Die REWE Group will Tierwohl in ihren Lieferketten verankern und es zudem an den Urlaubsdestinationen der DER Touristik fördern. Das Unternehmen
bekennt sich zur Einhaltung und Verbesserung von Tierschutzstandards sowie zum Ausbau des Tierschutzes in der landwirtschaftlichen Tierhaltung.
hat 2020 seine Tierwohlstrategie für REWE und PENNY in Deutschland neu ausgerichtet, die auf den drei Prinzipien „Abschaffen“, „Anpassen“ und „Ausbauen“ basiert. So sollen beispielsweise in den Lieferketten fehlende Verwertbarkeit oder lange Transportwege abgeschafft und die Haltungsbedingungen an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden.
definiert zur Umsetzung seiner Strategie klare Mindestanforderungen an Lieferanten, arbeitet mit Standards und Brancheninitiativen zur Förderung von Tierwohl in der Breite zusammen und transformiert die Branche durch innovative Lösungen.
Das Thema Tierwohl spielt eine besondere Rolle im Handlungsfeld Tier der Säule Grüne Produkte.
GRI FP10: Physische Veränderung an Tieren
Managementansatz
Auswirkung
Sowohl im Lebensmitteleinzelhandel als auch in der Touristik spielt die Haltung und Nutzung von Tieren eine bedeutende Rolle. Tierische Produkte wie Fleisch, Milch oder Eier sind ein fester Bestandteil heutiger Ernährungsgewohnheiten – die Nutztierhaltung ist damit ein wesentlicher Zweig der landwirtschaftlichen Produktion. In vielen Urlaubsdestinationen ist außerdem die Interaktion mit Tieren Teil des lokalen Unterhaltungsangebots. Der REWE Group ist bewusst, dass Tiere unter schlechten und nicht artgerechten Haltungs- und Lebensbedingungen leiden können – und die Produktion tierischer Erzeugnisse auch Effekte auf Mensch und Umwelt haben kann. Die Nutztierhaltung trägt zum Ausstoß schädlicher Treibhausgase, zur Regenwaldzerstörung durch Sojaanbau als Futtermittel oder Wasserverschmutzung durch Pestizide bei. Die Tiere können unter Stress leiden, ein verändertes Sozialverhalten durch räumliche Enge zeigen oder Krankheiten durch Bewegungsmangel entwickeln. Die REWE Group nimmt sich vielen dieser Auswirkungen bereits an, beispielsweise in ihrer Leitlinie für Soja als Futtermittel. Da ökologischer Landbau mit seinen Richtlinien Maßstäbe für Nachhaltigkeit setzt, um umwelt- und tiergerecht zu wirtschaften, ist dieser ebenfalls Teil der Unternehmensstrategie (siehe auch Leitlinie für Produkte aus ökologischem Landbau). Mit der Neuausrichtung der Tierwohlstrategie 2020 (siehe Abschnitt Strategischer Ansatz) wollen REWE und PENNY in Deutschland mehr Tierwohl in den Lieferketten verankern, etwa indem die Haltungsbedingungen schrittweise an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden. Denn eine nachhaltigere Nutztierhaltung hat wiederum positive Effekte für Mensch und Umwelt. Dass das öffentliche Bewusstsein für die Lebensumstände von Tieren in der Nutztierhaltung geschärft ist, ist nicht nur eine Herausforderung, sondern kann für das Unternehmen auch eine Chance sein – indem es den dynamisch wachsenden Trend veganer Ernährung mit seinen Eigenmarken wie „REWE Bio + vegan” und „Food for future“ begleitet oder durch sein Engagement in regionalen Tierwohlprogrammen, die die Branche transformieren (siehe Regionalprogramme).
Mit der Neuausrichtung der Tierwohlstrategie 2020 wollen REWE und PENNY in Deutschland mehr Tierwohl in den Lieferketten verankern, etwa indem die Haltungsbedingungen schrittweise an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden.
Grundsätze
In ihrer Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften bekennt sich die REWE Group zur Einhaltung und Verbesserung von Tierschutzstandards sowie zum Ausbau des Tierschutzes in der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Um dieser Verpflichtung nachzukommen, veröffentlichten REWE und PENNY in Deutschland 2022 ihre aktualisierte Leitlinie für Tierwohl. Sie dokumentiert die Haltung der Unternehmen zum Thema Tierwohl für die Eigenmarken. Die Leitlinie legt eine übergeordnete Strategie und deren Umsetzung durch Ziele, Maßnahmen und Anforderungen fest. Der Fokus liegt dabei auf dem Tierwohl – und zeigt die verschiedenen Herausforderungen auf, die es dafür in der Nutztierhaltung, von der Aufzucht bis zum Konsum durch Verbraucher:innen, in Einklang zu bringen gilt. Die Leitlinie definiert außerdem einen verbindlichen Handlungsrahmen für die beiden Einheiten und die Geschäftsbeziehungen mit ihren Vertragspartnern. In Österreich hat die REWE Group 2016 eine eigene Leitlinie Tierwohl veröffentlicht, die die wesentlichen Maßnahmen und Handlungsfelder für Österreich darstellt. Sie gilt für die Vertriebslinien BILLA, BILLA PLUS, ADEG, PENNY und BIPA. Auch in der Touristiksparte der REWE Group spielt Tierwohl eine wichtige Rolle. Das Erleben wilder Tiere wie Elefanten, Delfine oder Wale in ihrer natürlichen Umgebung ist für Reisende eine besondere Erfahrung, bei der am wenigsten in den Lebensraum und die Verhaltensweise der Tiere eingegriffen wird. Deshalb forciert die DER Touristik mit ihren Veranstaltermarken Reiseangebote, bei denen die Tierwelt auf verantwortungsvolle Weise entdeckt werden kann. Für den Reisekonzern hat Tierwohl oberste Priorität – in ihrem natürlichen Lebensraum, aber auch dort, wo Tiere enger an den Menschen gebunden sind. Dazu hat die DER Touristik eine verbindliche Tierschutzrichtlinie erarbeitet. Sie beinhaltet eine umfassende Gruppenstrategie und einen Aktionsplan mit Maßnahmen.
Strategischer Ansatz
Die Neuausrichtung der Tierwohlstrategie 2020 für REWE und PENNY in Deutschland basiert auf den drei Grundsätzen „Abschaffen“, „Anpassen“ und „Ausbauen“. Beispielsweise sollen in den Lieferketten fehlende Verwertbarkeit oder lange Transportwege abgeschafft und die Haltungsbedingungen an die Bedürfnisse der Tiere angepasst werden – durch mehr Platz und Auslauf, mehr Beschäftigung oder durch weniger Eingriffe am Tier. Auch sollen zum Beispiel die regionalen Tierwohlprogramme und Erzeugerstrukturen ausgebaut werden.
Bei ihrer Tierwohlstrategie sind REWE und PENNY in Deutschland in enger Abstimmung mit Lieferanten analog zum Ansatz für verantwortungsvollere Lieferketten einem vierstufigen Prozess gefolgt: Hot-Spot- und Risikoanalyse, Ableitung von Schwerpunkten und Zielen, Umsetzung durch Maßnahmen und Anforderungen, Monitoring und Reporting:
Hot-Spot- und Risikoanalyse: In der umfangreichen Analyse wurden sowohl externe als auch interne Faktoren berücksichtigt und die Hot Spots – also die wesentlichen sozialen und ökologischen Herausforderungen – untersucht. Diese wurden durch Stakeholder-Befragungen und Trendauswertungen wie etwa die Betrachtung der aktuellen politischen Lage ergänzt. Auch Expert:innen wurden hinzugezogen und das Sortiment sowie die Eigenmarken analysiert.
Ableitung von Schwerpunkten und Zielen: Durch die Analyse konnten sechs Fokustierarten (Hähnchen, Pute, Schwein, Rind, Milchkuh und Legehenne) und acht Fokuswarengruppen (Geflügel-, Schweine- und Rindfleisch, Wurst, Käse, Milch, Molkereiprodukte und Eier) als wesentlich identifiziert werden, über die die beiden Einheiten den größtmöglichen Impact zum Thema Tierwohl erzielen können. Auch konnten zur Erreichung des strategischen Tierwohlziels inhaltlich Themenbereiche definiert werden, auf denen ein Schwerpunkt liegt, darunter die tiergerechte Haltung, die Herkunft sowie die Wertschätzung des Lebens. Anschließend wurden Unterziele für das Eigenmarkensortiment formuliert (siehe Abschnitt Ziele und KPIs). REWE und PENNY in Deutschland konzentrieren sich insbesondere auf die Verbesserung der Haltungsbedingungen und stellen die Frischfleischartikel und Trinkmilch bis 2030 schrittweise auf die Haltungsformstufen 3 und 4 um (siehe Abschnitt Haltungsform – eine Kennzeichnung, die Transparenz schafft).
Umsetzung durch Maßnahmen und Anforderungen: Der strategische Ansatz für mehr Tierwohl erfolgt auf drei Ebenen, siehe Abschnitt Umsetzung.
Monitoring und Reporting: Die durchgeführten Aktivitäten werden überwacht und evaluiert. Die Erkenntnisse aus dem Monitoring fließen in die Weiterentwicklung der Maßnahmen ein.
REWE und PENNY in Deutschland konzentrieren sich insbesondere auf die Verbesserung der Haltungsbedingungen – sie stellen bis 2030 schrittweise auf die höheren Haltungsformstufen 3 und 4 um.
Auch der Ansatz der DER Touristik beinhaltet regelmäßig umgesetzte Portfolioanalysen, bei denen alle Attraktionen, die Tiere in unterschiedlichen Kontexten beinhalten, identifiziert werden. Dazu zählen Tiere in der freien Natur, Tiere in Gefangenschaft sowie Arbeitstiere.
Ziele und KPIs
Die REWE Group hat das strategische Ziel, bis 2030 mehr Tierwohl in den Lieferketten zu verankern, die Waren tierischen Ursprungs für die Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland umfassen. Dafür wurden nachfolgende Unterziele für das Eigenmarkensortiment formuliert.
Die Daten für einige dieser Unterziele wurden 2021 bzw. 2022 zum ersten Mal quantitativ erhoben. Bei dem Ziel, die Haltungsform 3 und 4 bei 100 Prozent des Frischfleischs von Rind, Schwein und Geflügel bis Ende 2030 zu erreichen, kam es im Berichtsjahr zu einem minimalen Rückschritt. Grund dafür sind die Inflation inklusive steigender Preise und eine damit verbundene sinkende Nachfrage nach Bio-Artikeln.
KPI
2020
2021
2022
Status
100 % Eier ohne Kükentöten für die Eigenmarken von REWE in Deutschland bis Ende 2021
-
100 %
100 %
100 % Bio-Frischeier der Marke „Spitz & Bube“ bei REWE in Deutschland bis Ende 2020
100 %
100 %
100 %
100 % verarbeitete Fleischerzeugnisse1 mit mindestens Haltungsformstufe 2 bis Ende 2025
-
-
49,0 %
100 % Frischfleisch2 (Rind, Schwein und Geflügel) mit mindestens Haltungsformstufe 2 bis Ende 2025
-
67,6 %3
70,4 %
100 % Frischfleisch2 (Rind, Schwein und Geflügel) mit mindestens Haltungsformstufe 3 bis Ende 2030
-
8,2 %3
7,7 %
100 % Trinkmilch mit mindestens Haltungsformstufe 2 bis Ende 2025
-
-
15,2 %
-
100 % Trinkmilch mit mindestens Haltungsformstufe 3 bis Ende 2030
-
-
15,2 %
100 % Frischmilch aus Österreich und Deutschland bis Ende 2021
-
100 %
100 %
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
Geltungsbereich: Der Geltungsbereich umfasst die Eigenmarken der Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland, Abweichungen werden explizit benannt.
1 Wurst (Selbstbedienung & Bedientheke), inkl. Konserven, Tiefkühl und Convenience mit einem Fleischanteil von mehr als 50 Prozent exkl. ausländischer Spezialitäten.
2 Selbstbedienung und Bedientheke.
3 Diese Daten wurden für 2021 rückwirkend verändert. Bis zum Berichtsjahr lag noch nicht die Möglichkeit vor, die Werte in Kilogramm zu erfassen, daher wurden die Stückwerte erfasst. System- und Datenverfügbarkeit wurden für 2022 dahingehend vervollständigt.
Auf dem Weg zur Zielerreichung konnte festgestellt werden, dass große Herausforderungen in externen, unbeeinflussbaren Faktoren liegen können. So erfordern beispielsweise Krisensituationen wie eine Pandemie, ein Krieg oder eine Inflation sowie regulatorische Änderungen eine Nachsteuerung interner Prozesse.
Seit 2021 bietet BILLA nur noch Frischfleisch aus Österreich an. Damit verbunden gelten auch teilweise strengere Tierschutzstandards im Vergleich zu anderen EU-Ländern wie beispielsweise bei der Pute.
Die DER Touristik verfolgt das Ziel, Tiere vor Ausbeutung und Vernachlässigung zu schützen. Dafür soll das gesamte Produktportfolio des Konzerns an etablierten Tierschutzstandards ausgerichtet und Anbieter auf deren Einhaltung überprüft werden. Die Zielerreichung war ursprünglich für 2023 geplant. Dies musste jedoch durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Reisebranche auf das Jahr 2024 verschoben werden.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen zum Thema Tierwohl wird in den jeweiligen Vertriebslinien durch dezidierte Teams und Abteilungen verantwortet. Für mehr Informationen siehe Managementansatz Grüne Produkte.
Umsetzung
Die Implementierung von der Strategie der REWE Group erfolgt auf drei Ebenen:
Die Basis bilden die Definitionen klarer Mindestanforderungen an Lieferanten. Diese gehen meist über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus. Die Liste dieser Vorgaben wird stetig neu bewertet und angepasst sowie erweitert.
Des Weiteren fördert die REWE Group durch die Zusammenarbeit mit Standards sowie in Brancheninitiativen Tierwohl in der Breite.
Um die Transformation der Branche weiter voranzutreiben, sucht die REWE Group zudem immer nach innovativen Lösungen, die in Leuchtturmprojekten pilotiert werden. Im Idealfall sind diese Projekte so erfolgreich, dass sie langfristig in die Breite entwickelt werden können. Auf diese Weise hat die REWE Group etwa den heutigen Standard „ohne Kükentöten“ initiiert (siehe Abschnitt Kükentötenfreie Lieferketten).
Die REWE Group in Österreich baut bei ihrer Tierwohlstrategie für das Eigenmarkensortiment bei BILLA, BILLA PLUS, ADEG und PENNY auf
die Einhaltung gesetzlicher Standards sowie deren Sicherstellung durch unabhängige Kontrollinstanzen.
Lebensmittel tierischer Herkunft aus heimischer, regionaler Produktion.
Branchenlösungen, die mit Vertreter:innen aus Landwirtschaft, Handel, Politik und NGOs gemeinsam erarbeitet werden, um branchenweit akzeptierte Verbesserungen zu erzielen, wie zum Beispiel bei der Umsetzung der GVO-freien Fütterung bei österreichischem Geflügel.
konzernweit gültige Leitlinien als nachhaltige Entscheidungsgrundlage für Einkaufs- und Qualitätsmanagement wie etwa die Konzernrichtlinie Frischei, die Leitlinie Fische, Krebse und Weichtiere oder die Orientierungshilfe Wildfischeinkauf.
die Kooperation mit anerkannten Gütesiegeln und Zertifizierungssystemen, die Produkte mit Mehrwerten im Tierwohl auszeichnen, wie das Bio-Gütesiegel oder Labels wie ASC (Aquaculture Stewardship Council) oder MSC (Marine Stewardship Council), sowie die Beteiligung an deren Weiterentwicklung. Wesentliche Kriterien für die Auswahl sind Glaubwürdigkeit, Transparenz und eine unabhängige Kontrolle durch Dritte.
eigene Qualitätsprogramme und Leuchtturmprojekte.
den Ausbau des Angebots im Bio-Sortiment und die Weiterentwicklung der strengen Tierhaltungskriterien der Eigenmarke „Ja! Natürlich“.
Die DER Touristik listet Angebote aus, die nicht den Anforderungen der Konzern-Tierschutzrichtlinie genügen (siehe etwa Verbot von Elefantenreiten). Attraktionen mit erhöhtem Risiko für das Wohl von Tieren werden anhand von Audits überprüft, um Anpassungen am Portfolio vorzunehmen und gemeinsam mit Leistungsträger:innen für eine Verbesserung von Standards zu sorgen. Schwerpunkte bei dem Programm zur Verbesserung von Branchenstandards sind Elefanten in Gefangenschaft, Meeressäuger, Arbeitstiere und streunende Tiere. Während Maßnahmen im Schwerpunkt Elefanten bereits erfolgreich umgesetzt worden sind, wird 2023 der Schwerpunkt Meeressäuger bearbeitet.
Stakeholdereinbindung
Verbraucher:innen und Urlauber:innen wird eine artgerechte Haltung von Tieren immer wichtiger – auch die Stakeholder der REWE Group bewerten das Thema als besonders relevant für das Unternehmen. Im Fokus steht für sie eine größere Auswahl an Tierprodukten mit hohen Ansprüchen an Haltungsbedingungen und das Tierwohl (siehe Wesentlichkeitsanalyse). Stakeholder werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Zudem ist die REWE Group in Gremien, Initiativen und Arbeitsgruppen vertreten, die inhaltliche Relevanz für einige der Stakeholder des Unternehmens haben. Durch diesen Austausch können sie wichtige Impulse zum Thema einbringen.
Verbraucher:innen sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür hat die REWE Group Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance.
Maßnahmen und Projekte
Mit ihren Maßnahmen und Projekten trägt die REWE Group aktiv zur Verbesserung der Nutztierhaltung bei. Ihre Aktivitäten für das Berichtsjahr werden im Folgenden nach den drei Umsetzungsebenen sortiert vorgestellt:
Klare Mindestanforderungen an Lieferanten
Kükentötenfreie Lieferketten
Highlight
Kükentötenfreie Lieferketten sind seit 1. Januar 2022 gesetzlich verpflichtend. Mit Projekten wie „Spitz & Bube“ bei REWE und „Herzbube“ bei PENNY in Deutschland (Aufzucht der männlichen Küken) oder den respeggt-Freilandeiern (siehe Abschnitt Geschlechtsbestimmung im Brutei) hat die REWE Group seit 2016 zu diesem Thema Pionierarbeit geleistet. Seit Ende 2021 sind die Frischeier der Eigenmarke „ja!“ von REWE ebenfalls kükentötenfrei. Auch Lekkerland vertreibt ausschließlich Eier ohne Kükentöten über seine Eigenmarke „mybasics“. Über eine Milliarde Eier ohne Kükentöten hat das Unternehmen so erreicht. Das Engagement wird sukzessive auf Ei-haltige Produkte ausgeweitet, beispielsweise auf die Ja!-REWE-Eigenmarken-Eierspätzle oder -Schupfnudeln.
Verzicht auf Eier aus Käfighaltung
Die Haltungsbedingungen von Legehennen in Käfighaltung sind für die REWE Group nicht akzeptabel. Bereits seit 2010 vermarktet die REWE Group über REWE und PENNY in Deutschland nur noch Eigenmarken-Eier aus Boden- und Freilandhaltung, die den Anforderungen des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen e. V. (KAT) entsprechen. Seit 2012 wird in Deutschland auch bei verarbeiteten Produkten auf den Einsatz von Käfigeiern und Eiern aus Kleingruppenhaltung verzichtet. Bis spätestens 2025 soll auch in allen Auslandsgesellschaften der Handel mit Käfigeiern beendet werden. So dürfen etwa bei der REWE Group in Österreich seit 2013 bei der Herstellung von Artikeln für die Eigen- oder Exklusivmarke nur Eier und Eiprodukte aus Bodenhaltung oder Freilandhaltung Verwendung finden. Dies muss entsprechend zertifiziert oder eindeutig nachgewiesen sein.
CO2-Betäubung bei Geflügelfleisch
Bei Geflügel gilt die Betäubung der Tiere durch Kohlendioxid vor der Schlachtung als stressarme Alternative. Die Anforderung der CO2-Betäubung bei Geflügel (Huhn & Pute) ist bei der REWE Group für die Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland zu mehr als 90 Prozent umgesetzt. Das PRO PLANET-Label der REWE Group kennzeichnet Geflügelfrischfleisch von Tieren, die auch durch CO2 betäubt wurden.
Kaninchenfleisch aus besseren Haltungsbedingungen
Die REWE Group vertreibt bei REWE und PENNY in Deutschland ausschließlich Kaninchenfleisch von Tieren aus Bodenhaltung, bei der ihnen deutlich mehr Platz und Beschäftigungsmaterial zur Verfügung steht als in der Käfighaltung. Dieses Ziel konnte in Zusammenarbeit mit der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN erreicht werden.
Verzicht auf Gänse- und Entenfleisch aus der Lebendrupf oder Stopfmast-Produktion
Die REWE Group verzichtet für die Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland auf den Handel von Gänse- und Entenfleisch, das von Tieren aus dem Lebendrupf oder der Stopfmast-Produktion stammt. Der Einkauf orientiert sich dabei unter anderem an der „Positivliste Gänseproduktion“ der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. Ebenso verkauft die REWE Group keine Stopfleberprodukte.
Keine betäubungslose Kastrierung bei Schweinen
Die REWE Group hat bereits vor Jahren das Ziel formuliert, bei ihren Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschland nur noch frisches Schweinefleisch zu vermarkten, das nicht von betäubungslos kastrierten Schweinen stammt. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Unternehmen für seine Eigenmarken bei REWE und PENNY in Deutschlands seit 2015 alle Alternativmethoden akzeptiert, die nach gesetzlichem Standard erlaubt sind. Dazu zählen die Ebermast ohne Kastration, die Ebermast mit einer Impfung (also Immunokastration) sowie die Kastration unter Vollnarkose. Seit 2021 ist die betäubungslose Kastration in Deutschland verboten.
Haltungsanforderungen für Büffel
Für die Herstellung von Mozzarella aus Büffelmilch muss eine Kuh jährlich ein Kalb zur Welt bringen. Etwa die Hälfte dieser Kälber sind männlichen Geschlechts. Weil sie keine Milch geben und ihr Fleisch bei Verbraucher:innen unbeliebt ist, besteht wenig Interesse an ihrer Aufzucht. Den Tieren wird nicht ausreichend Nahrung und Platzangebot zur Verfügung gestellt. Um solchen Tierschutzverstößen entgegenzuwirken, hat die Abteilung Nachhaltigkeit Ware für die Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland gemeinsam mit der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN ein Kriterienpapier zur Büffelhaltung erstellt, das die Einhaltung der Mindestanforderungen der Büffelhaltung mit den Lieferanten vertraglich vereinbart. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus – beispielsweise ist der Zugang zu Schlammbädern oder Wassersprühanlagen vorgeschrieben.
Kein Einsatz von Affen bei der Kokosnussernte
Die Allgemeinen Qualitätsanforderungen der Qualitätssicherung der REWE Group legen für die Food-Eigenmarkenprodukte von REWE und PENNY in Deutschland fest, dass für die Ernte von Kokosnüssen keine Tiere eingesetzt werden dürfen. Diese Anforderung gilt insbesondere für die Kokosmilch-Eigenmarken der REWE mit thailändischer Herkunft. Ab 2023 soll die Anforderung auf die Markenlieferanten ausgeweitet werden, des Weiteren wird ab diesem Zeitpunkt auf den Bezug von Eigenmarken-Kokosmilch aus Thailand verzichtet. Die Allgemeinen Qualitätsanforderungen stellen die Grundlage für sämtliche Lieferantenverträge der Vertriebslinien dar und sind verbindlich.
Verbot von Elefantenreiten
Highlight
Elefantenreiten wird in Urlaubsregionen wie Thailand, Indien, Nepal, Sri Lanka, Laos und auch in Afrika als Tourismusattraktion angeboten. Für die Tiere ist dies häufig mit einem Leben voller Entbehrungen und Misshandlungen verbunden, denen sie hilflos ausgeliefert sind. Bei der DER Touristik wurden Elefantenreiten und Elefantenshows komplett aus den Programmen der Veranstalter genommen, da dies nicht den Mindestanforderungen der Tierschutzrichtlinie des Reisekonzerns entspricht. Zeitgleich hat die DER Touristik gemeinsam mit anderen Branchenmitgliedern ein Elefantencamp in Thailand bei der Veränderung seines Konzeptes hin zu einem Free-Roaming Camp unterstützt: So können Elefanten aus sicherer Distanz in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden.
Zusammenarbeit mit Standards und Brancheninitiativen zur Förderung von Tierwohl in der Breite
Initiative Tierwohl
Highlight
Die REWE Group setzt sich in Deutschland als Gründungsmitglied der Initiative Tierwohl (ITW) seit 2015 für die Verbesserung branchenweiter Tierwohlstandards ein. Die Partner der Initiative aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie bekennen sich zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für Tierhaltung, Tiergesundheit und Tierschutz in der Nutztierhaltung. Die ITW unterstützt Landwirt:innen dabei, über die gesetzlichen Standards hinausgehende Maßnahmen zum Wohl ihrer Nutztiere umzusetzen.
Durch die Beteiligung von seither mehr als 12.300 Betrieben profitieren jährlich 753 Millionen Schweine, Hähnchen und Puten von verbesserten Haltungsbedingungen (Stand Ende April 2023). Alle Betriebe in der ITW werden jedes Jahr im Rahmen eines regulären Audits und durch ein unangekündigtes Audit kontrolliert. Betriebe, die gegen die Vorgaben der ITW verstoßen, werden konsequent sanktioniert.
Die ITW Schwein & Geflügel befindet sich derzeit in der dritten Programmphase (2021–2023). Die ITW-Partner aus Landwirtschaft, Fleischwirtschaft, Lebensmittelhandel und Gastronomie sind gewillt, auch zukünftig das Tierwohl mithilfe von Maßnahmen (z. B. durch mehr Platzangebot und Beschäftigungsmaterial) weiterzuentwickeln und entlang der Wertschöpfungskette, bis zum Landwirt, zu vergüten. Bei der ITW Schwein soll fortwährend an dem Ausbau der Nämlichkeit in der Ferkelerzeugung festgehalten werden.
Im Berichtszeitraum wurde zudem die ITW auf Rind ausgeweitet (Start der Programmphase war der 01.04.2022) und die Einbindung von Pet Food vorbereitet, die ab Mitte 2023 eine Kennzeichnung von Heimtierfuttermitteln mit ITW-Ware ermöglichen soll.
Haltungsform – eine Kennzeichnung, die Transparenz schafft
Highlight
Die Händler der Initiative Tierwohl einigten sich nach einer Flut von verschiedenen Siegeln im April 2019 branchenübergreifend auf eine einheitliche Kennzeichnung: die Haltungsform (HF). Das Label schafft Transparenz für die Verbraucher:innen und trägt zu einer bewussten Kaufentscheidung bei, denn neben Kriterien zu Haltung und Platz gibt es Vorgaben zu Beschäftigung, Fütterung, Tiergesundheitsmonitoring und Prüfrhythmus. So wird Tierwohl in der Breite gefördert.
Die Haltungsformstufen
Stufe 1: Stallhaltung Diese Haltungsform entspricht den gesetzlichen Mindestanforderungen bzw. dem QS- oder einem vergleichbaren Standard.
Stufe 2: Stallhaltung Plus Die Tiere werden mit höheren Tierwohlstandards wie etwa mindestens zehn Prozent mehr Platz als gesetzlich vorgeschrieben und zusätzlichem Beschäftigungsmaterial gehalten. Die Ställe der Enten müssen ab dieser Stufe Tageslicht haben und die Kühe dürfen nicht angebunden sein. Die Kriterien der Stufe 2 entsprechen den Anforderungen der Initiative Tierwohl.
Stufe 3: Außenklima Diese Haltungsform bedeutet, dass die Tiere Frischluftkontakt haben, etwa durch eine nach außen offene Stallseite oder in einem überdachten Außenbereich am Stall. Außerdem haben die Tiere – außer Enten – noch mehr Platz im Stall (Schwein z. B. 40 Prozent mehr, Puten z. B. 30 Prozent mehr). Zusätzlich ist Futter ohne Gentechnik vorgeschrieben.
Stufe 4: Premium Die Tiere haben tatsächlichen Auslauf im Freien und außerdem – außer Enten – den meisten Platz im Stall (Schweine z. B. 100 Prozent mehr, Puten 60 Prozent mehr). Auch hier ist das Futter ohne Gentechnik. Bio-Fleisch wird in diese Stufe eingeordnet.
Die Kennzeichnung ist für die Tierarten Hähnchen, Pute, Schwein, Rind, Milchkuh, Ente und Kaninchen verfügbar. Seit Anfang 2022 führen REWE und PENNY in Deutschland die Haltungsformstufen schrittweise bei Milch- und Molkereiprodukten ein.
Tierwohl im Milchsektor
Der QM-Milch e. V. ist Träger des QM-Milchprogramms mit den Zertifizierungsstufen QM-Standard, QM+ sowie QM++ und steht für qualitätsorientierte und tiergerechte Milcherzeugung. Bereits 90 Prozent der deutschen Milcherzeuger sind mit dem QM-Standard (HF 1) zertifiziert. Seit 2022 wird das QM-Milchprogramm durch zwei Zusatzmodule QM+ (HF 2) und QM++ (HF 3) ergänzt. In diesen Zusatzmodulen sind höhere Tierwohlkriterien verpflichtend. Bei QM+ werden den Tieren z. B. mehr Platz, Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten geboten. In QM++ gibt es zusätzliche Pflichtkriterien, u. a. für die Haltung unter Außenklimabedingungen.
Diese Ausweitung auf ein höheres Tierwohlniveau unterstützt das branchenweite Ziel, sich auch bei Milch- und Molkereiprodukten in höhere Haltungsformstufen zu entwickeln und den Ausstieg aus der Anbindehaltung in der Milchproduktion unterstützend zu fördern.
Stärkung der Europäischen Masthuhn-Initiative
Für die Verbesserung der Tierwohlstandards setzt sich die REWE Group seit März 2022 auch in Zusammenarbeit mit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt in Bezug auf die Europäische Masthuhn-Initiative ein. Das gemeinsame Ziel ist, höhere Mindeststandards im europäischen Geflügelmarkt zu etablieren. Aus diesem Grund verpflichtet sich die REWE Group auch ohne Beitritt zur Initiative sowohl zu einem konkreten Maßnahmenplan als auch dazu, darauf zu drängen, dass die Forderungen der Europäischen Masthuhn-Initiative in die Initiative Tierwohl implementiert werden. Das Unternehmen will dafür seinen Einfluss nutzen und aktiv in der Branche werben. Zudem bekennt sich die REWE Group im Rahmen dieser Übereinkunft auch zu einer langfristigen und nachhaltigen Stärkung der heimischen Landwirtschaft.
Regionalprogramme
Mithilfe verschiedener Regionalprogramme wollen REWE und PENNY in Deutschland regionale Strukturen fördern und erhalten und durch kurze Transportwege sowie verbesserte Haltungssysteme für mehr Tierwohl sorgen. Zentral dabei sind die partnerschaftliche und faire Zusammenarbeit und der enge Austausch mit den Landwirt:innen. Vor diesem Hintergrund setzt REWE aktuell 19 Regionalprogramme mit Tierwohlmehrwerten in den Haltungsformstufen 3 und 4 bei den Tierarten Schwein, Rind, Hähnchen, Pute und Ente um.
Beispielsweise bietet die Vertriebslinie REWE in Deutschland unter der Marke „Strohwohl“ Fleisch von Schweinen aus Nordrhein-Westfalen an, die überwiegend auf Stroh gehalten wurden. Aufzucht und Mast erfolgen in modernen Familienbetrieben nach neuesten Standards. Die Tiere haben doppelt so viel Platz wie gesetzlich vorgeschrieben und erhalten gentechnikfreies Futter. Außerdem wird auf Reserveantibiotika verzichtet. Und unter der Marke „FairMast“ wird Fleisch von deutschen Hähnchen angeboten, die in tiergerechten Ställen nach den Standards der Europäischen Masthuhn-Initiative gehalten werden. Zusätzlich trägt das Fleisch das Label „Für Mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbunds mit weiteren Anforderungen wie mehr Beschäftigungsmaterial und Platz, die über die Europäische Masthuhn-Initiative hinausgehen.
Standards für mehr Tierwohl
Die REWE Group in Österreich kennzeichnet mit dem Label „Fair zum Tier“ Fleisch- und Molkereiprodukte sowie Eier der Eigenmarken, die aus konventioneller Tierhaltung stammen, bei deren Produktion jedoch die Tierwohlstandards über den gesetzlichen Anforderungen liegen. Diese betreffen Haltung, Transport und Schlachtung. In der Schweineaufzucht beispielsweise werden um- bzw. neu gebaute Ställe eingesetzt, da die Richtlinien ein Verbot von Vollspaltenböden, mehr Platz und den Zugang ins Freie vorschreiben. Die Einhaltung der Standards wird jährlich kontrolliert.
Über die Kennzeichnung sollen Kund:innen Produkte aus artgemäßer und konventioneller Tierhaltung beim Einkauf leichter erkennen. Darüber hinaus soll mit diesem Programm Tierwohl gefördert und eine Verbesserung der konventionellen Tierhaltung in Österreich erreicht werden. Um die hohe Qualität der Produkte sicherzustellen, werden entlang der gesamten Wertschöpfungskette unabhängige Kontrollen durchgeführt.
Zusammen mit Expert:innen und Branchenteilnehmer:innen arbeitet die DER Touristik kontinuierlich daran, die Standards zum Schutz der Tiere im Tourismus zu verbessern, lokale Anbieter:innen für das Thema zu sensibilisieren und sie dabei zu unterstützen, tierfreundlichere Einrichtungen zu gestalten. Der Fokus liegt auf Tierarten, die besonders durch touristische Aktivitäten betroffen sind. Bei der Erarbeitung der Anforderungen hat sich die DER Touristik an den Animal Welfare Guidelines des britischen Reiseverbands ABTA sowie den international anerkannten sog. „Fünf Freiheiten“ zur Förderung des Tierwohls orientiert. Diese sind ausreichende Ernährung, artgerechte Lebensbedingungen, Gesunderhaltung, ausreichender Lebensraum und artgerechtes Verhalten. Zu den Anforderungen an das Tierwohl gehören unter anderem:
Kriterien, unter denen Tierbeobachtungen stattfinden oder Tiere gehalten werden
die Vermeidung von direktem Kontakt zwischen bestimmten Tierarten wie Elefanten oder Delfinen und dem Menschen
dass keine Zurschaustellung von Tieren durch unnatürliche Verhaltensweisen sowie keine Tierkämpfe oder Jagd veranstaltet werden
Um zu prüfen, ob die Anforderungen eingehalten werden, werden bestimmte Attraktionen durch externe Audits überprüft. Um die Anbieter:innen bei der Verbesserung der Standards für Tiere zu unterstützen, werden auch die Mitarbeitenden der DER Touristik, insbesondere die der weltweit tätigen Zielgebietsagenturen, zu diesem Thema geschult.
Transformation der Branche durch innovative Lösungen
Vegane und hybride Sortimente
Highlight
Die REWE Group begleitet den dynamisch wachsenden Trend veganer Ernährung: PENNY startete als erster Discounter Deutschlands 2020 mit „Food for Future“ – im selben Jahr durch den PETA Food Award ausgezeichnet als „Beste Eigenmarke“. REWE führt seit 2021 die Marke „REWE Bio + vegan“, bei der alle Artikel zusätzlich Bio-zertifiziert sind. Die Vertriebslinie wurde im gleichen Jahr ebenfalls vom PETA Food Award als „Veganfreundlichster Supermarkt“ ausgezeichnet. Für mehr Informationen siehe Klimaschutz in der Lieferkette. Die Unternehmensbereiche BILLA und BILLA PLUS der REWE Group in Österreich führen bereits seit 2002 die vegane Eigenmarke Vegavita. Im September 2022 hat BILLA mit Billa Pflanzilla den ersten rein veganen Concept-Store Österreichs eröffnet, in dem das Vegavita-Sortiment und weitere vegane Marken angeboten werden (mehr Informationen siehe Nachhaltigen Konsum fördern).
Geschlechtsbestimmung im Brutei
Mit dem SELEGGT-Verfahren kann bei der Legehennenzucht auf das Töten von männlichen Küken nach dem Schlupf verzichtet werden. Mithilfe einer hormonbasierten Geschlechtsbestimmung über einen Marker, bei der das Brutei-Innere unversehrt bleibt, wird das Geschlecht des Kükens im Brutei ermittelt: Ausschließlich die weiblichen Bruteier werden weiter ausgebrütet und legen später als Legehennen die sogenannten respeggt-Eier „Ohne Kükentöten“ – eine Lieferkettenverifizierung garantiert diesen Mehrwert. Die männlichen Bruteier werden zu hochwertigem Futtermittel verarbeitet.
Förderung einer alternativen Putenrasse
Herkömmliche Putenrassen sind für die ökologische Geflügelmast nur bedingt geeignet. Durch ihr schnelles Wachstum kann es etwa zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen kommen. REWE Bio hat daher mit der Biofino GmbH eine neue, robuste und vitale Rasse gezüchtet, tauglich für Auslaufhaltung und Biofutter. In der Aufzucht stehen jedem Tier rund zwölf Quadratmeter Auslauf im Stall, auf dem Freigelände und im überdachten Außenbereich zur Verfügung. Eine längere Dauer des Wachstums wird dabei bewusst in Kauf genommen. 2022 stammten 50 Prozent des Bio-Putenfrischfleischs der Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland von der Biofino GmbH und damit von diesen Puten (2021: 50 Prozent). REWE verfolgt das Ziel, das Bio-Putenfrischfleisch der Eigenmarke REWE Bio vollständig auf die neue Putenrasse umzustellen.