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GRI 403

Arbeitssicherheit und Gesundheitsmanagement

Sichere Arbeitsplätze und die Förderung der Gesundheit von Mitarbeiter:innen nehmen für Unternehmen eine zentrale Rolle ein. Dazu zählt die Vermeidung von Arbeitsunfällen ebenso wie das Angebot von gesundheitlichen Präventionsmaßnahmen. So stellt sich das Unternehmen nicht nur rechtskonform auf, sondern kann längere Ausfälle der Beschäftigten verhindern und die Mitarbeiter:innen schützen. Um die Sicherheit und Gesundheit möglichst effektiv zu gewährleisten, ist es notwendig, diese Aspekte gut in die Unternehmensstrukturen einzubinden.

Gesundheit und Sicherheit ist ein Handlungsfeld in der Säule Mitarbeiter:innen der Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group. Mit ihren Aktivitäten zu diesem Thema verfolgt die REWE Group das Ziel, die Arbeitssicherheit zu garantieren und die Gesundheit ihrer Mitarbeiter:innen zu erhalten bzw. zu fördern.

GRI 403: Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-1: Managementsystem für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-2: Gefahrenidentifizierung, Risikobewertung und Untersuchung von Vorfällen
GRI 403-3: Arbeitsmedizinische Dienste
GRI 403-4: Mitarbeiterbeteiligung, Konsultation und Kommunikation zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-5: Mitarbeiterschulungen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
GRI 403-7: Vermeidung und Abmilderung von direkt mit Geschäftsbeziehungen verbundenen Auswirkungen auf die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz

Managementansatz

Grundsätze

Die REWE Group sorgt für ein sicheres und gesundes Arbeitsumfeld. Sie achtet darauf, die gesetzlichen Grundlagen und Anforderungen der Unfallversicherungsträger (Berufsgenossenschaften) zum Arbeits- und Gesundheitsschutz rechtskonform einzuhalten.

Verantwortlichkeiten

Der Bereich Arbeits- und Gesundheitsschutz ist als HR-Servicebereich organisiert, der seine Dienstleistungen für PENNY, REWE, REWE Digital, REWE Fulfillment, toom Baumarkt und weitere kleine Einheiten anbietet. Der Bereich agiert bundesweit mit sechs Teams und rund 45 Fachkräften für Arbeitssicherheit. Nationale Koordinator:innen arbeiten an der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Arbeitssicherheitsprozesse. Darüber hinaus gibt es einen nationalen Brandschutz- und Gefahrgutbeauftragten.

Für das betriebliche Gesundheitsmanagement der REWE Group für den Handel Deutschland ist das Center of Expertise (CoE) Gesundheit & Innovation zuständig. Es engagiert sich konsequent für seine Mitarbeiter:innen – ergänzend zum „klassischen“ Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Bei der REWE International AG (RIAG) wird der Bereich Arbeitssicherheit von der Abteilung Unternehmenssicherheit koordiniert. Deren Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz betreuen die zentralen Bereiche und Handelsunternehmen entsprechend den gesetzlichen Anforderungen. Im Rahmen eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses werden mögliche Handlungsfelder identifiziert, regelmäßig Schwerpunkte überprüft und in Abstimmung weiterentwickelt.

Umsetzung

Das Handelsunternehmen analysiert und kontrolliert relevante Arbeitsprozesse auf potenzielle Gesundheits- und Sicherheitsrisiken und trifft geeignete Maßnahmen zur Reduzierung von Gefährdungen. Dafür findet im HR-Service Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Arbeitssicherheitsprozesse durch Expert:innen innerhalb des gesamten Arbeitssicherheits-Teams statt. Organisiert wird diese durch einen nationalen Koordinator Arbeitssicherheitsprozesse. Die Analyse, Gestaltung und Weiterentwicklung wichtiger Themen wie Gefährdungsbeurteilungen oder Betriebsanweisungen wird dabei durch regelmäßige Expert:innen-Arbeitskreise fachlich gesteuert.

Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit führen unter Berücksichtigung der staatlichen und berufsgenossenschaftlichen Vorschriften regelmäßig Begehungen an den Arbeitsstätten durch. Zu ihren Aufgaben gehören zudem systematische Unfallanalysen und die Auswertung der im Arbeitsschutz eingehenden Berichte von Behörden wie der Bezirksregierung, Gewerbeaufsicht, dem Amt für Arbeitsschutz oder der Berufsgenossenschaft. Zudem finden regelmäßige Abstimmungstermine mit Verantwortlichen aus dem Vertrieb oder Expert:innen der Bauabteilung statt.

Es ist entscheidend, Führungskräfte und Mitarbeiter:innen für Arbeitssicherheit sowie gesundheitsförderliche Arbeitsbedingungen und -prozesse zu sensibilisieren. Daher begleiten die Fachkräfte für Arbeitssicherheit auch Sitzungen des Arbeitsschutzausschusses (ASA) – entsprechend den Führungs- und Verantwortlichkeitsstrukturen – in den Geschäftseinheiten auf regionaler oder nationaler Ebene. Zudem wohnen sie auch Jours fixes mit den beteiligten Bereichen bei, beispielsweise im Rahmen der Gespräche mit Verantwortlichen bei Begehungen. Des Weiteren werden die Kommunikationssysteme der Geschäftseinheiten für schriftliche Arbeitsschutzinformationen genutzt ebenso wie E-Learnings oder gezielte Schulungen für Verantwortliche oder Auszubildende. Die Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzt:innen werden an den Standorten durch Aushänge als Ansprechpartner:innen bei Fragen oder für Vorschläge bekannt gemacht.

Derzeit wird das Handlungsfeld des nationalen Brandschutz- und Gefahrgutbeauftragten neu strukturiert. Im Sinne eines weiterentwickelten Managementansatzes werden die relevanten Prozesse im Brandschutz und zum Gefahrgut geprüft und gegebenenfalls sinnvoll angepasst.

Mit dem Ende 2019 übernommenen Unternehmen Lekkerland findet auf nationaler Ebene regelmäßig ein fachlich-strategischer Austausch statt. Das Unternehmen verfügt über seine eigene Organisation für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Vier Mal im Jahr finden Arbeitssicherheitsausschüsse statt. Die Lekkerland-Gesellschaften und Standorte werden durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit und Betriebsärzt:innen des externen Dienstleisters ias betreut. Sie führen regelmäßig Begehungen hinsichtlich der Ergonomie und der Sicherheit am Arbeitsplatz durch, erstellen Gefährdungsbeurteilungen und führen alle relevanten Untersuchungen durch. Der betriebliche Brandschutz wird durch die DEKRA begleitet und geprüft. Die Mitarbeiter:innen bei Lekkerland werden durch unternehmenseigene Firmenvideos zum Thema Arbeitssicherheit sensibilisiert.

Die arbeitsmedizinische Betreuung der REWE Group in Deutschland wird einheitlich durch einen überbetrieblichen Dienstleister für die Vertriebslinien REWE, PENNY, toom Baumarkt und DER Touristik sichergestellt. Der Dienstleister wird auf Basis der gesetzlichen Einsatzzeiten national durch das CoE Gesundheit & Innovation sowie in Abstimmung mit den Verantwortlichen in den Geschäftseinheiten und den Fachkräften für Arbeitssicherheit bedarfsgerecht entsprechend den strategischen Zielsetzungen koordiniert.

Auszeichnung für Lichtleisten an den Ladebordwänden der Lkw-Flotte

2021 wurde die Vertriebslinie REWE für ihren Einsatz für Arbeitssicherheit mit der Goldenen Hand ausgezeichnet. Der Präventionspreis der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) ist der bedeutendste Preis für sichere und gesunde Arbeitsplätze in Deutschland in diesem Bereich. REWE gewann den Hauptpreis für die Ausstattung der Lkw-Flotte mit dem „Safety Light“: LED-Lichtleisten an den seitlichen Kanten der Ladebordwände schalten sich beim Öffnen automatisch ein und markieren deutlich die Grenzen der Stellfläche. So können auch im Dunklen Abstürze von der ausgeklappten Hubladebühne, beispielsweise beim Be- und Entladen des Lkw, verhindert werden.

Ziele

In Bezug auf Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz verfolgt die REWE Group das Ziel die Anzahl der Unfälle auf 43,5 Unfälle pro Vollzeitäquivalente bis 2025 zu senken.

Umgang mit der Corona-Pandemie

Aufgrund der auch 2021 weiter andauernden Corona-Pandemie und der damit einhergehenden gesetzlichen Anforderungen hat das CoE Gesundheit & Innovation in Zusammenarbeit mit der Arbeitssicherheit bei der REWE Group eine zentrale Rolle eingenommen. Bereits Anfang März 2020 ging das Handelsunternehmen in den Austausch mit externen Gremien (z. B. Robert Koch-Institut, Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik oder Bundesministerium für Arbeit und Soziales) sowie internen nationalen und regionalen Krisenstäben, um sich über die Anforderungen und Schutzmaßnahmen zu verständigen. Gemeinsam mit den Abteilungen und Regionen wurden im Berichtszeitraum verschiedene Konzepte entwickelt und Maßnahmen umgesetzt – von der Schutzgüterbeschaffung über die Errichtung von Trennwänden in den Märkten bis hin zu den Bestimmungen in Bezug auf Raumbelegungen.

Darüber hinaus haben der Bereich Arbeitssicherheit & Gesundheitsschutz sowie das CoE Gesundheit & Innovation für einige Geschäftseinheiten eine eigene Strategie zur Selbstdurchführung von PCR-Tests erarbeitet und umgesetzt. Zusätzlich wurde ein Prozess für Massentestungen an den Logistikstandorten der REWE Group entwickelt und Mitarbeiter:innen in der Durchführung der Tests geschult. Zur Organisation und Regelung der Testungen wurde eine Gesamtbetriebsvereinbarung verabschiedet.

Als die jeweiligen Landesregelungen ab dem Frühjahr 2021 Impfaktionen ermöglichten, wurden diese an den Verwaltungs- und Logistikstandorten organisiert und die Durchführung durch den betriebsärztlichen Dienst begleitet. Im Winter 2021 gab es zusätzlich Booster-Impfaktionen an den Verwaltungs- und Logistikstandorten. Um die Impfbereitschaft zu erhöhen, wurde den Mitarbeiter:innen sowohl für die Erst- und Zweitimpfungen im Sommer sowie für die Booster-Impfung im Winter eine Zeitgutschrift gewährt. Neben den Schutz-, Test- und Impfmaßnahmen stand das CoE Gesundheit & Innovation den unterschiedlichen Vertriebslinien im Berichtsjahr unter Einbeziehung des betriebsärztlichen Dienstes bei allen Fragestellungen in Bezug auf das Pandemiegeschehen beratend zur Seite.

In Österreich wurden 2021 14.000 Impfungen für die Mitarbeiter:innen und deren Angehörige organisiert. Die Impfungen wurden in der Zentrale Wiener Neudorf, in einem Ausbildungszentrum und über öffentliche Impfstraßen sowie Privatkliniken abgewickelt.

Effiziente Gefährdungsbeurteilung

Ein Erfolgsfaktor zur systematischen Erfassung und Beurteilung von Gefährdungen liegt in einer effizienten Gefährdungsbeurteilung. Hierzu wird ein System verwendet, um Gefahrenschwerpunkte zu erfassen, zu bewerten und Vorschläge für geeignete Umsetzungsmaßnahmen zu erarbeiten. Die elektronische Erfassung der Gefährdungen unterstützt die im Arbeitsschutz verantwortlichen Führungskräfte bei ihrer Arbeit in diesem Handlungsfeld. Insbesondere die Verwaltungsstandorte, PENNY, toom Baumarkt und REWE Digital Fulfillment Services (sowie die zu diesen Gesellschaften gehörenden Logistikstandorte) setzen das System „Gefährdungsbeurteilung Online“ der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) flächendeckend ein: Mithilfe eines Tablets, Laptops oder am Markt-PC wird eine elektronische Checkliste mit relevanten Aspekten aufgerufen, um mögliche Risiken zu erfassen, zu bewerten und geeignete Maßnahmen zu entwickeln. Auch für die REWE Markt GmbH wurden 2021 weitere wesentliche Schritte durchgeführt, um die bisherigen sehr individuellen Gefährdungsbeurteilungssysteme abzulösen und ein einheitliches System zu implementieren. Hierzu sind 2022 weiterführende Aktivitäten geplant.

2021 mussten die erforderlichen Gefährdungsbeurteilungen in Bezug auf Corona und die damit verbundenen Hygienekonzepte regelmäßig an den aktuellen Stand angepasst werden. Die von den Arbeitsschutz-Expert:innen dafür entwickelte und abgestimmte „Blaupause“ zur Nutzung und Dokumentation der Fallzahlen vor Ort wurde wiederkehrend geprüft, angepasst und den Verantwortlichen zur weiteren Bearbeitung zur Verfügung gestellt. 2020 wurde bereits ergänzend dazu eine spezifische Gefährdungsbeurteilung für vulnerable Risikogruppen (etwa ältere Beschäftigte, Beschäftigte mit Vorerkrankungen oder Schwangere) entwickelt. Auf diese Weise konnten erforderliche Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete Mitarbeiter:innen entwickelt und abgestimmt werden – etwa die Wahrnehmung einer anderen Tätigkeit, mobiles Arbeiten oder ein Beschäftigungsverbot zum Schutz.

Zur psychischen Gefährdungsbeurteilung werden je nach Geschäftseinheit Mitarbeiterbefragungen und Checklisten hinzugezogen, die so weit wie möglich IT-basiert dokumentiert werden. Außerdem werden auf die Mitarbeiter:innen bezogene Instrumente wie Foren, (Gesundheits-)Zirkel, Arbeitssituationserfassungen und andere moderierte Workshopverfahren zielgruppenspezifisch genutzt.

Für die Lekkerland SE wurde mit beratender Unterstützung des Dienstleisters ias eine Befragung der Mitarbeiter:innen zur psychischen Belastung bis Ende 2021 abgeschlossen. Für 2022 stehen die Auswertung, die Identifikation von Gefährdungen sowie die Ableitung von Maßnahmen zur Optimierung der Rahmenbedingungen einer gesunden Organisation im Fokus.

Schulungen im Arbeits- und Gesundheitsschutz

Als Basisinstrument zur Unterweisung in allen REWE- und PENNY-Märkten sowie in den Verwaltungen existieren seit 2012 E-Learnings zum Thema Arbeits- und Gesundheitsschutz. Diese werden in regelmäßigen Abständen an die aktuellen Anforderungen angepasst – zuletzt im Mai 2020, mit weiteren kleineren Bearbeitungen 2021. Sie werden von allen Mitarbeiter:innen und den Führungskräften (mit einem Zusatzmodul „Verantwortung“) abgeschlossen. Um das Gelernte nachhaltig zu verankern, finden jährliche Wiederholungen statt. Spezielle Themen, insbesondere örtliche Besonderheiten sowie der Einsatz und die Nutzung von Maschinen und Geräten, werden vor Ort regelmäßig durch die Verantwortlichen mit den Nutzer:innen besprochen. Hierzu stehen zwischenzeitlich über 200 Betriebsanweisungen zur Verfügung, die spezifisch und zielgruppenorientiert als Basis für Unterweisungen genutzt werden können. Zusätzlich wird eine „Checkliste“ mit Themen und zur Dokumentation der spezifischen Unterweisungen mit dem Vertrieb abgestimmt und genutzt.

Auch toom Baumarkt hat im Sommer 2020 ein umfängliches E-Learning für die Märkte entwickelt und im Verlauf des Berichtsjahres verfügbar gemacht. Weitere ergänzende spezifische Informationen wie zur Verantwortung im Arbeitsschutz, zum Beauftragtenwesen oder zu „Unterweisungen vor Ort an Maschinen und Geräten“ befinden sich strukturiert im Prozessportal von toom Baumarkt.

Die interaktive Schulungsunterlage „Azupoly“ vermittelt Auszubildenden bei PENNY im Sinne einer Unterweisung das Wissen auf spielerische Weise. Das Programm hat sich zu einem jährlichen Standardprogramm entwickelt, das zwischenzeitlich auch flächendeckend auf andere Vertriebslinien wie REWE und toom Baumarkt übertragen wurde. 2021 wurden aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Seminare in Präsenzform abgesagt. Alternativ wurden, soweit möglich, entsprechende Themen online über digitale Formate besprochen.

In allen Märkten werden zudem die gesetzlich geforderten Brandschutz- und Evakuierungshelfer:innen sowie Ersthelfer:innen ausgebildet. Die Qualifizierung der Brandschutzhelfer:innen erfolgt bei REWE und PENNY durch ein spezifisches E-Learning und wird durch praktische Aspekte wie Löschübungen ergänzt. Die Ausbildung der Ersthelfer:innen führen zertifizierte Anbieter durch, je nach Möglichkeit in Inhouse-Schulungen oder dezentral.

Auch die REWE Group in Österreich führt gesetzlich vorgeschriebene Arbeitssicherheitsschulungen durch und überprüft die Betriebsstätten regelmäßig. Darüber hinaus werden kontinuierlich Sicherheitstrainings für Pkw und Lkw umgesetzt. Diese müssen zudem alle Mitarbeiter:innen absolvieren, die einen neuen Firmen-Pkw erhalten haben.

GRI 403-9:

Arbeitsbedingte Verletzungen

Die von der REWE Group erhobene Unfallstatistik erfasst die Arbeitsunfälle sowie die damit verbundenen Ausfalltage und ermöglicht eine Auswertung nach Geschlecht und Geschäftsfeld. Die Darstellung erfolgt den BGHW-Statistiken entsprechend als meldepflichtige Unfälle pro 1.000 Full Time Equivalents (FTE, deutsch: Vollzeitäquivalente).

2021 stieg die Unfallrate im Vergleich zu 2020 von 48,3 auf 48,8 Unfälle pro 1.000 FTE und liegt damit noch über dem Ziel von 43,5 Unfällen pro 1.000 FTE bis 2025. In einem Fall kam es zu einem tödlichen Unfall. Der Krankenstand innerhalb der REWE Group lag im Berichtszeitraum leicht über dem Vorjahr bei 7,3 Prozent (2020: 6,9 Prozent). Der bezahlte Krankenstand ist im Berichtszeitraum ebenfalls leicht gestiegen und lag 2021 bei 4,5 Prozent (2020: 4,3 Prozent).

Ziele/KPI 2019 2020 2021 Status
Unfälle pro 1.000 Full Time Equivalents bis 2025 auf 43,5 senken 46,9 48,3 48,8
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht

Ergänzend zur Unfallstatistik wurde 2021 ein Unfallanalyse-Dashboard entwickelt und erprobt. Im Januar 2022 wurde es in den aktiven Betrieb aufgenommen. So soll den Fachkräften für Arbeitssicherheit ermöglicht werden, alle meldepflichtigen Arbeitsunfälle (ohne Wegeunfälle) systematisch zu bewerten und auf mögliche Unfallursachen – in Ergänzung zur beschreibenden Unfallanzeige – zu hinterfragen und zu analysieren. Ziel sind die Ableitung geeigneter Maßnahmen zur Prävention sowie die bessere Erkennbarkeit von erforderlichen Handlungsschwerpunkten.

Seit 2008 setzt die REWE Group einen kassenartenübergreifenden Gesundheitsbericht ein und diskutiert ihn in unterschiedlichen Gremien. Dieser umfasst die bei den größten Krankenkassen in der REWE Group gemeldeten Arbeitsunfähigkeiten. Daten zu Berufskrankheiten werden nicht dokumentiert. Erfahrungen zeigen, dass bei der REWE Group anerkannte Berufskrankheiten nur in einem geringen Umfang zum Tragen kommen.

Raubüberfälle sind in den Märkten der REWE Group – wie im gesamten Einzelhandel – leider nach wie vor ein aktuelles Thema. Die betroffenen Mitarbeiter:innen können sowohl unter körperlichen als auch psychischen Schäden leiden, was zu längeren Ausfallzeiten führen kann. Eine Akutintervention nach traumatischen Ereignissen in Form einer professionellen psychologischen Beratung wird in der REWE Group systematisch eingesetzt. Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie konnte im gesamten Handel festgestellt werden, dass aggressiveres Verhalten in den Märkten zunimmt. Auch das sieht die REWE Group im Zusammenhang mit traumatischen Ereignissen als Handlungsfeld. In Zusammenarbeit der PENNY- und REWE-HR, Betriebsräte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit werden derzeit Maßnahmen bzw. Prozesse geprüft und entwickelt, die die Akutintervention nicht nur nach physischen, sondern auch psychischen traumatischen Ereignissen sicherstellen sollen und darüber hinaus präventive Unterstützung bieten. Dazu gehören unter anderem spezielle Unterweisungen zur Prävention von physischen und psychischen Übergriffen sowie Seminarbausteine.

2021 wurden 168 von Raubüberfällen oder Übergriffen betroffene Arbeitnehmer:innen in Deutschland und Österreich gemeldet, zwei weniger als im Vorjahr. Dabei sind in dieser Kategorie die Übergriffe (etwa verbale oder auch körperliche Attacken, beispielsweise bei der Überprüfung der Hygieneregeln in den Märkten) 2021 erstmals erfasst und enthalten.

Die REWE Group-Dienstleister sind in der Regel selbstständige dezentrale Vertragspartner. Daten zu Unfallraten, Krankenstand und Todesfällen in Bezug auf externe Dienstleister werden daher derzeit nicht erfasst.

Unfälle, Raubüberfälle und Übergriffe und Todesfälle

Gesamt (Scope NH-Bericht) Deutschland Österreich1
Art Geschlecht 2019 2020 2021 2019 2020 2021 20193 2020 2021
Unfälle pro 1.000 FTE2,3 weiblich 44,5 45,3 45,8 47,9 49,4 51,0 32,3 30,8 26,4
männlich 51,2 53,1 53,6 54,4 57,5 58,0 34,9 29,9 28,9
divers 0 0 0 0 0 0 0 0 0
keine Angabe - 0 583,8 - 0 583,8 - 0 0
Gesamt 46,9 48,3 48,8 50,4 52,6 53,8 33,1 30,5 27,2
Anzahl verunfallte Mitarbeiter:innen3 (Arbeits- und Wegeunfälle) weiblich 4.863 5.074 5.277 4.082 4.325 4.631 781 749 646
männlich 3.249 3.615 3.829 2.886 3.293 3.514 363 322 315
divers 0 0 0 0 0 0 0 0 0
keine Angabe - 0 1 - 0 1 - 0 -
Gesamt 8.112 8.689 9.107 6.6968 7.618 8.146 1.144 1.071 961
Anzahl verunfallte Mitarbeiter:innen (Arbeitsunfälle) weiblich 3.478 3.749 3.912 3.478 3.749 3.912 - -
männlich 2.546 2.920 3.050 2.546 2.920 3.050 - -
divers 0 0 0 0 0 0 - -
keine Angabe - 0 1 - 0 1 - -
Gesamt 6.024 6.669 6.963 6.024 6.669 6.963 - -
Anzahl verunfallte Mitarbeiter:innen (Wegeunfälle) weiblich 604 576 719 604 576 719 - -
männlich 340 373 464 340 373 464 - -
divers 0 0 0 0 0 0 - -
keine Angabe - 0 - - 0 - - -
Gesamt 6.024 6.669 6.963 6.024 6.669 6.963 - -
Durch Raubüberfälle und Übergriffe betroffene Arbeitnehmer:innen4 weiblich 94 96 79 94 96 79 - -
männlich 53 68 76 53 68 76 - -
divers 0 0 0 0 0 0 - -
keine Angabe - 0 - - 0 - - -
Gesamt 165 170 168 147 164 155 18 6 13
Tödliche Unfälle weiblich 3 4 0 3 4 0 0 0 0
männlich 4 1 1 2 1 1 2 0 0
divers 0 0 0 0 0 0 0 0 0
keine Angabe - 0 - - 0 - - 0 0
Gesamt 7 5 1 5 5 1 2 0 0
1
In Österreich ist die Trennung in Arbeits- und Wegeunfälle gesetzlich nicht vorgeschrieben, daher ist diese Trennung in den Systemen auch nicht vorhanden und nicht auswertbar. Es wird für die REWE Group in Österreich nur die Gesamtzahl Unfälle (Arbeits- und Wegeunfälle) angegeben. In der Gesamtsumme Geltungsbereich NH-Bericht fehlen somit in den Spalten Arbeitsunfälle und Wegeunfälle jeweils die Zahlen aus Österreich. Da die Unfallzahlen in Österreich nicht nach Geschlecht unterteilt werden, aber in der Gesamtsumme enthalten sind, kann es zu Abweichungen zwischen der Gesamtsumme und einzelnen Werten kommen.
2
FTE = Full Time Equivalent (Vollzeitäquivalent)
3
Der Anstieg der Arbeitsunfälle bei der REWE Group in Österreich ist darauf zurückzuführen, dass alle Angestellten seit 2019 durch die Angleichung von Arbeiter:innen und Angestellten ein eigenes Arbeitsunfall-Abwesenheitskonto haben. Dadurch werden Arbeitsunfälle bei Angestellten nun eindeutig erfasst.
4
Erstmalig in der Kategorie Überfälle sind auch Übergriffe (etwa verbale oder auch körperliche Attacken) enthalten.

Ausfalltage durch Unfälle

Geschlecht 2019 2020 2021
Gesamt (Scope NH-Bericht) weiblich 112.342 105.857 120.290
männlich 58.686 60.219 64.131
divers 0 0 0
keine Angabe - 0 5
Gesamt 171.028 166.076 184.426
Deutschland weiblich 98.597 91.478 105.326
männlich 52.997 54.827 58.367
divers 0 0 0
keine Angabe - 0 5
Gesamt 151.594 146.305 163.698
Österreich weiblich 13.745 14.379 14.964
männlich 5.689 5.392 5.764
divers 0 0 0
keine Angabe - 0 -
Gesamt 19.434 19.771 20.728

Krankenstand

2019 2020 2021
Region % % %
Gesamt (Scope NH-Bericht) weiblich 7,4 7,6 8,1
männlich 5,7 5,7 6,0
divers 2,4 4,2 6,7
keine Angabe - 23,9 6,6
Gesamt 6,8 6,9 7,3
Deutschland weiblich 8,1 8,3 8,7
männlich 6,1 6,1 6,3
divers 2,4 4,2 6,7
keine Angabe - 23,9 6,6
Gesamt 7,3 7,4 7,8
Österreich weiblich 5,3 5,2 5,7
männlich 4,2 4,1 4,3
divers 0 0 0
keine Angabe - 0 -
Gesamt 4,9 4,9 5,2

Hinweise auf Arbeitnehmer:innen, die aufgrund ihrer Tätigkeit eine hohe Erkrankungsrate oder -gefährdung aufweisen, liegen nicht vor.

GRI 403-6:

Förderung der Gesundheit der Mitarbeiter:innen

Grundsätze

In Bezug auf das betriebliche Gesundheitsmanagement hat Handel Deutschland 2021 im Rahmen einer nationalen betrieblichen Gesundheitsmanagement-Strategie in Zusammenarbeit mit den Regionen vier Handlungsfelder definiert:

  1. Optimierter Ressourceneinsatz (etwa Entwicklung von Kennzahlen, Prozess zur jährlichen Maßnahmenplanung)
  2. Steigerung des Erreichungs- und Durchdringungsgrades (Kommunikationskonzepte für Mitarbeiter:innen und Führungskräfte)
  3. Erfüllung gesetzlicher Anforderungen
  4. Prävention und betriebliche Gesundheitsförderung

Bei der REWE Group in Österreich basiert die betriebliche Gesundheitsförderung auf drei Bereichen: Körper, Soziales und Geist/Wohlbefinden. Zu diesem ganzheitlichen Ansatz der biopsychosozialen Gesundheit gibt es sowohl in den Filialen als auch in den Zentralen der Handelsunternehmen Programme.

Ziele

Im Rahmen des Gesundheitsmanagements will die REWE Group die Gesundheit der Mitarbeiter:innen nachhaltig fördern sowie Erkrankungen vorbeugen und auf diese Weise die Gesundheitsquote steigern. Um dieses Ziel zu erreichen, entwickelt unter anderem das CoE Gesundheit & Innovation Konzepte und koordiniert Projekte sowie Angebote für die einzelnen Vertriebslinien und ihre Beschäftigten.

Projekte und Maßnahmen

In Köln bietet das betriebliche Gesundheitsmanagement Präventionskurse unter dem Namen Fit.Netz an. Von 2018 bis 2021 wurden insgesamt 3.362 Kursplätze belegt – davon nur 532 Plätze im Berichtsjahr aufgrund der Corona-Pandemie. Nachdem 2020 einige Kursphasen coronabedingt ausfallen mussten, konnten 2021 wieder drei Kursphasen sowie ein Sommerferienprogramm stattfinden. Die meisten Kurse wurden online angeboten.

Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie bot die REWE Group ihren Mitarbeiter:innen 2021 in Zusammenarbeit mit der B·A·D Gesundheitsvorsorge und Sicherheitstechnik GmbH verschiedene Online-Seminare an. Zu den Themen zählten der Umgang mit Unsicherheit und Ängsten, Sucht, Resilienz für Führungskräfte, Hautscreenings sowie Schlaf und Achtsamkeit (für mehr Informationen siehe Abschnitt Weitere Beispiele für das Angebot zur Gesundheitsförderung bei der REWE Group im Berichtsjahr). In Bezug auf die Unterstützung von Suchtkranken wurde 2021 eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung abgeschlossen.

Auf Marktebene und in der Logistik lag wie auch im Vorjahr ein Fokus auf der Ergonomie am Arbeitsplatz, da wiederkehrende Bewegungsabläufe sowie falsches Heben, Tragen und Stehen häufig Schmerzen und Ausfalltage verursachen. Aus diesem Grund werden Ergonomie-Trainings zum Heben und Tragen sowie zur richtigen ergonomischen Einstellung und Gestaltung der Arbeitsplätze, aber beispielsweise auch Aktionstage zum Thema Rückengesundheit durchgeführt.

Zudem bieten die Vertriebslinien auf regionaler Ebene eine Vielzahl an präventiven Angeboten wie Sprechstunden zur persönlichen Beratung an allen Verwaltungs­standorten, eine psychosoziale telefonische Beratung in allen Regionen sowie Gesundheitstage, Fitness-Checks, Krebsvorsorge (Hautscreening), Grippeschutzimpfungen, Ernährungs- und Nichtraucherkurse, Massagen am Arbeitsplatz, individuelle Kurse und Workshops oder Online-Coaching-Kurse in Zusammenarbeit mit der DAK Gesundheit.

Anfang 2021 führte die REWE Group Aktionswochen zum Thema gesunde Ernährung durch. Dazu gab es auf der Onlineplattform Gemeinsam.topfit Inhalte zu gesundem Kochen, bewusster Ernährung, Ernährungstrends und Nachhaltigkeit. 112 Mitarbeiter:innen nahmen an Ernährungsberatungen teil, 450 an dem angebotenen Gewinnspiel. Zudem gab es eine Broschüre sowie Maßnahmen, Seminare und Workshops in einer digitalen Toolbox des Gesundheitsmanagements, die in den Regionen je nach Wahl abgerufen und umgesetzt werden konnten – unterstützt vom CoE Gesundheit & Innovation.

Die Gesundheitsförderung bei toom Baumarkt wird dezentral organisiert. Sie beinhaltet Seminare zum Thema „Gesund managen“ und eine Gesundheitsolympiade in einzelnen Baumärkten. Zudem ist in allen Regionen eine Suchtberatung mit ausgebildeten Berater:innen vor Ort implementiert.

Bei der REWE Group in Österreich gliedern sich die Aktivitäten für die Mitarbeiter:innen und Führungskräfte in die Elemente Ergonomie am Arbeitsplatz, Ernährung, Psyche/Entspannung, Sport/Bewegung, Vorsorge und Arbeitszeitflexibilisierung. So umfasst das Programm etwa individuelle Fitnesseinheiten oder Vorträge zur Stärkung des Gesundheitsbewusstseins. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Sensibilisierung der Mitarbeiter:innen für physische und psychische Gesundheitsfaktoren. Im Filialbereich werden Vorsorge- und Vorsorgeuntersuchungen durch eine bezahlte Freistellung für die Zeit der Untersuchung unterstützt. Darüber hinaus werden Schulungen zum richtigen Heben und Tragen sowie ergonomische Gesundheitsschuhe angeboten.

Fit sein und bleiben mit der Onlineplattform und App „Gemeinsam.topfit“

Mit einer Onlineplattform, einer App sowie Printmaterialien, einem E-Learning und einem Film unterstützt die REWE Group ihre Mitarbeiter:innen seit 2019 bei einem gesunden Lebensstil: Von der Stressbewältigung bis zu Ernährungstipps können die Beschäftigten im Rahmen von „Gemeinsam.topfit“ verschiedene Angebote wahrnehmen. Neben Video- und Audiokursen, Rezepten und weiteren Inhalten erhalten die Mitarbeiter:innen in einem Job.Fit-Modul wertvolle Hinweise zur täglichen Arbeit und zu körperlichen Tätigkeiten wie dem Heben und Tragen von schweren Waren, dem Einräumen von Regalen oder dem Sitzen an der Kasse. Im Berichtsjahr wurde die App neu gestaltet und mit neuen Features wie einem Dashboard und einer Statusanzeige zu Terminen und Challenges erweitert. Auch Kurse, betriebsärztliche Sprechstunden und Impfungen können nun direkt über die App gebucht werden. Darüber hinaus wurden aufgrund der Corona-Pandemie Trainingseinheiten für zu Hause bereitgestellt. Inzwischen registrierten sich mehr als über 70.000 Mitarbeiter:innen in Deutschland (REWE, PENNY, toom Baumarkt, DER Touristik, Lekkerland) für die App „Gemeinsam.topfit“ (Stand Januar 2022), 60 Prozent davon sind regelmäßige Nutzer.

Weitere Beispiele für das Angebot zur Gesundheitsförderung bei der REWE Group im Berichtsjahr:

  • In allen Regionen wurden Grippeschutzimpfungen an den Verwaltungs- und Logistikstandorten sowie entsprechende Beratungen angeboten. Dort, wo keine Impfung stattfinden konnte (insbesondere in den Märkten), erhielten die Mitarbeiter:innen für durchgeführte Impfungen eine Zeitgutschrift.
  • Für alle Mitarbeiter:innen wurde die Initiative „Du bist wichtig“ bundesweit weitergeführt. Die Mitarbeitenden erhielten für die Teilnahme an Krebs-Vorsorgeuntersuchungen eine Zeitgutschrift von einer Stunde.
  • Alle Mitarbeiter:innen der REWE Group konnten als Ersatz zu diversen Präsenzläufen an einer virtuellen Laufveranstaltung teilnehmen.
  • In der REWE Region Süd wurden Gesundheitstage sowie eine Vielzahl an Seminaren angeboten, beispielsweise „Umgang mit schwierigen Kunden“, „Gesund und leistungsfähig während der Pandemie“, „Gesund führen im Homeoffice“, „Sucht- oder demenzkranke Kunden im Einzelhandel“ und „Deeskalation im Kundengespräch“.
  • Bei REWE Südwest wurden neben einer Ergonomieberatung am Arbeitsplatz ein Hautscreening, ein Medical Check und die Grippeschutzimpfung angeboten. Zusätzlich konnten Mitarbeiter:innen an Onlineseminaren zum Thema Umgang mit Ängsten und Sorgen teilnehmen.
  • Bei REWE West wurden die Online-Workshops „Resilienz für Führungskräfte“ und „Life-Balance im Homeoffice“ sowie Ergonomieberatungen und aktive Pausen angeboten. Zusätzlich konnten Mitarbeiter:innen an einem Hautkrebsscreening und einer Augeninnendruckmessung teilnehmen.
  • Mitarbeiter:innen der REWE Mitte konnten an Online-Vorträgen zu „Fit at home“, „Selbstorganisation im mobilen Arbeiten“, „Führen virtueller Teams“ und Webinaren zu Schlaf und Achtsamkeit teilnehmen. Auch ein Seminar zu gesundem Schlaf trotz Krisenzeiten wurde durchgeführt.
  • Mitarbeiter:innen von REWE Nord erhielten die Möglichkeit zur Teilnahme an einem Hautkrebsscreening sowie an Vorträgen zur psychischen Gesundheit.
  • In der REWE-Region Ost wurde eine Stress-Sprechstunde angeboten.
  • Das JobRad – ein Angebot zum Erwerb eines Dienstfahrrads im Rahmen eines Entgeltumwandlungsmodells – nahmen die Mitarbeiter:innen der REWE Group seit Ende 2016 über 8.000-mal in Anspruch.
  • 2021 wurde der Azubi-Gesundheitstag „Fit im Job“ in der Vertriebslinie REWE entwickelt. Er wird im ersten Ausbildungsjahr durchgeführt und soll das Gesundheitsbewusstsein der Auszubildenden frühzeitig und nachhaltig fördern. Themen sind gesunde Ernährung, Bewegung und Ergonomie, Sucht und psychische Gesundheit.
  • Auf PENNY LIVE (Radio in den Märkten) geben Fachexpert:innen und Ärzt:innen regelmäßig vor der Marktöffnung Gesundheitstipps für die Mitarbeiter:innen. Auch im Instore-Radio von BILLA, BILLA PLUS und PENNY in Österreich wird das Thema Gesundheit aufgegriffen.

Zu den Maßnahmen der REWE Group in Österreich zählen die konzernweit verpflichtende Führungskräfte-Akademie mit einem Modulschwerpunkt „Gesundes Führen“ und das BILLA-Burnout-Präventions-Curriculum. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eines individuellen Coachings für Führungskräfte sowie eines arbeitspsychologischen Coachings für Mitarbeiter:innen. Für ihr hohes Engagement im Bereich Gesundheitsförderung wurde die REWE Group in Österreich bereits mehrmals mit dem Gütesiegel „Betriebliche Gesundheitsförderung“ ausgezeichnet.

Zehn Jahre „LoS! – Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz“

Bereits 2011 hat die REWE Group das Projekt „LoS! – Lebensphasenorientierte Selbsthilfekompetenz“ ins Leben gerufen. Dabei geht es im Sinne der Gesundheitsprävention um den Umgang mit Stress und psychischen Belastungen, da sich beides auf die Beschäftigungsfähigkeit, Motivation und Arbeitsleistung von Beschäftigten teilweise gravierend auswirken kann. Essenziell für das Projekt sind die sogenannten „LoS!-Multiplikatoren“: Diese mittlerweile 216 Mitarbeiter:innen werden als kollegiale Erstberater:innen ausgebildet und stehen ihren Kolleg:innen als Ansprechpartner:innen in kritischen Lebensphasen zur Seite. 2021 wurde das zehnjährige Bestehen mit den LoS!-Jubiläumstagen gefeiert. Eine Woche lang wurden den Multiplikator:innen Vorträge zur Gesprächsführung, Selbstfürsorge und mentaler Gesundheit angeboten. Zur Unterstützung ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit werden auch regelmäßig neue Handlungshilfen entwickelt – im Berichtsjahr unter anderem zu den Themen LGBTIQ und Sternenkinder.

Wiedereinstieg erleichtern: betriebliches Eingliederungsmanagement

Das betriebliche Eingliederungsmanagement unterstützt Mitarbeiter:innen, die nach längerer Krankheit wieder in den Beruf einsteigen. Es orientiert sich an den gesetzlichen Regelungen und berücksichtigt betriebliche Rahmenbedingungen wie den Standort oder Mitarbeiterstrukturen. 2021 wurde zudem eine neue Gesamtbetriebsvereinbarung zum betrieblichen Eingliederungsmanagement abgeschlossen. In Österreich wurde das betriebliche Eingliederungsmanagement (Wiedereingliederungsteilzeit) 2017 gesetzlich eingeführt.