Die REWE Group will Energie verantwortungsbewusst einsetzen und durch die Nutzung alternativer Energiequellen Umweltauswirkungen verringern. Das Unternehmen
bekennt sich dazu, seinen spezifischen Energieverbrauch mit geeigneten Energieeffizienzmaßnahmen zu senken.
setzt sich für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen ein.
hat das Ziel, seinen Stromverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche zwischen 2019 und 2030 um 10 Prozent zu reduzieren.
will 20 Prozent an fossilen Brennstoffen inkl. Fernwärme (in kWh) bis 2030 im Vergleich zum Basisjahr 2019 einsparen.
nutzt als Grundlage für gezielte Maßnahmen Energiemanagementsysteme, die nach der Norm ISO 50001:2018 zertifiziert sind.
Die Aktivitäten im Bereich der Energieeinsparungen fallen in das Handlungsfeld Energieeffizienz, das neben Ressourcenschonung und klimarelevanten Emissionen eines der drei Handlungsfelder in der Säule Energie, Klima und Umwelt der unternehmensweiten
Nachhaltigkeitsstrategie ist.
GRI 302: Energie
Managementansatz
Auswirkung
Der REWE Group ist bewusst, dass ihre Geschäftsaktivitäten Energie verbrauchen – ob in den Märkten oder in den Reisebüros, beim Transport oder in der Verwaltung. Der Verbrauch umfasst Strom, im Wesentlichen für die Kühlung und Beleuchtung, Energieträger für die Wärmeerzeugung sowie Kraftstoffe für die Transporte der Produkte – vom Lager zu den Verkaufsstellen und bei Online-Bestellungen zu den Kund:innen. Dadurch entstehen zum einen energiebedingte Emissionen, zum anderen kann beispielsweise die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Gas ein Risiko für die REWE Group in Bezug auf Versorgungssicherheit und Kosten darstellen. Dieser Aspekt spielt in Zeiten einer akuten Energiekrise wie im Berichtszeitraum nochmal eine größere Rolle, sodass sich die REWE Group abseits jeder Strategie in einer besonderen Verantwortung sieht, Energie einzusparen. Zudem versucht sich das Unternehmen mit Weitsicht im Hinblick auf die Energieversorgung abzusichern. Dabei bietet die EHA Energie-Handels-Gesellschaft, der zentrale Energiedienstleister der REWE Group und seit 2014 100-prozentige Unternehmenstochter, mit einem langfristigen, strukturierten und breit gestreuten Einkauf verlässliche und günstige Preise. Zeitgleich liegt im Thema Energie für das Unternehmen die Chance, sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien als Vorbild und Impulsgeber zu positionieren und die Versorgung sicherzustellen. Ein verantwortungsbewusster Einsatz und die Nutzung alternativer Energiequellen können dazu beitragen, die Umweltauswirkungen zu verringern. Zudem tragen die Energieeffizienzmaßnahmen auch dazu bei, das übergeordnete Ziel der Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.
Zeitgleich liegt hier für das Unternehmen auch die Chance, sich durch die Nutzung erneuerbarer Energien als Vorbild und Impulsgeber zu positionieren und die Versorgung sicherzustellen.
Grundsätze
In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group dazu, ihren spezifischen Energieverbrauch mit geeigneten Energieeffizienzmaßnahmen und durch die Aufklärung der Mitarbeiter über energiesparendes Verhalten zu senken. Zudem will sie sich für die Nutzung erneuerbarer Energiequellen einsetzen.
Ziele und KPIs
Um einen zentralen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, will die REWE Group kontinuierlich ihren Stromverbrauch pro Quadratmeter Verkaufsfläche zwischen 2019 und 2030 um 10 Prozent reduzieren.
2020
2021
2022
Status
Reduktion des Stromverbrauchs je Quadratmeter Verkaufsfläche um 10 % bis 2030 (gegenüber 2019)1
in kWh/m²
319,3
312,3
307,3
Veränderung ggü. 2019
-3,1 %
-5,2 %
-6,7 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Alle Länder und Gesellschaften der REWE Group inklusive der Kaufleute. Nicht berücksichtigt wurden Einheiten, die vor dem Berichtsjahr aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden sind.
1
GRI 2-4: Die Werte wurden aufgrund des Wegfalls von Konsolidierungseinheiten rückwirkend angepasst, um eine Vergleichbarkeit der Daten zum Berichtsjahr zu ermöglichen. Es fanden zudem vereinzelt Berichtigungen von fehlerhaft angegebenen Verbrauchswerten statt.
Darüber hinaus will die REWE Group ihren Verbrauch an fossilen Brennstoffen inklusive Fernwärme zwischen 2019 und 2030 um 20 Prozent reduzieren.
2020
2021
2022
Status
Reduktion des Verbrauchs fossiler Brennstoffe inkl. Fernwärme um 20 % bis 2030 (gegenüber 2019)1
in GWh
1.342
1.455
1.285
Veränderung ggü. 2019
-3,9 %
4,2 %
-8,0 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Alle Länder und Gesellschaften der REWE Group inklusive der Kaufleute. Nicht berücksichtigt wurden Einheiten, die vor dem Berichtsjahr aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden sind.
1
GRI 2-4: Die Werte wurden aufgrund des Wegfalls von Konsolidierungseinheiten rückwirkend angepasst, um eine Vergleichbarkeit der Daten zum Berichtsjahr zu ermöglichen. Es fanden zudem vereinzelt Berichtigungen von fehlerhaft angegebenen Verbrauchswerten statt.
Die REWE Group verfügt über eine Erfahrung von über 20 Jahren in Sachen kontinuierlicher Energiereduktion. Deshalb setzt das Unternehmen bei KPIs an, die für wesentliche Verbräuche stehen und bei denen es durch eigene Maßnahmen direkte Wirkung erzielen kann, wie etwa Energieeffizienz (Kühlung, Beleuchtung sowie Wärme) und kältemittelbedingte Treibhausgasemissionen.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Das Thema Energie wird von der Arbeitsgruppe Energie, Klima und Umwelt verantwortet. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Telerik Schischmanow (Mitglied des Vorstands – Finanzen). Die operative Umsetzung in den Regionen und strategischen Geschäftseinheiten wird durch dezidierte Fachbereiche und Energiemanager:innen bearbeitet und vorangetrieben. Letztere verantworten die Durchführung von verbrauchs- und betriebsabhängigen Schwachstellenanalysen, Energiechecks in den Filialen und Partnermärkten, die Senkung der spezifischen Energieverbräuche in den Märkten sowie die Steuerung und Kontrolle der Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechniklieferanten. Eine weitere Aufgabe ist die interne Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeitenden zum Thema Energie und Klimaschutz.
Umsetzung
Die Grundlage für gezielte Effizienzmaßnahmen innerhalb der REWE Group bilden die Energiemanagementsysteme, die nach der Norm ISO 50001:2018 zertifiziert sind und regelmäßig rezertifiziert werden. Sie erfassen den Energieverbrauch der jeweiligen Einheiten – in Deutschland etwa aller Vertriebslinien inklusive Lekkerland ab 2023 mit knapp 7.000 Standorten – von den Märkten des Lebensmitteleinzelhandels über die Baumärkte, Reisebüros, Logistikzentren, Verwaltungen bis zu den Online-Shops.
Die Produktionsbetriebe Wilhelm Brandenburg und Glocken Bäckerei betreiben seit 2014 zertifizierte Energiemanagementsysteme nach ISO 50001. Im April 2016 erhielt auch die REWE International AG für Österreich die ISO 50001-Zertifizierung für rund 2.100 Märkte (BILLA, BILLA PLUS, PENNY Österreich, BIPA) und den gesamten Logistikbereich. Für BILLA Tschechische Republik, BILLA Slowakei, BILLA Bulgarien, IKI Litauen und PENNY Rumänien liegt seit Frühjahr 2017 ebenfalls eine Zertifizierung nach ISO 50001 vor. PENNY Tschechische Republik, PENNY Ungarn und PENNY Italien sind seit Mitte 2018 nach ISO 50001 zertifiziert. Damit bündelt die REWE Group die zahlreichen Aktivitäten im Energiebereich und erfüllt zugleich Anforderungen der europäischen Energieeffizienz-Richtlinie bzw. der gesetzlichen Umsetzungen in den einzelnen Ländern (in Deutschland das Energiedienstleistungsgesetz). Die 2020 hinzugekommene Convenience-Sparte Lekkerland wurde im Berichtsjahr in das zentrale Energiemanagementsystem der REWE Group in Deutschland integriert. 2023 soll sie ebenfalls zertifiziert sein.
Das Energiemanagementsystem wird seit 2008 gemeinsam mit der Hamburger Energie-Handels-Gesellschaft (EHA) umgesetzt. Der Energiedienstleister hat die Standorte der REWE Group in Deutschland mit Messstellen ausgestattet und ermöglicht so eine zentrale und tagesaktuelle Erfassung des Energieverbrauchs. Ergänzend dazu werden die Temperatur- und Energiedaten mit der Monitoringplattform FRIGODATA überwacht.
In Bezug auf die Logistik wird der Verbrauch der eigenen Fahrzeuge als auch der Verbrauch von Fahrzeugen externer Dienstleister in Deutschland und Österreich gemessen (siehe auch Logistik und Mobilität).
Die Energiemanager:innen der REWE Group prüfen auf Basis der so erhobenen Daten Ist- und Soll-Verbräuche und geben Empfehlungen für Verbesserungsmaßnahmen. Diese zielen im Wesentlichen auf die Optimierung der Beleuchtung sowie Kälte- bzw. Heizungs- und Lüftungsanlagen ab. Auch hinsichtlich des Wärmeverbrauchs arbeitet die REWE Group an Verbesserungen.
Die etablierte Managementstruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für die fortlaufende Optimierung der Energieverbräuche, denn durch die detaillierte Erfassung können zentrale Energieziele und -Unterziele besser definiert und nachverfolgt werden. Zudem lassen sich Zusammenhänge zwischen den gemessenen Energieverbräuchen und umgesetzten Maßnahmen besser nachvollziehen und überwachen. So können wirkungsvolle Ansätze identifiziert und weiterentwickelt werden.
Die etablierte Managementstruktur ist eine wesentliche Voraussetzung für die fortlaufende Optimierung der Energieverbräuche, denn durch die detaillierte Erfassung können zentrale Energieziele und -Unterziele besser definiert und nachverfolgt werden.
Insgesamt zeigen die implementierten Energiemanagementsysteme Wirkung (siehe Abschnitt Absoluter Energieverbrauch). Die REWE Group arbeitet weiterhin daran, ihre Energieeffizienz zu steigern. Dies trägt auch dazu bei, die übergeordneten Klimaziele der REWE Group zu erreichen (siehe Klimaschutz auf Unternehmensebene und Ziele und KPIs).
Stakeholdereinbindung
Das Thema Energie wurde in Bezug auf betriebliche Ressourcenschonung und Klimaschutz von den Stakeholdern in der Wesentlichkeitsanalyse als relevant für das Unternehmen bewertet. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) informiert. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen. Kund:innen, Lieferanten, Mitarbeitende sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.
Was die Maßnahmen im Bereich Klimaschutz auf Unternehmensebene und Energie betrifft, legt die REWE Group großen Wert auf Hinweise und Verbesserungsvorschläge durch Mitarbeitende. Dafür hat die REWE Group im Rahmen ihrer Energiemanagementsysteme eine zentrale E-Mail-Adresse eingerichtet: EnMS@rewe-group.com. Auch externe Stakeholder können sich an diese Adresse wenden. Ihnen stehen jedoch auch alle anderen Kommunikationskanäle der REWE Group zur Verfügung.
GRI 302-1: Energieverbrauch innerhalb der Organisation
Absoluter Energieverbrauch
Der absolute Energieverbrauch der REWE Group ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr um etwa 1,16 Prozent gesunken. Diese Entwicklung beruht bei nahezu gleichbleibendem Strombedarf vor allem auf der Reduzierung des Wärmebedarfs. Die Reduzierung bei Wärme ist auf die infolge der Energiekrise eingeleiteten Effizienzmaßnahmen im Winter 2022/23 zurückzuführen.
Der Stromverbrauch wird seit 2019 für alle Länder und Gesellschaften der REWE Group erfasst. Er macht mit rund 56 Prozent den größten Anteil am gesamten Energieverbrauch aus und blieb zwischen 2021 und 2022 nahezu konstant (-0,1 Prozent).
Nach dem Energieverbrauch durch Strom macht der Verbrauch von Kraftstoffen für Lkw und Pkw (inkl. Fremdlogistik) sowie für Wärme den größten Anteil aus.
Energieverbrauch innerhalb der Organisation (in GWh)*
Geltungsbereich: Alle Länder und Gesellschaften der REWE Group inklusive der Kaufleute. Nicht berücksichtigt wurden Einheiten, die vor dem Berichtsjahr aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden sind.
* Die Umrechnungsfaktoren für die unterschiedlichen Energieträger werden über das Stoffstromanalyse-Modell GEMIS und das Transport-Emissionsmodell TREMOD bezogen.
1 GRI 2-4: Durch den Wegfall von Konsolidierungseinheiten wurden die Werte rückwirkend angepasst, um eine Vergleichbarkeit der Daten zum Berichtsjahr zu ermöglichen. Aufgrund des Verkaufs der Gesellschaft NovaAirlines AB im Jahr 2021 wurden die Verbrauchswerte für Kerosin mit null dargestellt und die Zeile zu Kerosin wurde daher gestrichen. Es fanden zudem vereinzelt Berichtigungen von fehlerhaft angegebenen Verbrauchswerten statt.
3 Die Berechnung der Angaben basiert teilweise auf Verbrauchsdaten aus den Vorjahren.
4 Bei nicht vorhandenen Verbrauchsdaten von Lkw werden diese je Gesellschaft über ermittelte Durchschnittsverbräuche und die gefahrenen Kilometer hochgerechnet.
Energieverbrauch innerhalb der Organisation – Verbrauchsanteile 2022
Geltungsbereich: Alle Länder und Gesellschaften der REWE Group inklusive Kaufleuten.
Die Energieintensität umfasst den standortbezogenen Energieverbrauch aus den Energiearten Strom und Wärme (Heizöl, Gas und Fernwärme). Der spezifische standortbezogene Energieverbrauch (Energieverbrauch je Quadratmeter Verkaufsfläche) der REWE Group ist im Berichtszeitraum gesunken und lag 2022 im Vergleich zu 2021 um 4,76 Prozent geringer. Dabei blieb der Strombedarf in etwa gleich zum Vorjahr, der Wärmebedarf sank um knapp 12 Prozent aufgrund der im Rahmen der Gasmangellage ergriffenen Sparmaßnahmen im Herbst und Winter 2022/23 (siehe dazu auch die Tabelle
Maßnahmen zur Verringerung des Stromverbrauchs).
Geltungsbereich: Alle Länder und Gesellschaften der REWE Group inklusive Kaufleuten. Nicht berücksichtigt wurden Einheiten, die vor dem Berichtsjahr aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden sind.
1
GRI 2-4: Die Werte wurden aufgrund des Wegfalls von Konsolidierungseinheiten rückwirkend angepasst, um eine Vergleichbarkeit der Daten zum Berichtsjahr zu ermöglichen. Es fanden zudem vereinzelt Berichtigungen von fehlerhaft angegebenen Verbrauchswerten statt.
GRI 302-4: Verringerung des Energieverbrauchs
Maßnahmen und Projekte
Die von den Vertriebslinien der REWE Group in Deutschland und Österreich umgesetzten Maßnahmen haben 2022 zu einer Verringerung des Stromverbrauchs von rund 30 GWh geführt. Bei den Lebensmittelmärkten ist die Kühlung für rund die Hälfte des Stromverbrauchs verantwortlich, weshalb auch in diesem Berichtszeitraum viele Maßnahmen im Bereich der Kältetechnik und zur Verringerung von Kälteverlusten umgesetzt wurden. Zusätzlich trugen Energiesparmaßnahmen infolge der Gasknappheit zur Reduktion des Strom- und Wärmeverbrauchs bei.
Für Maßnahmen zur Einsparung im Bereich des Warentransports und der Mobilität siehe Abschnitt Logistik und Mobilität.
Maßnahmen zur Verringerung des Stromverbrauchs
Maßnahmen
Einsparung Stromverbrauch (GWh)
2020
2021
2022
Beleuchtung Umrüstung der Beleuchtung auf LED, Optimierung Lichtsteuerung, Reduzierung von Einschaltzeiten, Anpassung der Beleuchtungsstärke
22,3
12,4
17,5
Kühlung z. B. Verglasung der Regale für Molkereiprodukte bzw. Türen an TK-Schränken, Nachrüstung Glastüren, Optimierung/Erneuerung der Anlagentechnik, Austausch Kälteanlage, energieeffiziente Truhen
10,6
12,5
10,3
Verbesserung der Technik sonstiger Anlagen insbesondere in der Produktion, der Lüftungsanlagen und der IT-Infrastruktur
Geltungsbereich: Unternehmen der REWE Group in Deutschland und Österreich inklusive Kaufleuten. Nicht berücksichtigt wurden bei der Erfassung der Maßnahmen zur Verringerung des Stromverbrauchs REWE Dortmund, Lekkerland und Einheiten, die im Berichtsjahr aus der Unternehmensgruppe ausgeschieden sind.
Im Folgenden werden die konkreten Maßnahmen und Projekte zur Reduktion des Stromverbrauchs und zur Energieeffizienzsteigerung für das Berichtsjahr vorgestellt, thematisch sortiert nach:
Verbrauchsoptimierung
Maßnahmen aufgrund der Gasmangellage
Die REWE Group hat im Berichtsjahr aufgrund der Gasmangellage an allen Standorten (Märkte, Logistik und Verwaltungsstandorte) den Gas-, Öl- und Stromverbrauch zur Beheizung für den Winter je nach Standort und Möglichkeiten um 15 bis 30 Prozent reduziert. Zudem wurden weitere kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen ergriffen:
kurzfristig: Optimierung der Verräumung neuer Ware in Tiefkühl- und Kühlregale sowie der Nutzung von Backautomaten, Reduzierung der Beleuchtung im Markt, Nutzungsbeschränkungen an den Verwaltungsstandorten
mittelfristig: Optimierungen im Bereich Kältetechnik wie die der Temperatursensoren oder die Ausweitung des Kontrollumfangs der Fachfirmen, mit Fokus auf leicht umsetzbare Maßnahmen
langfristig: umfassende Maßnahmen in der gesamten energetischen Infrastruktur eines Marktes mit Fokus auf die Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik von Bestandsmärkten
Beleuchtungskonzepte
Die Beleuchtung beeinflusst das Wohlbefinden der Kund:innen und die Präsentation der Produkte – ein angenehmes Licht trägt wesentlich zum Einkaufserlebnis bei. Gleichzeitig ist die Beleuchtung für 23 (REWE in Deutschland) und 21 (PENNY in Deutschland) Prozent des Stromverbrauchs in den Lebensmittelmärkten und für rund 59 Prozent bei den toom Baumärkten verantwortlich (2021: 24 Prozent REWE, 21 Prozent PENNY, 60 Prozent toom). Um diesen Verbrauch zu reduzieren, arbeitet das Energiemanagement an effizienten Beleuchtungskonzepten, die den Lichtanforderungen der Vertriebslinien gerecht werden. Seit 2016 wurde in den Märkten und Logistikstandorten systematisch auf LEDs umgestellt, da diese zwischen 30 und 45 Prozent des für die Beleuchtung erforderlichen Stroms einsparen und damit einen erheblichen Beitrag zur Reduktion des Stromverbrauchs pro Quadratmeter Verkaufsfläche leisten.
Optimale Kälteanlagen
Die Kühlung benötigt in den Lebensmittelmärkten den meisten Strom und ist daher eine wichtige Stellschraube zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Optimierte Kühlregale sparen 20 bis 40 Prozent des Kältestroms ein. Dabei sind Glastüren an den Kühlregalen eine wirkungsvolle und sichtbare Maßnahme zur Verringerung des Energiebedarfs. Für Fleischprodukte werden sie bei REWE und PENNY in Deutschland bereits standardmäßig eingesetzt, bei Molkereiprodukten werden sie bei Neubauten und nach größeren Umbauten in Deutschland verwendet. Auch in Österreich werden Glastüren an den Kühlregalen bei den Vertriebslinien BILLA, ADEG und BILLA PLUS für Fleischprodukte eingesetzt, für Molkereiprodukte sind sie bei Neubauten und Generalsanierungen von BILLA-, BILLA PLUS- und PENNY-Filialen Standard.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die kontinuierliche Wartung und fachgerechte Steuerung der Kühlanlagen: Nur wenn die Kälteanlagen optimal betrieben werden, sind sie wirklich energieeffizient. Da das Frische- und Convenience-Angebot in den Märkten zunimmt und der Kühlbedarf damit steigt, werden energieeffiziente Kühlregale in Zukunft noch bedeutsamer werden.
Kälteforum sorgt für regelmäßigen Austausch
Die Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland laden alle zwei Jahre Vertretungen von Kältefirmen und Systemlieferanten zu einem Kälteforum für den Erfahrungsaustausch ein. Dabei diskutieren die Teilnehmenden im Rahmen von Fachvorträgen und Workshops über Themen wie Energieoptimierung oder Betriebs- und Temperatursicherheit.
Auch in Österreich kooperieren die Vertriebslinien BILLA, BILLA PLUS und PENNY eng mit den Fachdienstleistern und vergeben im Rahmen ihrer Kältepartnertagung einen Energieeffizienzpreis (EEP) für erfolgreiche Kältefirmen. Im Berichtsjahr fand die Veranstaltung zum siebten Mal statt. Es wurde über Themen wie Zusammenarbeit oder Innovationen gesprochen.
Einsatz alternativer Energien
Grünstrom und andere regenerative Energiequellen
Highlight
Als erster Lebensmittelhändler in Deutschland wird die REWE Group für REWE, PENNY, toom Baumarkt sowie die DER Touristik in Deutschland Grünstrom aus einem Windpark in der Nordsee beziehen. Dazu wurde im September 2021 zwischen der Energie-Handels-Gesellschaft (EHA) und Ørsted, Weltmarktführer im Planen, Bauen und Betreiben von Offshore-Windparks, ein zehnjähriger Stromlieferungsvertrag unterzeichnet – ein sogenanntes Corporate Power Purchase Agreement (CPPA). Der Grünstrom wird aus dem voraussichtlich 2025 in Betrieb gehenden Windpark Borkum Riffgrund 3 in der Nordsee stammen. Die REWE Group wird so gut ein Zehntel der jährlichen Gesamtkapazität von rund 900 Megawatt beziehen und damit 1.500 Märkte von REWE, PENNY und toom Baumarkt in Deutschland betreiben. So fördert die REWE Group den Ausbau erneuerbarer Energien und übernimmt damit Prozessverantwortung und eine aktivere Rolle innerhalb der Energiewende.
Die Umstellung des Stromeinkaufs für Märkte, Lager und Reisebüros in Deutschland und Österreich auf zertifizierten Grünstrom erfolgte bereits 2008. Dieser wird über die EHA bezogen und erfüllt die Anforderung des TÜV SÜD gemäß Label EE01. 2022 stammte der über die EHA bezogene Grünstrom zu 71,9 Prozent aus Wasserkraft, zu 3,6 Prozent aus Windkraft und zu 24,5 Prozent aus Photovoltaik.
Neben Grünstrom setzt die REWE Group Photovoltaik und andere regenerative Erzeugungsarten zur Energieerzeugung ein. Photovoltaikanlagen kommen bei Verwaltungsstandorten, Lagern und bei geeigneten Standorten auch auf Märkten (insbesondere Green Building-Märkten, siehe dafür Green Building) zum Einsatz. Ende 2022 betrieb die REWE Group an insgesamt 61 Standorten (2021: 57) Photovoltaikanlagen in Deutschland mit einer potenziellen Anlagenleistung von 18.039 kWp (2021: 17.568 kWp).