GRI 415: Politische Einflussnahme
Managementansatz
Auswirkung
Für die REWE Group steht fest, dass aus ihrer Präsenz in Stadt und Land auch Verantwortung erwächst. Das Unternehmen mit über 265.000 Mitarbeitenden in Deutschland und Österreich (inklusive Kaufleuten) stellt als Teil der kritischen Infrastruktur die Nahversorgung der Bevölkerung sicher. Seine Märkte sind auch Orte der Begegnung und des Austauschs. Durch den täglichen Kontakt mit den Kund:innen weiß die REWE Group, was die Menschen bewegt. So fungiert das Unternehmen auch als Impulsgeber. Der Bereich Public Affairs bringt diese praxisnahe Perspektive ebenso in den politischen Dialog ein wie Forderungen und Einschätzungen zu politischen Regulierungen oder Rahmenbedingungen und das auf nationaler wie europäischer Ebene.
Grundsätze
Als genossenschaftlich geprägtes Unternehmen ist es für die REWE Group wichtig, Haltung zu zeigen, Position zu politischen Vorhaben zu beziehen und die unternehmerische Perspektive aktiv in den Dialog mit der Politik einzubringen – auch im Sinne der Mitarbeitenden und selbstständigen Kaufleute. So veröffentlicht das Unternehmen Positionspapiere unter anderem in den Bereichen Lebensmittel und Ernährung („Umstellung von konventioneller Ware auf Bio-Qualität“, „Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung“), Nachhaltigkeit und Umwelt („Natürlicher Klimaschutz“, „Nachhaltige Entwicklung in der Tourismuswirtschaft“, „Umwelt-, Abfallrecht und Kreislaufwirtschaft“), Arbeit und Genossenschaft („Arbeitskräftemangel/Stärkung der Erwerbsmigration“, „Rechtssicherer Einsatz von externen (Digitalisierungs-)Expert:innen in agilen Projekten“) sowie Digitales und Wettbewerb (zur verantwortungsbewussteren KI-Entwicklung). Seit 2022 gibt der Bereich Public Affairs seinen Mandatsträger:innen zudem monatlich eine Stimme in einem Meinungsbeitrag auf der REWE Group-Website. Diese „Stimme des Monats“ bezieht Stellung zu politischen Vorhaben und stößt Debatten an.
Als genossenschaftlich geprägtes Unternehmen ist es für die REWE Group wichtig, Haltung zu zeigen, Position zu politischen Vorhaben zu beziehen und die unternehmerische Perspektive aktiv in den Dialog mit der Politik einzubringen – auch im Sinne der Mitarbeitenden und selbstständigen Kaufleute.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Das Public-Affairs-Team der REWE Group unter der Leitung von Emilie Bourgoin ist Ansprechpartner für alle politischen Themen in den Bereichen Lebensmittelhandel, Touristik sowie Baumarkt und Convenience. Die Expert:innen vertreten die Interessen der REWE Group von Köln, Berlin und Brüssel aus. Etwa zehn Mitarbeitende der REWE Group sind dabei aktiv mit politischer Interessenvertretung betraut.
Umsetzung
Die REWE Group unterhält in Berlin und in Brüssel Büros und forciert so den Austausch mit den für den Handel, die Touristik und die REWE Group relevanten Anspruchsgruppen. Hierbei verfolgt das Unternehmen den Ansatz, niemanden von diesem Dialog auszuschließen, der die Werte und Grundsätze der REWE Group teilt. Auch der Austausch mit politischen Stakeholdern in den zahlreichen Ländern, in denen die REWE Group aktiv ist, wird aus den Konzernzentralen in Köln und Wiener Neudorf gesteuert.
Die REWE Group verfolgt den Ansatz, niemanden vom Dialog auszuschließen, der die Werte und Grundsätze der REWE Group teilt.
Seit 2014 berichtet die REWE Group im Transparenzregister der Europäischen Union und seit 2022 im Lobbyregister des Deutschen Bundestages.
Maßnahmen und Projekte
Dialoge im Berichtszeitraum
Im Berichtszeitraum fanden mehrere Gespräche und Veranstaltungen statt, zu denen viele Entscheidungsträger:innen unterschiedlicher Parteien eingeladen wurden. Dabei ging es unter anderem um Arbeitskräftemangel, ländliche Nahversorgung oder Haltungskennzeichnung, regionale Wertschöpfungsketten oder die Zukunft der Landwirtschaft. Vertreter:innen der REWE Group führten zudem direkte Gespräche mit Mandatsträger:innen sowie Vertreter:innen von Behörden und Verwaltungen, um sie für relevante Themen zu sensibilisieren und die Interessen des Unternehmens zu verdeutlichen. Weiterhin nahmen Vertreter:innen der REWE Group als Redner:innen, Gäste oder Diskutant:innen an Veranstaltungen von Behörden, Parteien und Verbänden, die für das Unternehmen relevante politische und gesellschaftliche Themen behandelten, teil. Denn als Handels- und Touristikunternehmen ist die REWE Group von Gesetzgebungsverfahren wie der EEG-Novelle oder der Einführung des Sorgfaltspflichtengesetzes betroffen. Außerdem pflegen Mitarbeitende der REWE Group den Austausch mit Politik, Behörden und Wissenschaft über Mitgliedschaften in Beiräten oder ähnlichen Beratungsgremien, in die sie berufen werden. So ist die Unternehmensgruppe beispielsweise durch ihren Leiter Finanzen im Sustainable-Finance-Beirat der Bundesregierung der 20. Legislaturperiode vertreten und hat auch bereits im Beirat der 19. Legislaturperiode mitgewirkt (siehe auch Wirtschaftliche Leistung).
GRI 415-1: Gesamtwert politischer Spenden
Politische Spenden
Spenden für Parteien oder politische Vereinigungen, Amtsträger:innen und öffentliche Stellen sowie an Kirchen und andere religiöse Gruppen müssen von der/dem zuständigen Ressortvorständ:in sowie der/dem Chief Compliance Officer der REWE Group genehmigt werden. Jede Spende muss in Einklang mit den geltenden Gesetzen und den regulatorischen Vorgaben innerhalb der REWE Group wie etwa dem Verhaltenskodex stehen.
Die REWE Group hat im Berichtszeitraum kein Parteiensponsoring betrieben. Für die selbstständigen Kaufleute können keine Angaben gemacht werden. Seit 2016 ist die REWE Group Mitglied sowohl im Wirtschaftsforum der SPD e. V. als auch im Wirtschaftsrat der CDU e. V. Hinzu kommt die Mitgliedschaft im Grünen Wirtschaftsdialog e. V. Die Kosten der drei Mitgliedschaften addieren sich auf circa 58.000 Euro jährlich. Außerdem war die REWE Group in der vorangegangenen Legislaturperiode Mitglied im Wirtschaftsbeirat der Bundestagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.