Informationen in das jährliche Review der Nachhaltigkeitsstrategie ein (für weitere Informationen siehe Abschnitt Nachhaltigkeitsstrategie).

Relevanz aus Sicht der internen und externen Stakeholder

1Anzahl der Teilnehmenden an der Befragung von Konsument:innen und Mitarbeitenden nach Gruppen: 3.848 Deutschland (extern), 655 Deutschland (intern), 505 Österreich (extern), 1.144 Österreich (intern). Für die Berechnung des Gesamtergebnisses wurden die Gruppen gewichtet.

GRI 3-2: Liste der wesentlichen Themen

Schwerpunkte für die REWE Group

Im Folgenden werden die wesentlichen Themen mit inhaltlichen Beispielen vorgestellt:

Themen der Wesentlichkeitsanalyse Zugeordnete GRI-Themen
Grüne Produkte
Ausweitung des Angebots nachhaltiger Produkte:
größerer Produktanteil mit Nachhaltigkeitslabels und -zertifizierungen (u. a. Bio, Regionalität, Fairtrade)
Beschaffungspraktiken (GRI 204)
Anteil des Einkaufsvolumens, das nach anerkannten Standards zertifiziert ist (GRI FP2)
Förderung gesunder Ernährung:
Produkte mit weniger Zucker, Nährwertkennzeichnung oder Ernährungstipps für eine vielfältigere und gesündere Ernährung
Gesunde und erschwingliche Lebensmittel (FP)
Ökologische Aspekte in der Lieferkette:
Berücksichtigung ökologischer Aspekte in der Lieferkette/beim Wareneinkauf durch die REWE Group (u. a. Vermeidung von CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasemissionen durch klimafreundlichere Produktangebote, Reduktion von Pestiziden und Chemikalien zum Schutz der biologischen Vielfalt, Schutz von Gebieten mit Wasserstress, entwaldungsfreie Flächennutzung)
Umweltbewertung der Lieferanten (GRI 308)
Soziale Aspekte in der Lieferkette:
Berücksichtigung von sozialen Aspekten in der Lieferkette/beim Wareneinkauf durch die REWE Group (u. a. im Hinblick auf Menschenrechte, Vermeidung von Zwangs- und Kinderarbeit, angemessene Entlohnung)
Soziale Bewertung der Lieferanten (GRI 414)
Prüfung auf Einhaltung der Menschenrechte (GRI 412)
Tierwohl:
Einhaltung und Verbesserung von Tierschutzstandards (u. a. mehr Platz für Tiere, keine Kastration von Schweinen ohne Betäubung, kein Kürzen von Schnäbeln), Schutz von Tierrechten an den Reisedestinationen
Tierwohl (FP10)
Transparenz und Kund:innensensibilisierung:
Kennzeichnung von Produkten und Dienstleistungen (u. a. verständliche Angaben zu Haltungsbedingungen, Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeitssiegel und -label bei Produkten und Reisen)
Marketing und Kennzeichnung (GRI 417)
Umweltfreundlichere Verpackungen:
Vermeidung, Verringerung und Verbesserung von Verpackungen (u. a. durch plastikfreie oder unverpackte Ware, Mehrwegverpackungen und Rücknahmesysteme, Wiederverwertung von Verpackungen)
Materialien (GRI 301)
Energie, Klima und Umwelt
Betriebliche Ressourcenschonung:
Energieeffizienz (u. a. LED-Beleuchtung und effiziente Kühlgeräte in den Märkten), nachhaltigeres Bauen (u. a. Märkte nach dem Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB, Hotels), Reduktion des Wasserverbrauchs, konsequentes Abfallmanagement
Materialien (GRI 301)
Green Building (RG1)
Klimaschutz:
Vermeidung von CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene (erneuerbare Energien, klimaschonende Kältemittel bei Kühlanlagen)
Emissionen (GRI 305)
Nachhaltigere Logistik:
optimierte Routenplanung, optimale Fahrzeugnutzung (Fahrzeugauslastung), Modernisierung des eigenen Fuhrparks
Energie (GRI 302)
Emissionen (GRI 305)
Mitarbeitende
Arbeitssicherheit und Gesundheit:
Vermeidung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten (u. a. durch Präventionsmaßnahmen bei körperlich anspruchsvollen Tätigkeiten), Förderung der Gesundheit (u. a. durch Sport- und Entspannungsangebote)
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz (GRI 403)
Aus- und Weiterbildung:
vielfältige Einstiegs- und Ausbildungsmöglichkeiten, bedarfsorientierte Weiterbildung (in Präsenz und digital), regelmäßige Beurteilung und Feedback, vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten
Aus- und Weiterbildung (GRI 404)
Beruf und Lebensphasen:
Sicherstellung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie/Privatleben (u. a. flexible Arbeitsmodelle wie Homeoffice, Teilzeit, Gleitzeit, Pflege- bzw. Familienpflegezeiten, Sabbaticals), Unterstützung bei der Wiedereingliederung
Beschäftigung (GRI 401)
Faire Arbeitsbedingungen in den eigenen Betrieben:
Sicherstellung und Messung der Zufriedenheit der Mitarbeitenden, faire Löhne, Recht auf Mitbestimmung
Beschäftigung (GRI 401)
Arbeitnehmer-Arbeitgeber-Verhältnis (GRI 402)
Vielfalt und Chancengleichheit:
Einstellung, Entlohnung und Entwicklungsmöglichkeiten (Chancengleichheit) von Mitarbeitenden unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Behinderung, Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung, Alter oder sexueller Orientierung, Sensibilisierung von Mitarbeitenden bzgl. Antidiskriminierung
Diversität und Chancengleichheit (GRI 405)
Diskriminierungsfreiheit (GRI 406)
Gesellschaftliches Engagement
Engagement im Bereich Ernährungsbildung und Bewegung:
Unterstützung von Projekten zur Förderung von ausgewogener Ernährung und Bewegung (u. a. an Kindergärten)
Indirekte ökonomische Auswirkungen (GRI 203)
Engagement im Bereich Artenvielfalt und Umweltschutz:
Förderung von Projekten zum Umweltschutz und für den Erhalt der biologischen Vielfalt
Biodiversität (GRI 304)
Unterstützung von bedürftigen Menschen:
Unterstützung von Kindern, Jugendlichen, Geflüchteten, Wohnungslosen und älteren Menschen
Lokale Gemeinschaften (GRI 413)
Unternehmen
Dialog Allgemeine Angaben (GRI 2)
Digitalisierung & Nachhaltigkeit:
verantwortungsvoller Einsatz digitaler Lösungen (u. a. durch Rückverfolgung von Produkten mehr Transparenz in der Lieferkette schaffen), gewissenhafter Umgang mit Kund:innendaten
Schutz der Kundendaten (GRI 418)
Digitale Verantwortung (RG 2)1
Faire Geschäftsbeziehungen Wettbewerbswidriges Verhalten (GRI 206)
Integrität und Compliance Korruptionsbekämpfung (GRI 205)
Politische Einflussnahme (GRI 415)
Sozioökonomische Compliance (GRI 419)
Schutz der Kundendaten (GRI 418)
Nachhaltigkeit in der Unternehmensführung Allgemeine Angaben (GRI 2)
Ökonomische Performance Wirtschaftliche Leistung (GRI 201)
1
Die Themen „Digitale Verantwortung“ und „Green Building“ sind keine expliziten Themen der GRI-Standards. Die Abkürzung „RG 1“ bzw. „RG 2“ stellt daher keine Verbindung zu den GRI-Standards dar, sondern steht für einen eigenen REWE Group-Indikator.