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Managementansatz Energie, Klima und Umwelt

Schon heute sind die Auswirkungen der Klimakrise spürbar. Hitzerekorde, Unwetter, Dürren und Hochwasser bedrohen Ökosysteme, die biologische Vielfalt und die Existenz von Millionen von Menschen. Hier steht die Welt vor großen Herausforderungen. Das Pariser Klimaabkommen will die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius begrenzen. Deutschland hat das Klimaabkommen unterzeichnet und regulatorische Rahmenbedingungen abgeleitet: Nach dem Klimaschutzgesetz muss bis 2045 Treibhausgasneutralität verbindlich erreicht werden. Auch die Gesellschaft fordert immer stärker Klimaschutzmaßnahmen, wie Bewegungen wie Fridays for Future zeigen.

Die Bedeutung von Maßnahmen zum Klimaschutz für die REWE Group bestätigten auch die Stakeholder im Rahmen der Wesentlichkeitsanalyse: Das Thema wurde als besonders relevant eingestuft und landete im Ranking auf dem dritten Platz (für weitere Informationen siehe Abschnitt Wesentlichkeitsanalyse).

Energie, Klima und Umwelt ist eine Säule der Nachhaltigkeitsstrategie der REWE Group. Innerhalb dieser Säule verfolgt das Unternehmen das strategische Ziel, einen aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten beziehungsweise die Belastungen für Klima und Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Hintergrund

Ein Großteil der weltweiten CO2-Emissionen entsteht beim Anbau, bei der Herstellung und dem Konsum von Produkten sowie bei der Bereitstellung von Dienstleistungen. Auf diese vorgelagerten Scope-3-Emissionen in den Lieferketten legt die REWE Group den Fokus in ihrer Klimastrategie für die Lieferkette (siehe auch Abschnitt Klimaschutz in der Lieferkette). Doch auch im Betrieb der Märkte, in der Logistik und an den Standorten entstehen Treibhausgasemissionen. Dieser Herausforderung hat sich die REWE Group schon frühzeitig angenommen: Bereits 2006 hat das Unternehmen seine erste Klimabilanz auf Unternehmensebene erstellt und mit deren Veröffentlichung 2009 sein erstes Klimaziel definiert, 2008 wurde die vollständige Umstellung auf zertifizierten Grünstrom umgesetzt.

Zeitgleich ist die REWE Group selbst durch den Klimawandel in unterschiedlicher Weise betroffen (siehe auch Abschnitt Risikomanagement): Klimatische Veränderungen und Extremwetterereignisse können die eigenen Standorte beeinträchtigen und haben Einfluss auf die Produkte und Dienstleistungen der REWE Group, die auf die langfristige und verlässliche Verfügbarkeit von Lebensmitteln angewiesen ist. Hitzerekorde oder Hochwasser können Anbau und Ernte von Rohstoffen bedrohen und zu höheren Einkaufspreisen führen. In der Touristik können durch den Klimawandel langfristig ganze Destinationen gefährdet werden. Dazu gehören vor allem Inseln, Küstenregionen oder Skigebiete.

Strategischer Ansatz

Grundsätze

Das Bestreben der REWE Group mit Blick auf den Klima- und Ressourcenschutz ist in der Leitlinie für Nachhaltiges Wirtschaften fest verankert. Darin verpflichtet sich das Unternehmen dazu, die in den Geschäftsprozessen entstehenden Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu reduzieren, sich für die die Nutzung erneuerbarer Energiequellen einzusetzen und den spezifischen Energieverbrauch mit geeigneten Energieeffizienzmaßnahmen sowie durch die Aufklärung der Mitarbeiter:innen über energiesparendes Verhalten zu senken. Zudem ist die REWE Group bestrebt, Ressourcen sparsam zu nutzen und den Einsatz von recycelten und nachhaltigeren Materialien zu erhöhen (siehe Abschnitte Verpackungen und Kreislaufwirtschaft).

Um die Reduktion klimarelevanter Emissionen in den Lieferketten weiter voranzutreiben, hat das Unternehmen eine Klimastrategie für die vorgelagerte Lieferkette definiert und Anfang 2022 in der Leitlinie Klimaschutz in der Lieferkette festgehalten.

Verantwortlichkeit

Das Thema Energie, Klima und Umwelt wird von der Arbeitsgruppe Energie, Klima und Umwelt gesteuert, in der alle Vertriebslinien und relevanten Holding-Bereiche vertreten sind. Die Arbeitsgruppe steht unter der Leitung von Telerik Schischmanow (Bereichsvorstand Handel Deutschland – Verwaltung und Services).

Umsetzung

Die Nachhaltigkeitssäule Energie, Klima und Umwelt befasst sich im Wesentlichen mit umweltrelevanten Aktivitäten, die in den eigenen Geschäftsprozessen liegen. Dazu zählen die Errichtung und der Betrieb der Märkte, Lager-, Verwaltungs- und Produktionsstandorte, die Logistik sowie Ressourcen und Materialien, die für die eigene Geschäftstätigkeit benötigt werden. Für die Einsparung von Energie und die Vermeidung klimaschädigender Emissionen hat die REWE Group ein zentrales Energiemanagement zur Steuerung ihrer Effizienzmaßnahmen aufgebaut, setzt seit 2008 auf die Nutzung von Grünstrom, schöpft Optimierungspotenziale in der Logistik aus und verfolgt mit ihrem Green Building-Konzept (siehe Abschnitt Green Building) seit 2009 einen ganzheitlichen Nachhaltigkeitsansatz für ihre Standorte. Ihre Fortschritte überprüft die REWE Group in einer jährlichen Klimabilanz (siehe Abschnitt Klimaschutz auf Unternehmensebene), die von unabhängigen Expert:innen erstellt wird. Seit 2019 wird diese für alle Länder und Gesellschaften der REWE Group erhoben.

Handlungsfelder

In der Säule Energie, Klima und Umwelt hat die REWE Group im Rahmen eines Strategieprozesses die folgenden drei Handlungsfelder identifiziert: Klimarelevante Emissionen, Energieeffizienz und Ressourcenschonung.

Ziele und Key Performance Indikatoren (KPIs)

Um ihre Fortschritte in der Säule Energie, Klima und Umwelt messbar zu machen, hat die REWE Group verschiedene KPIs mit dazugehörigen Zielen definiert. Alle alten Ziele zu Treibhausgasemissionen, Stromverbrauch und kältemittelbedingten Treibhausgasemissionen je Quadratmeter Verkaufsfläche hat sie 2020 vorzeitig erreicht. Daher hat sie sich im Jahr 2021 ein neues absolutes Ziel gesetzt: Bis zum Jahr 2040 will die REWE Group auf Unternehmensebene klimaneutral werden. Dies gilt nicht nur für Deutschland und Österreich, sondern für alle Länder und Gesellschaften, in denen sie aktiv ist. Dazu will sie ihre absoluten Treibhausgasemissionen im ersten Schritt bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Basisjahr 2019 reduzieren. Das Emissionsniveau, bei dem die REWE Group ansetzt, berücksichtigt die Nutzung von zertifiziertem Grünstrom in allen Märkten, Baumärkten, Lagern und Reisebüros seit 2008.

Zusätzlich zu ihren Klimazielen hat die REWE Group KPIs zu ihrem Stromverbrauch und zu ihren kältemittelbedingten Treibhausgasemissionen definiert. Diese machen die Wirksamkeit der Maßnahmen zu den Themen Energieeffizienz und Reduktion der Treibhausgasemissionen nachvollziehbar.

Zu ihren Zielen wird die REWE Group weiterhin konsequent Maßnahmen umsetzen, um Treibhausgasemissionen auf Unternehmensebene zu vermeiden oder zu reduzieren. Schwerpunkte setzt das Unternehmen hier bei Strom, Wärme, Kältemitteln und Logistik.

KPI 2019 2020 2021 Status Maßnahmen
Reduktion der absoluten Treibhausgasemissionen für alle Länder und Gesellschaften der REWE Group um 30 % bis 2030 (gegenüber 2019)

Klimaneutralität für alle Länder und Gesellschaften der REWE Group bis 2040
- -8,1 % -7,3 % Siehe Abschnitt Klimaschutz auf Unternehmensebene
Reduktion der kältemittelbedingten Treibhausgasemissionen für alle Länder und Gesellschaften der REWE Group um 60 % bis 2030 (gegenüber 2019) 0 % -11 % -18 %
Reduktion des Stromverbrauchs je Quadratmeter Verkaufsfläche um 10 % bis 2030 (gegenüber 2019) - -3,1 % -5,2 % Siehe Abschnitt Energie
In Umsetzung
Ziel erreicht
Liegt nicht vor
Ziel nicht erreicht

Reporting

In den folgenden Abschnitten des GRI-Berichts sind alle Ansätze, Daten und Themen der Säule Energie, Klima und Umwelt zu finden: