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Soja als Futtermittel

Im Unterschied zu anderen Rohstoffen wie Palmöl oder Kakao wird Soja zu großen Teilen nicht direkt verarbeitet, sondern dient in Form von Sojaschrot als eiweißhaltiges Futtermittel für Nutztiere. Für die REWE Group wird eine Vielzahl von Eigenmarkenprodukten hergestellt, die Rohstoffe wie Milch, Eier und Fleisch von Nutztieren beinhalten.

Bei diesen Produkten spielt Soja als Futtermittel eine Rolle (Beispiele):

Eier

Milch

Hähnchen


Anbau

Hot Spot: Anbau

Herausforderungen beim Anbau von Soja

Umwelt

Vor allem in Südamerika werden für den Anbau von Soja noch immer Naturwälder und andere wertvolle Ökosysteme entwaldet bzw. umgewandelt – darunter der Amazonas-Regenwald und die Region Cerrado mit ihren Savannen. Diese Naturflächen binden große Mengen an Kohlenstoff und sind zudem Heimat für eine Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten. Die Landnutzungsänderung dieser Ökosysteme bedeutet die Freisetzung von CO2 sowie den Verlust an Kohlenstoffsenken und hat damit negative Auswirkungen auf das Klima und die Biodiversität.

Zudem wird Soja in Übersee größtenteils unter dem umstrittenen Einsatz von gentechnisch verändertem Saatgut angepflanzt. Dies kann zu einer intensiven Verwendung von Pflanzenschutzmitteln mit daraus folgender Gewässerverschmutzung führen.

Sozial

Der großflächige Anbau von Soja in Übersee sowie die damit einhergehenden Landnutzungsänderungen verdrängen Menschen und kleinbäuerliche Strukturen vor Ort. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln birgt zudem gesundheitliche Risiken für die in der Nähe lebende Landbevölkerung und die Arbeiter:innen.

Verarbeitung zu Sojaschrot

Transport

Futtermittel­herstellung

Tierhaltung

Produktion

Markt

Die Lieferkette von Soja als Grundlage für Futtermittel

  1. Sojabohnen werden überwiegend flächenintensiv in Südamerika und den USA angebaut. Sie liefern hohe Eiweißmengen pro Hektar und gehören zu den wirtschaftlichsten Agrarprodukten (zum Hot Spot).
  2. Nach der maschinellen Ernte werden die Sojabohnen meist in Ölmühlen gepresst und in Öl und Schrot getrennt. Das Sojaschrot wird per Lkw zum Exporthafen transportiert.
  3. Per Schiff wird Sojaschrot zumeist als Schüttgut nach Europa (beispielsweise Rotterdam) transportiert und geht von dort zur Weiterverarbeitung als Futtermittel in die Futtermittelherstellung.
  4. Sojaschrot wird nahezu vollständig als eiweißreicher Bestandteil in der Fütterung von Nutztieren – insbesondere in der Legehennen-, Mastgeflügel- und Schweinehaltung – verwendet. Zu geringeren Teilen wird Soja auch im Futtermittel für die Herstellung von Milch- und Molkereiprodukten genutzt.
  5. In den Märkten der REWE Group werden unter anderem Eier, Geflügel- und Schweinefleisch sowie Milchprodukte und Produkte mit Ei-Anteil vermarktet, bei denen Soja als Futtermittel verwendet wurde.

Brasilien, die USA und Argentinien sind die führenden Anbauländer von Sojabohnen weltweit – und kamen 2022/23 für beinahe 85 Prozent der weltweiten Sojaproduktion auf.
(Erntemenge 2022/23)

Von 212,20 auf 395,37 Millionen Tonnen pro Jahr: Das ist der Anstieg der Sojaproduktion von 2008/09 bis 2022/23.

135,29
Millionen Hektar
groß ist 2022/23 die weltweit benötigte Ackerfläche für den Anbau von Soja. Sie wächst stetig: 2006/07 waren es noch 94,9 Millionen Hektar.

Von 2012 (901.970 Tonnen) bis 2022 (2.634.200 Tonnen) stieg die Erntemenge von Sojabohnen in der Europäischen Union um fast 200 Prozent.

Auch in Deutschland hat die für Sojaanbau genutzte Gesamtfläche in den letzten Jahren zugenommen. 2021 lag sie bei 36.000 Hektar, das ist mehr als doppelt so viel wie noch 2016 (15.800). Um den Bedarf ohne Importe vollkommen zu decken, wären allerdings 2,5 bis 3 Millionen Hektar nötig.
74 %
der weltweit angebauten Sojabohnen sind gentechnisch verändert (2019).
52 %
der in Brasilien (dem größten Sojaproduzenten weltweit) verwendeten Pestizide werden in der Sojaproduktion eingesetzt. Derzeit sind 92 % des in Brasilien angebauten Sojas gentechnisch veränderte Nutzpflanzen.

Alle nicht REWE Group-spezifischen Kennzahlen wurden aus allgemeinen Fachpublikationen entnommen.