Der langfristige Unternehmenserfolg der REWE Group basiert auf ihrer genossenschaftlichen Struktur, die durch Werte wie Solidarität, Zusammenhalt und Nachhaltigkeit geprägt ist. Das genossenschaftliche Selbstverständnis, die daraus erwachsene Führungskultur und die damit verbundene langfristige, generationenübergreifende Ausrichtung schaffen für alle Stakeholder Sicherheit und Stabilität – ob Mitglieder, Mitarbeiter:innen, Kund:innen, Lieferanten oder das gesamte sozioökonomische Umfeld. Aufsichtsrat, Anteilseigner:innen, Kaufleute und der Vorstand der REWE Group bekennen sich daher zu der auf Dauer angelegten genossenschaftlichen Struktur als Garant für Unabhängigkeit und Selbstbestimmung.
GRI 201: Wirtschaftliche Leistungen
Managementansatz
Grundsätze
Die REWE Group will ökonomisch langfristig erfolgreich sein und ihre Geschäftstätigkeiten umwelt- und sozialverträglich gestalten. Dieser Grundsatz ist in der Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften verankert, die für alle Mitarbeiter:innen und die Vertragspartner der REWE Group maßgeblich ist. In der Leitlinie bekennt sich das Unternehmen unter anderem zur Reduzierung der durch die Geschäftsprozesse entstehenden Treibhausgasemissionen, zur Nutzung erneuerbarer Energiequellen und zum schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Darüber hinaus trägt das Unternehmen durch die Entwicklung sozial- und umweltverträglicherer Produkte und Dienstleistungen sowie durch die Erweiterung des nachhaltigeren Sortiments dazu bei, negative Auswirkungen der Geschäftstätigkeit zu minimieren.
GRI 201-1:
Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert
Der Gesamtaußenumsatz der REWE Group stieg im Jahr 2021 auf 76,5 Milliarden Euro. Der Umsatz des REWE-Konzerns – ohne selbstständigen Einzelhandel und At-Equity-Gesellschaften – wuchs wechselkursbereinigt um 2,5 Prozent von 67,7 Milliarden Euro auf 69,4 Milliarden Euro (für weitere Angaben siehe auch den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 ab Seite 15).
Die Lockerung der coronabedingten Reisebeschränkungen führten im Geschäftsfeld Touristik zu einer Markterholung und damit einem deutlichen Umsatzanstieg von 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2020 auf 2,0 Milliarden Euro im Jahr 2021.
Das Geschäftsfeld Baumarkt verzeichnete einen Umsatzrückgang von 11,5 Prozent und konnte somit das hohe Umsatzniveau des Vorjahres (Umsatzanstieg 2020: 19,9 Prozent) nicht fortführen, das vornehmlich durch die im Zuge der Coronamaßnahmen deutlich gestiegene Nachfrage nach Heimwerker- und Gartenartikeln getrieben war. Zudem wirkte sich der coronabedingte „Lockdown“ negativ auf die Umsatzentwicklung aus, da Baumärkte Anfang 2021 teilweise geschlossen waren bzw. enormen Verkaufsrestriktionen unterlagen.
Umsatzentwicklung
Ergebniskennzahlen
GRI 201-3:
Verbindlichkeiten für leistungsorientierte Pensionspläne und sonstige Vorsorgepläne
REWE Group-Pensionskasse
Eine zusätzliche Vorsorge für das Alter gewinnt angesichts der demografischen Entwicklung zunehmend an Bedeutung. Dessen ist sich auch die REWE Group bewusst und bietet ihren Mitarbeiter:innen mit der REWE Group-Pensionskasse eine betriebliche Altersversorgung, die sich speziell an den Bedürfnissen von Beschäftigten im Handel orientiert.
Die REWE Group-Pensionskasse sieht neben der Altersvorsorge Leistungen im Falle von Invalidität und Tod vor und kann auch bei einem Wechsel des Arbeitgebers weitergeführt werden. Darüber hinaus haftet die REWE Group für die Sicherheit der eingezahlten Beiträge und unterstützt die Mitarbeiter:innen mit einem arbeitgeberfinanzierten Beitrag von bis zu 300 Euro im Jahr. Eigene Beiträge aus der Bruttoentgeltumwandlung der Beschäftigten fördert das Unternehmen mit einem Zuschuss von bis zu 15 Prozent. In Österreich bietet die REWE International AG ein vergleichbares Modell an.
REWE Group-Höherversorgung
Die Leistungen der deutschen gesetzlichen Rentenversicherung sind bis zur sogenannten Beitragsbemessungsgrenze limitiert. Für Beschäftigte mit Einkommen oberhalb dieser Grenze ist der Handlungsbedarf für eine zusätzliche Altersvorsorge daher größer, weil der Abstand zwischen dem letzten Gehalt und dem höchstmöglichen gesetzlichen Rentenanspruch sehr groß werden kann. Um auch den Interessen dieser Zielgruppe gerecht zu werden, bietet die REWE Group mit der REWE Group-Höherversorgung ein eigenes Altersversorgungsmodell an. Der Vorteil besteht insbesondere in der steuerbefreiten Ansparmöglichkeit auch größerer arbeitnehmerfinanzierter Beiträge durch Bruttoentgeltumwandlung. Ab dem 01.01.2022 gibt es zudem auch für Beschäftigte mit einem Einkommen unterhalb der Beitragsbemessungsgrenze die Möglichkeit zur Teilnahme an der REWE Group- Höherversorgung. Voraussetzung ist, dass diese den steuer- und sozialversicherungsfreien Maximalbeitrag bereits in die REWE Group-Pensionskasse einbringen und darüber hinaus noch weitere Beiträge steuer- und sozialversicherungsfrei in die betriebliche Altersversorgung einbringen wollen. Da nationales Sozialversicherungs- und Steuerrecht die Rahmenbedingungen betrieblicher Altersvorsorge bestimmt, finden sich im Ausland eigene Vorsorgeformen.
Historische Altersversorgungsmodelle
Neben den oben angeführten aktiven Altersversorgungsmodellen werden sowohl beitrags- als auch leistungsorientierte Zusagen der Beschäftigten von in der Vergangenheit zugekauften Unternehmen fortgeführt und spiegeln sich gegebenenfalls in den Pensionsrückstellungen des Geschäftsberichts wider.
2021 entsprach der Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung (Defined Benefit Obligation, kurz DBO) 1.240,2 Millionen Euro (zuzüglich 235,6 Millionen Euro pensionsähnlicher Verpflichtungen; 2020: 1.270,5 Millionen Euro bzw. 261,5 Millionen Euro). Weitere Angaben finden sich im Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr 2021 ab Seite 145.
Weitere Leistungen
Weitere Leistungen für Arbeitnehmer betreffen die unten dargestellten freiwilligen übertariflichen Sonderzahlungen und freiwillige Sozialleistungen wie Hinterbliebenenbezüge und Ruhestandsbeihilfen, deren Volumen als Bestandteil der sogenannten „pensionsähnlichen Verpflichtungen“ sichtbar wird.
Freiwillige übertarifliche Sonderzahlungen nach Vertriebslinie, in Euro
Betriebliche Altersvorsorge nach Vertriebslinie, in Euro