Die REWE Group will natürliche Ressourcen schützen und Biodiversität entlang der Lieferketten erhalten. Das Unternehmen
bekennt sich in seiner Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften dazu, mit Ressourcen wie Boden, Luft, Wasser und natürlichen Rohstoffen schonend umzugehen, natürliche Ökosysteme und die biologische Vielfalt zu schützen.
verpflichtet mit seinem Supplier Code of Conduct zur Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht in der Lieferkette seine Lieferanten, die Umweltfolgen ihrer Geschäftstätigkeit auf ein Minimum zu begrenzen und aktiv Maßnahmen zur Förderung des Umweltschutzes umzusetzen.
arbeitet mit etablierten Standards zusammen, um die Lieferkette schrittweise nachhaltiger zu gestalten.
bündelt in Brancheninitiativen und Partnerschaften seine Kräfte mit anderen Unternehmen sowie weiteren Stakeholdern zu den ökologischen Aspekten in der Lieferkette.
Die Aktivitäten zu ökologischen Aspekten in der Lieferkette beziehen sich auf das Handlungsfeld Umwelt innerhalb der Strategie Grüne Produkte 2030, die für REWE und PENNY in Deutschland erstellt wurde. Um natürliche Ressourcen zu schützen und Biodiversität entlang der Lieferketten zu erhalten, wird gezielt an drei Fokusthemen gearbeitet: Kreislaufwirtschaft, Biodiversität und Klimaschutz in der Lieferkette.
GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten
Managementansatz
Auswirkung
Als Handels- und Touristikunternehmen hat die Geschäftstätigkeit der REWE Group vielfältige ökologische Auswirkungen. Neben direkten Auswirkungen, beispielsweise an den Standorten des Unternehmens oder beim Transport von Waren, sind vor allem die vorgelagerten Stufen der Wertschöpfungskette von Bedeutung. Hier können durch die nicht nachhaltige Nutzung natürlicher Ökosysteme – etwa bei der Gewinnung von Rohstoffen, in der Warenproduktion oder bei touristischen Angeboten – negative Umwelteffekte entstehen. Zudem werden natürliche Rohstoffe verbraucht, während der weltweite Bedarf an solchen Rohstoffen steigt. Aus diesem Grund ist der Schutz der Ressourcen ein bedeutendes Anliegen. Gerade in den Lieferketten der Eigenmarken kann in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Standards großer Einfluss genommen werden, um Auswirkungen auf die natürlichen Ressourcen, das Klima und die Biodiversität zu vermeiden und zu reduzieren. Mit zahlreichen Maßnahmen und Aktivitäten nimmt die REWE Group positiven Einfluss auf die ökologischen Aspekte in der Lieferkette.
Grundsätze
Um die ökologischen Auswirkungen entlang der Lieferketten zu verbessern, achtet die REWE Group bei der Auswahl ihrer Lieferanten und Geschäftspartner auf die Einhaltung von Umweltstandards. Gemeinsam mit ihnen arbeitet das Unternehmen daran, Lieferketten transparenter und die Herstellung ökologisch verträglicher zu gestalten.
der schonende Umgang mit Ressourcen wie Boden, Luft, Wasser und natürlichen Rohstoffen,
der Schutz und Erhalt von natürlichen Ökosystemen und der biologischen Vielfalt (Biodiversität) sowie
die Vermeidung und Reduktion von Umweltrisiken.
Diese Grundwerte gelten sowohl für die eigenen Geschäftsprozesse als auch für Geschäftspartner und Lieferanten der REWE Group. Im Falle vorsätzlicher grober Missachtung der in der Leitlinie beschriebenen Werte behält sich die REWE Group Sanktionen vor.
Um die ökologischen Auswirkungen entlang der Lieferketten zu verbessern, achtet die REWE Group bei der Auswahl ihrer Lieferanten und Geschäftspartner auf die Einhaltung von Umweltstandards.
Im Oktober 2022 hat die REWE Group zudem ihren Supplier Code of Conduct („REWE Supplier CoC“) zur Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht in der Lieferkette aktualisiert. Er gilt ab 01.01.2023 und beschreibt die menschenrechts- und umweltbezogenen Mindeststandards, die Lieferanten bei Geschäftsvorgängen mit Unternehmen der REWE Group zu achten und einzuhalten haben. Lieferanten sind damit verpflichtet, die Umweltfolgen ihrer Geschäftstätigkeit auf ein Minimum zu begrenzen und aktiv Maßnahmen zur Förderung des Umweltschutzes umzusetzen. Zudem wird erwartet, dass sie alle geltenden lokalen und international anerkannten Umweltstandards und Gesetze anerkennen und einhalten. Der REWE Supplier CoC trägt auch den Anforderungen des deutschen Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) Rechnung.
Strategischer Ansatz
Um die wesentlichen ökologischen Auswirkungen zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Verbesserung in den zum Teil sehr komplexen und globalen Lieferketten der Eigenmarkenprodukte bei REWE und PENNY in Deutschland umzusetzen, folgt die REWE Group einem vierstufigen Prozess:
Risiko- und Hot-Spot-Analyse: So kann das Unternehmen seine Auswirkungen identifizieren. Seit 2016 hat die REWE Group ihren Ansatz zur Erfassung von Risiken deutlich ausgeweitet und systematisiert. Dabei werden unter anderem Studien und Reports ausgewertet sowie Interviews mit Einkäufer:innen und NGOs geführt, um wesentliche Nachhaltigkeitsthemen entlang der Wertschöpfungsketten zu ermitteln, siehe auch Produktbezogene Risikoanalysen.
Ableitung von Schwerpunkten und Zielen: Aus den im ersten Schritt gewonnenen Erkenntnissen leiten sich Fokusrohstoffe und -themen ab. Dabei wurden Obst und Gemüse, Fleisch sowie Textil, Plastik und Metall als Warengruppen mit besonders hohen Umweltauswirkungen identifiziert.
Umsetzung durch Maßnahmen und Anforderungen: Die aus dem zweiten Schritt ermittelten Fokusrohstoffe und -themen werden mit entsprechenden Maßnahmen bearbeitet, um negativen Effekten entgegenzuwirken. Je nachdem, welche Risiken ermittelt werden, können Maßnahmen unterschiedlich definiert sein, von der Einforderung von Standards und Zertifizierungen über die Zusammenarbeit mit Standardorganisationen oder den Beitritt zu Brancheninitiativen bis hin zu Projekten mit Lieferanten und Erzeugern vor Ort (siehe Abschnitt Umsetzung).
Monitoring und Reporting: Die durchgeführten Aktivitäten werden überwacht und evaluiert. Die Erkenntnisse aus dem Monitoring fließen in die Weiterentwicklung der Maßnahmen ein.
Ziele und KPIs
Um die Fortschritte im Handlungsfeld Umwelt messbar zu machen, wurden folgende Ziele sowie Key Performance Indikatoren (KPI) für die Eigenmarken definiert (für weitere Informationen siehe den übergeordneten Managementansatz Grüne Produkte):
Ziele
Status
Vollständige Integration der relevanten Food- und Non-Food-Lieferanten der RFE (REWE Far East) in ein Umweltprogramm bei den Eigenmarken von REWE und PENNY in Deutschland sowie toom Baumarkt bis Ende 2030
100 % umweltfreundlichere Eigenmarkenverpackungen bis Ende 20301
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht
1
Dieses Ziel gilt für die REWE Group in Deutschland (REWE, PENNY, toom Baumarkt) und seit 2019 auch für die internationalen Vertriebslinien (BILLA, BILLA PLUS, PENNY und ADEG).
Auf dem Weg zur Zielerreichung wurde festgestellt, dass die größten ökologischen Auswirkungen in der tieferen Lieferkette vorliegen. Um dem zu begegnen, wird die Zusammenarbeit mit Lieferanten und Produzenten forciert. Zudem können eher Fortschritte erzielt werden, wenn einheitliche Anforderungen in die Lieferkette getragen werden. Für die REWE Group ist deren Standardisierung daher essenziell. Hierfür stärkt das Unternehmen die Zusammenarbeit in Brancheninitiativen.
Verantwortlichkeit und Ressourcen
Die Umsetzung von Strategien und Maßnahmen zu ökologischen Aspekten in der Lieferkette wird in den jeweiligen Vertriebslinien durch dezidierte Teams und Abteilungen verantwortet. Für mehr Informationen siehe Managementansatz Grüne Produkte.
Umsetzung
Die Umsetzung und deren konkrete Maßnahmen werden auf drei verschiedenen Ebenen verwirklicht:
Interne Zusammenarbeit: Die Mitarbeitenden der REWE Group werden regelmäßig zu relevanten ökologischen Themen wie Biodiversität, Verpackungen oder Entwaldung geschult. So finden diese bei der Auswahl der Lieferanten sowie im Einkaufsprozess entsprechend Berücksichtigung. Die Informationen werden zielgruppenorientiert zur Verfügung gestellt.
Zusammenarbeit in der Lieferkette: Das Lieferkettenmanagement umfasst die Lieferantenbewertung, -sensibilisierung und -verpflichtung sowie Audits und daraus abgeleitete Maßnahmen. Die REWE Group arbeitet mit etablierten Standards zusammen, um die Lieferkette schrittweise nachhaltiger zu gestalten. Spezielle Anforderungen werden bereits im Ausschreibungsprozess berücksichtigt und in Lieferantenverträge integriert. Auf Lieferantenveranstaltungen und in individuellen Gesprächen mit Lieferanten wird immer wieder für ökologische Themen sensibilisiert. Außerdem sind die Anforderungen dazu sowohl in den Verträgen mit den Lieferanten, im Supplier Code of Conduct als auch in der Leitlinie für nachhaltiges Wirtschaften integriert. Ihre Einhaltung wird so mit jeder Ausschreibung bzw. jedem Vertrag durch die Lieferanten bestätigt. Für Fokusrohstoffe wie beispielsweise Kakao oder Palmöl wurden Leitlinien mit detaillierten Anforderungen und Zielen definiert, die an die Lieferanten weitergegeben werden.
Zusammenarbeit mit Stakeholdern: Um die Rahmenbedingungen zu verbessern, bündelt die REWE Group in Brancheninitiativen und Partnerschaften ihre Kräfte mit anderen Unternehmen sowie weiteren Stakeholdern. Zudem beteiligt sich die REWE Group aktiv an der Weiterentwicklung dieser Partnerschaften.
Die REWE Group arbeitet mit etablierten Standards zusammen, um die Lieferkette schrittweise nachhaltiger zu gestalten.
Durch die REWE Group-Einkaufsgesellschaften vor Ort können Anforderungen und Problemstellungen direkt mit den Lieferanten bzw. Produktionsstätten besprochen und Maßnahmen implementiert werden. So ist im asiatischen Raum das Sourcing- und Beschaffungsbüro REWE Far East für einen Teil der Beschaffung von Food- und Non-Food-Produkten zuständig und nimmt eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Umweltbedingungen in der Lieferkette ein. Hierfür steht die Corporate-Responsibility-Abteilung der REWE Far East im direkten Kontakt zu den Lieferanten. Sie betreut das Green Production Program sowie das Detox-Programm zur Prüfung und Verbesserung von Umwelteffekten sowie zur Eliminierung gefährlicher Chemikalien in der Textilproduktion vor Ort.
Bei der Beschaffung von Obst und Gemüse wird die REWE Group durch ihre 100-prozentigen Tochterunternehmen Eurogroup und Campina Verde mit ihren einzelnen Ländervertretungen unterstützt. So gelingt es dem Handelsunternehmen, seine Wertschöpfungsketten transparenter zu gestalten. Die Länderbeauftragten für Spanien, Italien und Deutschland sorgen für einen engen Austausch mit der Produktion und helfen dabei, die Anforderungen bestmöglich umzusetzen.
Stakeholdereinbindung
Das Thema Ökologische Aspekte in der Lieferkette wurde von den Stakeholdern in der Wesentlichkeitsanalyse als besonders relevant für das Unternehmen bewertet. Sie werden über die ergriffenen Maßnahmen und deren Effektivität jährlich über den Nachhaltigkeitsbericht und verschiedene Dialogformate (siehe Stakeholderdialog) unterrichtet. Durch diesen Austausch können Stakeholder wichtige Impulse zum Thema einbringen. Zudem werden ökologische Aspekte in verschiedenen Initiativen und Mitgliedschaften aufgegriffen, in denen die REWE Group beteiligt ist, in Zusammenarbeit mit Standards oder im direkten Austausch mit Lieferanten wie im PRO PLANET-Biodiversitätsprojekt (siehe auch Zusammenarbeit mit Stakeholdern).
Kund:innen, Lieferanten, Kaufleute sowie weitere Stakeholder können Beschwerden oder Anmerkungen zu diesem Thema einreichen. Dafür wurden Hinweis- und Beschwerdemechanismen etabliert. Für mehr Informationen siehe Abschnitt Compliance. Im Berichtszeitraum kam es zu keiner Meldung.
GRI 308-2: Negative Umweltauswirkungen in der Lieferkette und ergriffene Maßnahmen
Maßnahmen und Projekte
Im Folgenden werden die Maßnahmen für den Berichtszeitraum thematisch nach den Umsetzungsebenen sortiert vorgestellt:
Zusammenarbeit in der Lieferkette
Verbesserung durch ökologische Standards
Bei der Umsetzung von Verbesserungen nutzt die REWE Group international anerkannte Standards wie beispielsweise das Siegel Global Organic Textile Standard (GOTS), Cotton made in Africa für nachhaltige Textilien oder die FSC®- und PEFC™-Zertifizierungen für nachhaltige Forstwirtschaft. Auch Standards wie Rainforest Alliance, Naturland, Fairtrade, Blauer Engel, der Verband für Lebensmittel ohne Gentechnik e. V. und das EU-Bio-Logo haben eine bedeutende Rolle für die REWE Group, um eine Verbesserung der ökologischen Bedingungen in der Lieferkette zu erwirken. In der Lieferkettenstufe der Produktion setzt die REWE Group unter anderem auf Instrumente der Business Environmental Performance Initiative (BEPI) oder des Detox-Programms. Außerdem engagiert sich die REWE Group durch die aktive Mitarbeit bei Plattformen wie dem Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP) oder dem Forum Nachhaltiger Kakao (GISCO), um Standards weiterzuentwickeln und branchenweite Verbesserungen von ökologischen Bedingungen herbeizuführen (siehe dazu auch Abschnitt Fokusrohstoffe – Food und Fokusrohstoffe – Non-Food und Dienstleistungen).
Klimaschutz in globalen Lieferketten
Angesichts der großen Bedeutung von Treibhausgasemissionen der globalen Landwirtschaft für den Klimawandel möchte die REWE Group durch das Engagement in den eigenen Lieferketten einen Beitrag zur Begrenzung der globalen Erwärmung leisten. So hat sich das Unternehmen das Ziel gesetzt, in den Lieferketten der Eigenmarkenartikel bei REWE und PENNY in Deutschland eine absolute Reduktion der Treibhausgasemissionen von 15 Prozent bis Ende 2030 im Vergleich zu 2019 zu erreichen. Mehr zum Ansatz zur Reduktion der Treibhausgasemissionen in ihren Lieferketten unter Klimaschutz in der Lieferkette.
Reduzierung von Pestizideinsatz bei konventionellem Obst und Gemüse
Die REWE Group hat das Ziel, die Pestizidbelastung bei konventionellem Obst und Gemüse zu reduzieren. Dazu arbeitet sie mit Erzeugern, NGOs und der Wissenschaft an Lösungen, um die Umwelt und Gesundheit möglichst wenig zu belasten und dabei die Produktion und Ertragssicherheit für Landwirt:innen sicherzustellen. Dazu hat die REWE Group für die Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland eine Negativliste definiert. Diese wurde im Sommer 2022 von 148 (2021) auf 237 Wirkstoffe erweitert. Für 87 weitere Wirkstoffe hat die REWE Group die Obergrenze der Rückstandshöchstgehalte (RHG) deutlich verschärft (2021: 24): So dürfen diese maximal 25 Prozent der gesetzlich vorgeschriebenen Höchstwerte betragen. Für alle anderen gilt eine Obergrenze von 50 Prozent der RHG. Zusätzlich ist die Anzahl der Wirkstoffe, die maximale Summenauslastung sowie die Auslastung der akuten Referenzdosis begrenzt. Um die Spezifikationen weiterzuentwickeln, hat die REWE Group in den letzten Jahren spezifische Analyseberichte erstellen lassen – beispielsweise 2017 zum Thema endokrine Disruptoren und 2018 zum Thema bienengefährliche Stoffe. Zudem werden alle Obst- und Gemüseprodukte regelmäßig auf Basis eines risikoorientierten Probenziehungsplans auf mögliche Rückstände durch Pflanzenschutzmittel im Rahmen des Qualitätsmanagements untersucht. Diese Risikoanalyse ist auch Bestandteil der jährlichen Saisonplanung des Einkaufs, da sie ein Entscheidungskriterium dafür ist, ob und wie ein Artikel vermarktet wird.
Um ebenfalls die Pestizidbelastung bei konventionellem Obst und Gemüse zu reduzieren, hat die REWE Group in Österreich bereits 2003 gemeinsam mit der Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 das Pestizidreduktionsprogramm (PRP) entwickelt. Es wird für jegliches Obst und Gemüse der REWE Group in Österreich angewendet. Die von GLOBAL 2000 festgelegten Grenzwerte sind für Lieferanten verpflichtend und liegen zumeist deutlich unter den gesetzlichen Höchstwerten. Durch regelmäßige, risikoorientierte Kontrollen wird die Einhaltung der geforderten Rückstandswerte im gesamten Frischobst- und Gemüsesortiment stichprobenartig untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen werden laufend auf der BILLA- und BILLA PLUS-Website veröffentlicht.
Darüber hinaus erstellt GLOBAL 2000 für die REWE Group seit 2009 jährlich den Statusbericht Chemischer Pflanzenschutz. Dieser zeigt die Pestizidbelastung des konventionellen Sortiments an Frischobst und Gemüse und ist die Grundlage für dessen Weiterentwicklungen. Seit 2016 wurden auch Pestizide mit hormonell wirksamen Stoffen (EDC) in das PRP aufgenommen, deren Einsatz gesetzlich noch nicht reguliert ist. Diese Chemikalien sind körperfremde Stoffe, die körpereigene Hormone verstärken oder blockieren können. Da viele dieser Chemikalien bereits in sehr geringen Mengen wirken können, wurden sie im Rahmen des PRP verboten.
2022 wurden 1.484 Proben (2021: 1.538) von 115 verschiedenen Produkten (2021: 113) auf Pestizidrückstande untersucht und durch GLOBAL 2000 bewertet. 80,5 Prozent (2021: 81) der 1.194 Proben (2021: 1.245) waren mit Rückständen über der Nachweisgrenze belastet. Bei 13 Prozent der Proben (2021: 12) wurden die strengen Grenzwerte des PRP nicht eingehalten. Aufgrund der deutlichen Senkung der PRP-Grenzwerte von zehn häufigen Pestiziden, die wie Hormone wirken, gibt es einen Anstieg seit 2020.
Umwelteffekte mit dem Green Production Program prüfen und verbessern
Highlight
2018 hat die REWE Group ein Umweltprogramm für Lieferanten von REWE und PENNY in Deutschland sowie toom Baumarkt gestartet, das zum Erreichen des KPIs beiträgt: Das sogenannte Green Production Program dient dazu, die Umwelteffekte in Produktionsstätten bei Lieferanten zu verbessern und regelmäßig zu überwachen. Dafür muss jede Produktionsstätte eine Selbsteinschätzung basierend auf der Business Environmental Performance Initiative (BEPI) von amfori oder ein ISO 14001-Zertifikat vorlegen. Bei Textillieferanten ist alternativ auch ein OEKO TEX STeP-Zertifikat oder eine Higg FEM Verification möglich. Ergänzend dazu durchlaufen die Produktionsstätten nach dem Zufallsprinzip ein amfori BEPI-Audit, um die Einhaltung der Umweltvorschriften zu überprüfen. 2022 wurden alle Lieferanten mit aufgenommen, die für REWE Far East produzieren – damit sind mittlerweile 382 Lieferanten (2021: 387) und damit 778 Produktionsstätten (2021: 752) der REWE Group in das Green Production Program integriert. Für alle strategischen Lieferanten, deren Prozesse als umweltgefährdend eingestuft werden, führt die REWE Group Beratungen zur Verbesserung durch.
Eliminierung gefährlicher Chemikalien in der Textilproduktion
Seit 2014 hat die REWE Group als Inverkehrbringer in den Warengruppen Kleidung, Schuhe und Heimtextilien ein Programm für die Verwendung unbedenklicher Chemikalien in der Textilproduktion, zudem war das Unternehmen mit den Vertriebslinien REWE und PENNY in Deutschland von 2014 bis 2020 Teil der Detox-Kampagne von Greenpeace. Mit deren Auslaufen haben sich die Unternehmensbereiche REWE und PENNY in Deutschland sowie toom Baumarkt selbst verpflichtet, gefährliche Chemikalien in der Textilproduktion zu eliminieren, und einen neuen Detox-Prozess gestartet. Der Ansatz umfasst insbesondere die Lieferantenentwicklung mit Blick auf das Chemikalienmanagement. Dabei greift die REWE Group unter anderem auf die Manufacturing Restricted Substances List (MRSL) der Initiative „Zero Discharge of Hazardous Chemicals“ (ZDHC) zurück. Diese Liste enthält Chemikalien, die als gefährlich eingestuft sind und in der Produktion nicht eingesetzt werden dürfen. Die Fabriken müssen stets über einen gültigen Abwassertest verfügen, ein Chemikalieninventar vorweisen und jährlich an einem Training teilnehmen. Die REWE Group bezieht ihre in Deutschland für die Vertriebslinien REWE und PENNY und in Österreich vertriebenen Produkte aus einem Pool an Nassprozessfabriken, die diese Anforderungen erfüllen.
Zwischen 2018 und 2022 wurden insgesamt 28 Produzenten (bis 2021: 24), beispielsweise aus China, Serbien, Italien, Bangladesch, Pakistan und der Türkei, trainiert. Dabei wurden Verbesserungen in den Bereichen Chemikalienmanagement, Managementsysteme, Prozessoptimierung, Abwasser- und Abfallmanagement sowie Wasserverbrauch erfasst. Die teilnehmenden Produzenten konnten sich durchschnittlich um 26,5 Prozent (2021: 24) verbessern.
Die REWE Group in Österreich setzt seit 2020 im Rahmen ihres Handlungsfelds Artenvielfalt und Lebensräume sowie einer Detox-Kampagne eine sichere Eigenmarken-Textilproduktion ohne gefährliche Chemikalien um.
Um das Thema weiter voranzutreiben, fördert die REWE Group den Austausch mit anderen Einzelhändlern und Textilunternehmen und unterstützt in Deutschland das Textilsiegel Grüner Knopf (siehe auch Rohstoffe Non-Food und Dienstleistungen).
Zusammenarbeit mit Stakeholdern
In Bezug auf Umweltauswirkungen in Lieferketten engagiert sich die REWE Group in Branchen- und Mitgliederverbänden sowie nationalen und internationalen Interessenvertretungsorganisationen, siehe auch Initiativen und Mitgliedschaften. Alle weiteren Beziehungen zu Vereinen und Institutionen der REWE Group werden auf der Webseite vorgestellt.
Mitglied bei amfori BEPI
Austausch und Zusammenarbeit mit dem Aquaculture Stewardship Council (ASC)
Mitglied in der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit bei Obst, Gemüse und Kartoffeln im System der QS GmbH
Mitglied in der Arbeitsgruppe Nachhaltigkeit bei Futtermitteln im System der QS GmbH
Mitglied der ARGE Gentechnikfrei
Beteiligung in der Initiative Biodiversity in Good Company
Mitglied beim Bündnis für nachhaltige Textilien
Mitglied beim Consumer Goods Forum
Mitglied im Board bei Cotton made in Africa
Protein-Partner von Donau Soja
Mitglied in der Floriculture Sustainability Initiative (FSI)
Gründungsmitglied der Initiative Food for Biodiversity
Austausch und Zusammenarbeit mit dem Forest Stewardship Council (FSC®)
Mitglied beim Forum Nachhaltigere Eiweißfuttermittel (FONEI) sowie der AG für Entwaldungsfreie Soja-Lieferketten
Gründungsmitglied beim Forum Nachhaltiger Kakao (GISCO)
Gründungsmitglied beim Forum Nachhaltiges Palmöl (FONAP)
Mitglied in der GLOBALG.A.P. Arbeitsgruppe zu Umweltaspekten im Kulturpflanzenanbau
Regelmäßiger Austausch und Zusammenarbeit mit dem Marine Stewardship Council (MSC)
Austausch und Zusammenarbeit mit dem Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFCTM)
Mitglied im Rainforest Alliance Standards Committee
Mitglied beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (Roundtable on Sustainable Palm Oil, RSPO)